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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
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Holocaust überleben. Ich meine, hast du dich nie gefragt, warum dich die Zombies niemals angegriffen haben, als du allein warst? Niemals? Erst, als wir zwei zusammen unterwegs waren, musstest du dich verteidigen. Ist doch so, oder irre ich mich?«
    Birte überlegte. Genaugenommen hatte er Recht. Zwar hatte sie Zombies getötet, aber in diesen Fällen hatte sie selbst die Zombies angegriffen bzw. sie aus dem Hinterhalt erledigt. Sie selbst war noch nie offen von einem Zombie angegriffen worden, und vorhin hatten die Angriffe der lebenden Leichen nicht ihr, sondern Alex gegolten.
    »Erzähl mir mehr«, sagte sie leise und etwas gedehnt.
    »Hör zu, ich bin ein kleines Licht auf dem Kuchen, okay? Aber da in der Basis hängen so Kittelfreaks 'rum mit Labors und Reagenzgläsern und lauter so Zeugs. Schätze, die wollen 'ne Art Biowaffe oder so bauen, um die Zeds zu erledigen. Ich weiß echt nichts Genaues, das musst du mir einfach glauben, Birte. Vermutlich werden sie dich interviewen, untersuchen, dir gefühlte zwanzig Liter Blut abzapfen und dir einen Finger in den Hintern stecken ...«
    »Waaaas?«
    »War nur Spaß.«
    »Sehr witzig. Der einzige der mir etwas in den ... aber egal, das müssen wir nicht jetzt diskutieren.«
    »Warum nicht? Wir sind noch mindestens drei Stunden auf See, und der olle Kutter fährt doch von allein, oder?« Er grinste spitzbübisch.
    »Du kannst wohl nie genug bekommen, was?«
    »Von dir? Wohl kaum.«
    Fünf Minuten später hatten sie sich aus Sitzkissen, Notdecken und Schwimmwesten ein gemütliches Bett gebaut und lagen nackt darin, fest ineinander verschlungen. Sie liebten sich, als gäbe es kein Morgen.
    Zwei Stunden und einige Orgasmen später saßen sie wieder bekleidet am Tisch im hinteren Bereich der Brücke und gönnten sich noch einen Kaffee. Alex rauchte, und Birte sah aus dem Fenster in Fahrtrichtung in die heraufziehende Dunkelheit.
    Auf einmal sprang sie wie von der Tarantel gestochen auf, ihre Kaffeetasse fiel zu Boden und der Inhalt ergoss sich über den Fußboden. Sie war mit einem Satz beim Steuerrad und kurbelte wie irre daran herum.
    »Havariealarm!«, schrie sie »Festhalten!«
    Langsam, fast wie in Zeitlupe drehte sich der Bug der »Osteriff« nach Backbord, vor ihnen tauchte wie aus dem Nichts eine gigantische, schwarze Stahlwand auf. Nun erwachte auch Alex aus seiner Schreckstarre.
    »Ein Tanker!«
    »Nein, ein Bulker«, berichtigte ihn Birte, auf deren Stirn sich Schweißperlen bildeten, »›Aeolian Vision‹, 44.000 BRT, 230 Meter«, repetierte sie, als das Heck des halb abgeladenen Bulkers nur wenige Meter an Steuerbord vor dem Bug der »Osteriff« vorbeizog, bzw. umgekehrt, denn der Massengutfrachter dümpelte lediglich als rostiger Spielball der Wellen durch die Nordsee, während das Lotsenversetzboot mit Höchstgeschwindigkeit darauf zu gesteuert war. Alex schluckte merklich.
    »Gut, dass wir den Burschen nicht 'ne halbe Stunde früher getroffen haben ...«
    »Dann wären wir havariert und abgesoffen«, meinte Birte kühl. »Der Kollisionsanzeiger und AIS funktionieren nicht, auf dem Schiff ist Blackout.«
    Alex ging zu ihr hin und küsste sie in den Nacken.
    »Du bist ein verdammt guter Kapitän«, flüsterte er.
    »Und ich schätze, ich bleibe jetzt lieber auf der Wache, wer weiß, was hier noch so rumtreibt. In einer guten Stunde sollten wir da sein.«
    »Ich mach uns einen neuen Kaffee, hm?«
    »Ja, schätze, den kann ich jetzt ganz gut gebrauchen.«
    Eine knappe Stunde später erschien pünktlich der Radarschatten der Insel auf dem Bildschirm und Birte überprüfte den Kurs.
    »Wo landen wir an? Im Hafen?«
    »Nein, steuere die neue Südmole auf der Düne an, dort gehen wir von Bord.«
    Birte änderte noch einmal den Kurs auf 336°. Der Brennstoff würde noch bequem reichen und das einzige Problem würden mögliche Havaristen sein, die hier ziellos herumtrieben, wie der Bulker eben. Das Meer konnte so klein sein ...
    Als sich die Dunkelheit bereits auf das Meer gesenkt hatte, steuerte Birte das Schiff an die Kaimauer. Alles war dunkel, und sie musste die Suchscheinwerfer einsetzen, um ein einigermaßen vernünftiges Anlegemanöver hin zu bekommen. Tuckernd näherte sich der Schiffsrumpf dem Festland. Mit einem leichten Ruck touchierte der Bootskörper den Stahlrand und die Fender quietschten herzzerreißend.
    Sie schaltete die Maschinen aus und Alex vertäute das Schiff an der unbeleuchteten Pier. Birte prüfte Treibstoff, Schmierstoffe sowie Elektrik

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