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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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ein Mail bekomme? Ich hab mich mal auf einer Internet-Singlebörse angemeldet vor einigen Jahren. Ich glaub, da war noch keine Viertelstunde um und ich hätte mit den Fotos in meinem Account einen pornographischen Bildband rausgeben können. Zugegebenermaßen keinen schönen.« Sie lachte.
    »Aber auf jeden Fall genug Material um ein Buch zu füllen.«
    Udo schluckte den Kloß in seinem Hals runter. Jetzt erst merkte er, dass Schnibbi zwischen den beiden hindurch auf den Monitor guckte. Seine Hände ruhten auf den Schultern der zwei und sein Oberkörper hing nach vor. Er sagte nichts – hatte nur den Kopf während des letzten Dialogs nach links und rechts geschwenkt.
    »So seid ihr Männer eben!« Bianca legte noch ein Schäuferl nach und klickte das nächste Unten-Ohne-Bild vom Leitner auf.
    »Wäääh! Also kannst du jetzt bitte endlich …«
    Udo drehte sich um und ging zurück zur Couch. Schnibbi hatte die Hand, die bislang auf Udos Schulter ruhte, nun nach vorn auf den Tisch gestreckt und betrachtete weiterhin schweigend mit Bianca die Bilder.
    Udo saß auf der Couch und beobachtete die Szene. Naja, die Ratte schien Frau Schwanz-Mail ja recht schnell vergessen zu haben. Er spürte, wie die Wut in ihm kochte.
    »Alter! Hehe! Bin ich froh, dass das nicht mein Chef ist. Ich glaub, ich hätte echt ein Problem, wenn ich das nächste Mal mit dem reden müsste.« Anscheinend schien Schnibbi eben das Gleiche zu denken wie vorhin Udo. Er drehte sich um und grinste Udo breit an.
    »Der Plan geht auf! Rennt doch prima …«
    »Naja, das seh ich nicht ganz so«, wandte Bianca ein.
    Sie fuhr das Betriebssystem des Laptops runter, klackte den Bildschirm runter und setzte sich zu Udo auf die Couch.
    Dieser saß mit einem Kissen, das er umklammert vor dem Bauch hielt, in einer Ecke. Bianca zerrte das Kissen aus seinen Händen und kuschelte sich versöhnlich an ihn.
    »Mit diesen Bildern wird es eher schwieriger als leichter …«
    »Aha? Und warum?«, tönte Schnibbi nach hinten. Da Batman wieder durch die Luft sprang, hakte er nach ohne sich umzudrehen.
    Udo war auch gespannt, aber im Moment wollte er nicht mit Bianca sprechen. Er war noch immer geschockt, wenn er auch selbst nicht mal wusste wovon. Das Bild war aber jedenfalls immer noch in seinem Kopf.
    »Naja, dass der nicht nur mit mir über die Schönheit der Welt quatschen will ist klar, oder? Auf der einen Seite drängt die Zeit, auf der anderen will ich nicht als billiges Mädel rüberkommen, denn das schmälert unsere Chancen etwas von ihm zu erfahren auch erheblich! Wegen der Bilder müsste ich den Spinner jetzt erst einmal aufs Abstellgleis schicken.«
    »Hä, warum?« Diesmal fragten beide Jungs gleichzeitig nach.
    Bianca stöhnte. »Ja, war mir schon klar, dass euch jung, willig und billig recht ist.« Batman fiel mal wieder irgendwo nach unten, Schnibbi grinste aber dennoch.
    »Naja, wenn der denkt, er kann mich eh so eins, zwei, drei haben – wird er mir nicht imponieren wollen und wenn er mir nicht imponieren will, erfahr ich weniger.«
    Udo fiel wieder ein, dass es ihm gestern schon nicht ganz geheuer war, wie schrecklich analytisch Bianca an die Sache ranging. Und vor allem auch wie genau sie Männer zu kennen schien.
    Zweiteres war ihm eben auch noch zusätzlich beim Öffnungsdialog des leitnerschen Mails bewusst geworden.
    Bianca ergänzte ihre Ausführung noch weiter.
    »Und wenn ich heute zu einem Treffen mit ihm fahr, obwohl ich weiß, was er mir geschickt hat. Dann hat er das gleiche Bild von mir. Dann denkt der, ich will eh nur mit ihm in die Kiste und dann erzählt er mir gar nichts.«
    »Was tun wir also?« Udo war besorgt, dass der schöne Plan durch das unschöne Bild von eben zum Platzen gebracht wurde.
    Bianca grinste selbstsicher.
    ›Zsccchhhh! Blop!‹
    »Vertrau auf deinen Schatz. Ich hab die Situation voll im Griff. Ich schreib ihm nicht zurück. Seine Handynummer hat er mir ja schon gestern geschickt. Ich ruf ihn an und treff ihn, ich tu so als wenn ich noch keine Gelegenheit gehabt hätte Mails zu checken. Wegen der Bilder kann ich ihm ja heute Abend noch eine Szene machen. Hehe!«
    Das Ganze schien ihr sichtlich mehr Spaß zu machen als Udo.
    »Ich treff mich, gewinn sein Vertrauen und tu so als wäre ich die Pomeranze, die voll froh ist einen Checker wie ihn zu finden. Gleichzeitig bleib ich aber auf Distanz – damit er sich anstrengen muss.«
    Nachdem Batman sich sicher schon alle Knochen im Leib gebrochen hatte, knipste Schnibbi die

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