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Tabu: Thriller

Tabu: Thriller

Titel: Tabu: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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war.
    Okay, here we go! Vang räusperte sich. »Die Osloer Polizeibehörde hat eine ganze Reihe guter Gründe, um mit Ihrem Klienten sprechen zu wollen.« Er wusste, dass er übertrieb. Und dass sie das wusste. Und dass er die Osloer Polizeibehörde in ihrer ganzen Wichtigkeit vor sich herschob, in der Hoffnung, dass sie sich davon beeindrucken ließ. Wenigstens ein bisschen.
    Aber sie ließ sich nicht einschüchtern. Natürlich nicht. »Eine ganze Reihe guter Gründe?«, wiederholte sie skeptisch. »Lassen Sie hören!«
    Er schluckte. Er hätte Gran diese Anwältin überlassen sollen. »Nun… das Ermittlungsverfahren 1976 wegen des vermeintlichen Mordes. Das Persönlichkeitsprofil, das erstaunliche Übereinstimmungen aufweist. Der Tod der Mutter, der etwas ausgelöst haben könnte… Das alles zusammen ist…«
    » Bullshit! «, fuhr sie ihm ins Wort. »Sie haben nichts! Null und nichts! Haben Sie mir nicht gerade mitgeteilt, dass das Verfahren 1976 eingestellt wurde? Und dass nie sicher geklärt werden konnte, ob es sich tatsächlich um einen Mord gehandelt hat? Wenn Sie keine Informationen zurückhalten – und davon gehe ich aus«, sagte sie scharf, »haben Sie mir gerade gesagt, dass Sie meinen… Klienten«, sie musste einen Blick in die Papiere werfen, um sich an den Namen zu erinnern, »Rune Strøm hierher geschleppt haben, weil er vor zwanzig Jahren unter Verdacht stand, einen eventuellen Mord begangen zu haben, der an den letzten Mord von Aquarius erinnert. That’s it! Also ehrlich, Vang…«
    »Nun«, er schluckte wieder. »Die Osloer Polizeibehörde sieht das nicht ganz so.« Obwohl ich das genauso sehe. Er fand sie hübsch, was ihm vorher nie aufgefallen war. »Zum gegebenen Zeitpunkt wollen wir nur mit ihm reden. Er steht noch nicht unter Verdacht.«
    »Unter Verdacht?« Sie lachte kurz, als wollte sie unterstreichen, dass sie ihren eigenen Ohren nicht traute. » Be my guest . Verdächtigen Sie ihn, kommen Sie mit einem Haftbefehl! Machen Sie mir die Freude! Das wäre…«, sie suchte ein paar Sekunden nach dem richtigen Bild, »ebenso löchrig wie ein Schweizer Käse.«
    Warum sind die anderen nicht hier?, dachte er, sie sagt doch genau das, was ich meine.
     
    Karianne Li bat darum, ungestört mit ihrem Klienten reden zu können, bevor die Befragung fortgesetzt wurde. Vang, Antonsen, Alm und Gran blieben draußen stehen. Keiner von ihnen sagte etwas. Als Li eine Viertelstunde später wieder herauskam, schien sie nicht zu wissen, ob sie lachen oder die Augen verdrehen sollte.
    »Er hat ein Alibi«, sagte sie kurz.
    Vang sagte nichts. Sollten sich doch die anderen darum kümmern.
    »Alibi?«, fragte Antonsen, als wüsste er nicht, was dieses Wort bedeutete.
    »Alibi!«, wiederholte Li.
    »Für welchen Mord?«, fragte Gran.
    »Für die meisten, nehme ich an. Rita Quist. Eine Freundin von ihm. Oder Geliebte. Eine Frau, die sich ein bisschen um ihn kümmert, was weiß ich. Sie hat einen Laden im Markveien.«
    »Wie schön für ihn«, sagte Antonsen.
    Während Vang, Antonsen und Alm die Befragung von Rune Strøm fortsetzten – jetzt mit Karianne Li als seufzende und stöhnende Beisitzerin -, rief Gran bei Quist an. Als sie zurückkam, nickte sie den anderen kurz zu. Der Blick bestätigte, was die Rechtsanwältin ihnen gesagt hatte. Quist gab Strøm ein Alibi. Aus der Befragung war ohnehin bereits die Luft raus. Die vier Polizisten zogen sich in Vangs Büro zurück.
    Vang trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Ich will ja nicht sagen ›Was habe ich gesagt‹, aber bitte…«
    »… was habe ich gesagt ?«, riefen die anderen im Chor.
    »Wir müssen diese Quist genauer unter die Lupe nehmen«, sagte Gran. »Und damit meine ich wirklich genau. Sie hörte sich reichlich verwirrt an.«
    »Aber sie hat das bestätigt?«, fragte Alm.
    »Ich glaube, sie würde auch bestätigen, dass sie auf dem Mond waren und Hinkekästchen gespielt haben, wenn das nötig wäre«, sagte Gran. »Ich würde vorschlagen, wir laden sie mal zu uns ein und nehmen sie in den Schwitzkasten… hart!« Bei diesen Worten grinste sie wie ein Gestapo-Offizier. »Ich habe das Gefühl, das Alibi kriegt dann ein paar hässliche Kratzer.«
    »Können wir einen Haftbefehl gegen ihn beantragen?«, fragte Alm.
    »Auf welcher Grundlage?«, fragte Vang spontan.
    »Ich würde sagen, wir haben einen berechtigen Verdacht, der unter den gegebenen Umständen…«
    »Vergiss es«, unterbrach Vang ihn. Alm wurde immer so bürokratisch, wenn er

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