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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihr verspielt.
    Er schloss die schwere Tür hinter sich ab und rannte durch den Korridor, der ins Freie führte. Es würde nicht leicht sein, gewaltsam ins Haus einzudringen, aber unmöglich war es nicht. Zum ersten Mal gestattete er sich, wirklich an Flames Kindheit zu denken. Er hatte es nie zuvor gewagt, ihre Vergangenheit eingehender zu erkunden, weil er wusste, dass es zu gefährlich war. Jetzt kamen sie, um sie zu holen, und wenn er wütend auf sie war und die Selbstbeherrschung verlor, dann würden sie die Folgen zu tragen haben.
    Ihre Kindheit war ihr unbarmherzig entrissen worden, und sie war missbraucht worden wie eine Laborratte. Ganz genauso. Whitney hatte sie nicht gemocht, weil er sie nicht beherrschen konnte, und daher war sie das perfekte Objekt für seine Experimente gewesen. Er hatte sie in seiner Vorstellung entmenschlicht und sie schlicht und einfach benutzt.
    Ja, Wut empfand er, das schon, aber seine Wut war kalt und berechnend und sehr beängstigend. Sie stieg unaufhaltsam in ihm auf und war nicht mehr zu bremsen; sie
würde die sorgsam errichteten Schranken seiner Selbstbeherrschung einreißen. Er bebte vor Zorn, vor rasendem Tatendrang. Du wirst sie nicht bekommen, du mieser Schuft . Er meinte es ernst. Er würde jeden töten, sie alle plattmachen, ehe sie auch nur an sie herankamen. Und wenn Gator jemals herausfand, wo Whitney sich verbarg, dann konnte der Mann nur noch hoffen, dass Gott ihm beistand, denn Gator würde keine Gnade walten lassen.
    Er trat in die Nacht hinaus, duckte sich und verharrte regungslos, um sich mit den Geräuschen draußen vertraut zu machen. Er hörte das Huschen von Schritten, Männer in gängigen Zweierformationen, die einander abwechselnd Deckung gaben, während sich der jeweils andere voranbewegte. Eine Übung wie aus dem Lehrbuch. Er zählte acht, die von Norden kamen, und jeweils vier, die sich dem Gebäude von vorn und von hinten näherten, und dann noch einmal acht auf der gegenüberliegenden Seite. Whitney war es ernst damit – er wollte Flame wieder an sich bringen.
    Als er um die Hausecke schlich, fand Gator einen Soldaten, der am Boden lag. Er kniete sich hin, um seinen Puls zu fühlen. Der Junge sah nicht älter aus als zwanzig und war schon tot – tot, weil ein Verrückter sich einbildete, über dem Gesetz zu stehen. Gator bebte vor Wut.
    Kaden. Zieh unsere Männer von der Nordseite ab. Sorg dafür, dass sich sämtliche Männer des Generals vollständig aus dem Bereich zurückziehen. Schick sie fort. Ich kann nicht zulassen, dass diese Jungen für einen Schurken wie Whitney sterben.
    Einen Moment lang herrschte Stille. Kadens Stimme war sehr ruhig. Nein, Gator, halte dich zurück. Dieser Parkplatz öffnet sich trichterförmig direkt zur Straße hin. Er bildet einen natürlichen Korridor für die Fortbewegung von Schall.

    Dann erfülle deine Aufgabe, verdammt noch mal. Du bist Abschirmer, errichte am hinteren Ende des Parkplatzes einen Schutzschild, weil ich sie niedermachen werde. Du hast etwa zehn Sekunden Zeit, um alle abzuziehen.
    Kaden machte sich nicht die Mühe, Einwände zu erheben, denn er hörte den Tonfall und wusste, dass es zwecklos war. Zieh sie von dort ab, Tucker. Du auch, Ian. Schick sie ans hintere Ende des Anwesens, und sag ihnen, sie sollen in Deckung gehen. Gebt mir ein Signal, wenn ihr euch alle in Sicherheit gebracht habt. Und noch etwas, Gator, ich brauche mehr Zeit, um den Ort abzuschirmen. So einfach ist das nun auch wieder nicht.
    Wut kochte in ihm. Gator hätte selbst dann nichts dagegen unternehmen können, wenn er es versucht hätte. Es kostete ihn solche Mühe, seinen Zorn im Zaum zu halten, dass ihm der kalte Schweiß ausbrach und er von Kopf bis Fuß zitterte. Sein Gesichtsfeld verengte sich, und jede Einzelheit auf der Nordseite des Hauses prägte sich ihm in lebhaften Bildern ein. Er sah die Männer als verschwommene Ziele, nichts weiter. Ihr Auftauchen hier diente nur einem einzigen Zweck. Sie wollten Flame wieder in einen Käfig stecken, damit Whitney sie quälen und an ihr experimentieren konnte. Nur Gott wusste, was er als Nächstes tun würde. Sie schwängern? Ihr das Kind abnehmen? Der Mann war zu allem fähig.
    Gator biss die Zähne fest zusammen, als die Geräusche in ihm aufstiegen und verlangten, dass er sie freiließ.
    Maudit! Warum zum Teufel dauert das so lange? Ich kann mich nicht mehr zusammenreißen.
    Verdammt noch mal, Gator. Hast du dir überhaupt Gedanken darüber gemacht, was du da tust? Damit

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