Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game
nur vielleicht, Nonny, ich könnte es tatsächlich einstürzen lassen. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat, Sie hierher mitzubringen.«
»Er hat mir erzählt, was er vorhat, und ich wusste, dass du gewaltige Wut auf ihn haben würdest. Es war nicht richtig, dass er die Sache selbst in die Hand genommen hat, aber so war er schon immer. Ich wusste, dass du außer dir sein und mich brauchen würdest. Die Gefahr macht mir nichts aus. Raoul liebt dich. Du gehörst zur Familie, Mädchen. Und ich kümmere mich um meine Familie.«
Flame schüttelte den Kopf. »Das ist der helle Irrsinn. Sie können nicht hierbleiben, Nonny. An solchen Orten geschehen schlimme Dinge. Raoul weiß das. Er hätte niemals zulassen dürfen, dass Sie Ihr Leben in Gefahr bringen. «
Nonny lachte. »Schätzchen, mit mir geht es bergab, ich habe nicht mehr viel zu verlieren. Ich habe in vollen Zügen gelebt, und ich hatte ein langes und erfülltes Leben. Für dich beginnt das Leben gerade erst, und dasselbe gilt auch für Raoul. Ich war diejenige, die zu Raoul gesagt hat, dass ich mit dir kommen werde. Er hat es mir auszureden versucht, aber ich habe ihm gesagt, du würdest mich brauchen.«
Flame schloss die Augen. Sie durfte Nonnys Leben nicht in Gefahr bringen. Sie brachte es nicht übers Herz. Nonny wirkte so unschuldig, so zerbrechlich, so wild entschlossen zu helfen, und doch hatte sie keinen Schimmer, wie unglaublich gefährlich es wirklich für sie werden würde, wenn sie hierblieb. »Hören Sie mir gut zu. Ich schwöre es Ihnen, ich werde keinen Schall als Waffe einsetzen. Ich tue alles, was von mir verlangt wird, aber Sie können nicht hierbleiben. Wenn Raoul die Wahrheit sagt und er nicht für Peter Whitney arbeitet, dann können Sie mir glauben, dass Whitney andere hierher schicken wird, um mich zurückzuholen, und hier werden viele Menschen sterben. Sie können nicht bleiben, Nonny.«
»Du bist ein braves Mädchen, Flame. Ich bin hier, und ich werde auf dich aufpassen und dafür sorgen, dass alles seine Ordnung hat. Falls jemand versucht, dich meinem Jungen wegzunehmen, dann kannst du dich darauf verlassen, dass er auf deine Sicherheit bedacht ist. Er hat mir geschworen, er und die anderen würden jede Minute an deiner Seite bleiben, und ich habe Vertrauen zu ihm.«
Flame ließ sich auf die Matratze zurücksinken. Natürlich setzte Raouls Großmutter ihr volles Vertrauen in ihn; er hatte ihr nicht das Herz aus der Brust gerissen und war darauf herumgetrampelt. Sie schloss die Augen und wandte ihr Gesicht ab; Tränen rannen auf ihr Kissen. »Sind hier Kameras installiert, Raoul?«
»Nein. Du wirst hier nicht festgehalten, aber die Tür ist abgeschlossen und wird bewacht. Ich werde ständig gemeinsam mit dir hier in diesem Raum sein. Kaden, Tucker und Ian bewachen das Gebäude rund um die Uhr. Zwei weitere Mitglieder meiner Einheit, Männer, denen ich uneingeschränktes Vertrauen entgegenbringe, werden
zu uns stoßen. Lily und Ryland sind auch beide hier. Nico und Sam sind gerade im Einsatz, aber Dahlia ist auf dem Weg hierher. In wenigen Stunden sollten sie hier sein. Der General hat uns ebenfalls Hilfe geschickt. Seine Männer sind zwar nicht genetisch weiterentwickelt, aber sie sind gute Soldaten und blendend ausgebildet.«
Gator hielt seinen Tonfall bewusst sachlich und unternahm keinen Versuch, sich dem Bett zu nähern. Flames Nerven waren offensichtlich zum Zerreißen gespannt, und nur die Gegenwart seiner Großmutter verhinderte, dass Gewalttätigkeit ausbrach. Es bestand immer noch die Möglichkeit eines Selbstmords, aber so etwas täte sie niemals, solange sie das Gefühl hatte, Nonny beschützen zu müssen.
Flame holte tief Atem, stieß ihn wieder aus und zwang sich, ihre Gedanken von dem Verrat abzuwenden und zu logischem Denken zurückzukehren. »Was glaubst du, wann er versuchen wird, uns anzugreifen?«
Sie akzeptierte also, dass er nicht für Peter Whitney arbeitete. Das war der erste Schritt. Zwar nur ein kleiner, aber immerhin. »Falls er es wirklich darauf abgesehen hat, dich wieder an sich zu bringen – und alle sind sich darüber einig, dass entweder er oder jemand, der mit seinem Programm vertraut ist, das versucht –, dann bestünde das logische Vorgehen darin, augenblicklich Jagd auf dich zu machen, bevor wir weitere Vorbereitungen getroffen haben. Wir haben keine scharfe Munition, sondern Betäubungspfeile im Gewehr des Scharfschützen im Bayou gefunden.«
»Er muss einen Informanten haben,
Weitere Kostenlose Bücher