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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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stieß Talisienn hervor, der sich an den Arm des Halbelfs klammerte.
    Veron verdrehte die Augen. "Sonst noch etwas? Silberhufe vielleicht?"
    Hinter ihnen hatte es Sahade endlich geschafft, sich wieder aufzurichten. Ihre Augen ruckten von den Dienern Lamassars zu den Fliehenden empor. "Nein", zischte sie heiser. "Du bleibst hier!" Wütend schlängelte sie ihnen nach und schaffte es, Silvanas Fußgelenk zu packen. "Gib mir die Perle!"
    Silvana trat nach hinten aus. "Sie gehört dir nicht!"
    "Ich habe sie hergestellt", heulte die Naga. "Sie ist mein! Gib sie her!" Sie streckte fordern die Finger aus.
    Silvana spürte plötzlich eine übermächtige Macht, die sich ihrer Muskeln bemächtigte. Gegen ihren Willen streckte sie die Hand mit der Perle zu der Naga hinunter, deren Augen gierig zu leuchten begannen. "Ja, ja! Näher! Komm, gib sie her!"
    "Nein!" Silvana versuchte, ihre Hand wieder zurückzuziehen, doch es gelang ihr nicht. Immer näher schoben sich ihre Finger auf Sahade zu - die Perle zwischen ihnen.
    "Ich bekomme immer, was ich will", knurrte die Naga. "Nur noch ein kleines Stück …" Mit einem letzten Ruck streckte sie die Klaue aus und entriss der fassungslosen Silvana die Perle.
    Ihr Triumphgeheul hallte durch den Keller.
    Im selben Moment geschah jedoch noch etwas: die grüne Flüssigkeit, die Corrie aus der Schale gekippt hatte, war über den Tisch gelaufen und hatte die Kante erreicht. Als sie von dort herunter tropfte, traf sie am Boden auf jene andere Flüssigkeit, die aus dem Glas mit dem konservierten Parzi stammte.
    Mehr brauchte es nicht.
    Von einem infernalischen Fauchen begleitet, wallte ein Feuerball auf, der sich binnen weniger Sekunden den Weg entlang der Flüssigkeitsspur die Rampe empor ausbreitete, bis er auf Sahade traf, über die sich der Inhalt des Glases ergossen hatte.
    Rote Flammen hüllten sie ein, tanzten über ihren Körper, fraßen sich in ihr Fleisch und ihre Tunika und ließen sie taumelnd in die Tiefe zurück stürzen.
    Ihr Triumphschrei verwandelte sich in ein hohes, von grauenvollem Schmerz erfülltes Kreischen, das abrupt endete.
    Dafür schälte sich aus den Flammen vor Silvana die Gestalt des Schattenritters. "Dich kenne ich, Mädchen", dröhnte seine Stimme. "Lamassar hat uns aufgetragen, nach euch Ausschau zu halten. Ihr schuldet ihm ein Buch - oder besser gesagt,
zwei
Bücher." Doch gerade, als er sich vorbeugte, um Silvana zu packen, traf ihn etwas Rosafarbenes mit großen Zähnen voller Wucht an der Brust und schleuderte ihn gegen die anderen beiden Ritter, die gerade die Rampe empor eilten. Ineinander verkeilt stürzten sie zurück in den brennenden Keller, begleitet von Rubys entsetztem Quieken.
    Corrie zog ihre Freundin auf die Füße. "Alles in Ordnung?"
    Silvana spuckte Sand aus, nickte aber. "Wohin jetzt?"
    "Raus hier!", rief Veron, der mit Talisienn bereits den Ausgang erreicht hatte. "Und dann runter von der Straße, bevor Asanthot und seine Männer sich wieder erhoben haben."
    Corrie horchte auf. "Asanthot? Der war auch in Woodmoore, als die Feuerwölfe das erste Mal aufgetaucht sind", stieß sie hervor. "Er wird ihnen sagen, wen er hier vorgefunden hat."
    "Und dann wird es Vulco auch bald wissen", nickte Talisienn.
    "Also sollten wir versuchen, so schnell wie möglich zur
Schriftrolle
zurückzukommen." Veron schob seinen Säbel zurück und legte die Hand auf die Türklinke. "Bevor er seine Leute sammeln kann."
    "Bleibt dicht zusammen", sagte der Vampir rau und hustete. "Ich werde einen Schild um uns errichten, der uns für kurze Zeit vor ihnen verbirgt, bis wir außerhalb ihrer unmittelbaren Reichweite sind." Er ließ drei schwarze Kugeln und einen silbernen Anhänger durch seine Finger gleiten und murmelte etwas, das keiner von ihnen verstand. Dann nickte er. "Jetzt."

Vulco, Hauptmann der Feuerwölfe
    Obwohl die Sonne bereits in den Fluten des Meeres versunken war und an ihrer Stelle zwei blutrote Monde am Himmel über Amaranthina hingen, war Port Dogalaan noch immer erfüllt von Leben. In den Straßen waren hunderte Laternen entzündet worden und auch der Basar zeigte sich zu dieser Stunde hell erleuchtet. Unzählige Feuerkörbe aller Größen und Formen, dazu Backöfen, Schmiedegluten und lumineszierende Blumen tauchten die Besucher in warmen Schein und streuten ihre Schatten über das Pflaster zwischen den Ständen. Ein sanfter Wind strich über die Zeltdächer und trug die Gerüche von hier durch die Hafenstadt - frischen Fisch, süße, reife Früchte,

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