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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
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dem Stinkefinger, den er den Monstern entgegen reckte. Immer mehr Zombies stürmten auf die Mole, und die ersten, die an der Wasserlinie standen, wurden ins Elbwasser geschubst. Sie versanken einfach in den Fluten und tauchten nicht wieder auf. Es sah aus, als könnten Zombies nicht schwimmen. Als ihr Menschsein endete, hatten sie dies, wie Autofahren, Fliegen, Pläne schmieden und vieles andere einfach vergessen, denn ihr Großhirn war ebenso tot wie ihr Fleisch. Das Z1V31-Virus unterstützte beim Wirt lediglich vegetative Funktionen und das limbische System. Zombies konnten nicht denken.
    Endlich war die Maschine warm, und Birte knallte den Gashebel auf den Tisch. Der Diesel röhrte auf und die Propeller pflügten das Fahrwasser elbabwärts. Die Wellen waren nicht hoch, doch trotzdem schoss alle paar Sekunden eine Gischtfontäne über das Deck. Alex ging hoch zu Birte ins Ruderhaus. Die steuerte gerade das Schiff in das Elbfahrwasser und überprüfte die Instrumente.
    »Schätze, wir sind unterwegs. Kurs 308, Geschwindigkeit etwa zwölf Knoten, wir dürften in etwa vier Stunden Helgoland erreichen.«
    Alex stellte seinen Rucksack ab und sah sich um. Das Ruderhaus war nicht besonders groß, aber immerhin gab es in einer Ecke im hinteren Bereich eine Kaffeemaschine. Er goss die Maschine mit Mineralwasser aus seiner Trinkflasche auf und füllte etwas Kaffeepulver ein, das in einer Dose daneben stand. Der Kaffee war alt und abgestanden, aber immer noch besser als nichts. Bereits nach wenigen Minuten begann die Maschine zu zischen und zu blubbern, der Kaffeeduft füllte den Raum. Über dem Ruderstand, etwas rechts von Birtes Kopf, hing ein Spiralkabel herab.
    »Ist das Funkgerät in Ordnung?«, fragte Alex.
    »Ich denke schon, ja.«
    Er ging zu dem Apparat hin, wählte einen Kanal im Bereich 399,950 MHz und drückte dreimal die Sprechtaste. Beim vierten Mal meldete er sich.
    »Sierra Tango Lima, Sierra Tango Lima. Hier ist Sierra Tango Triple One. Kommen.« Einen Moment passierte nicht, dann knarzte der Lautsprecher blechern. Ein Operator meldete sich.
    »Sierra Tango Lima kommt. Identifizieren Sie sich.«
    »Hier spricht Oberstleutnant Alexander Berger. CSAR117-Alpha111-Codename Mindbreaker. Kommen.«
    Ein Augenblick verging. Dann meldete sich die Basis wieder.
    »Schön, Sie zu hören, Berger. Wie ist Ihr Status?« Es war Generalmajor Gärtner, der da nun sprach. Sein Vorgesetzter.
    »Melde Totalverlust des Teams Herr Generalmajor, Zielperson geborgen. Wir reisen per Schiff an. Voraussichtliche Ankunftszeit Einundzwanzig-Hundert.«
    »Gut. Wir erwarten Sie. Over.«
    »Over and Out.«
    Alex schaltete das Funkgerät ab. Birte hatte inzwischen den Autopiloten aktiviert und den Kaffee in zwei Blechbecher eingeschenkt, die sie in dem kleinen Schränkchen bei der Kaffeemaschine gefunden hatte.
    »Hm. Totalverlust. Klingt hart, Alex.«
    »Na ja, sagt man bei uns in der Firma halt so. Meine Männer waren schon gute. Der Verlust tut mir leid, sehr sogar, aber der Tod ist nun mal unser Geschäft.«
    »Trotzdem. Ich könnte das nicht so einfach. Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich den Tod meiner Eltern auch nur akzeptieren konnte. Wahrscheinlich rennen sie immer noch irgendwo in Rendsburg herum ... und ...« Sie sprach nicht weiter, sondern nippte an dem heißen Kaffee. Alex tat es ihr wortlos nach. Er setze sich neben sie auf die gepolsterte Bank und nahm sie in den Arm. Er spürte, wie sie schluchzte und küsste sie auf den Scheitel. Mehr konnte er nicht tun, während der treue Schiffsdiesel die »Osteriff« durch die Wellen nach Nordosten trieb.
    Jahr Eins. 14. März, Abend
    »Na, Professor, vielleicht bekommen Sie ja diesmal ihr Goldkindchen. Hoffen wir es.«
    »Das hoffen wir alle, Herr Generalmajor.«
    Generalmajor Gärtner, Professor Weyrich, der Chefgenetiker der Einrichtung, und Dr. Fischer, leitender Virologe, standen zusammen im Büro des Generalmajors im Inneren der Basis mit dem Codenamen Rungholt im Inneren des roten Felsens von Helgoland. Die Insel war ›Status Zed-Null‹ (zombiefrei) und Wachposten eliminierten jedes Federvieh, das sich der Insel näherte. Draußen hörte man Tag und Nacht das Rattern der automatischen Gewehre, die Möwen und allerlei andere Vögel vom Himmel holten, um den Status Quo halten zu können. Die Basis war riesengroß. Bereits in Zeiten des kalten Krieges hatte es hier erste versteckte Baumaßnahmen gegeben, und im Laufe der Jahrzehnte war der rote Stein, umgeben vom kalten

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