Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game
ganz eindeutig in den Mississippi.«
»Es war eine unkluge Entscheidung seinerseits, ihn mir
zu leihen.« Gator murmelte die Worte an ihrer zarten Kehle und presste seinen Körper an ihren, obgleich er seine Arme nicht um sie schlang. Er stand einfach nur da und schmiegte sich eng an sie, und die Wärme seines Atems berührte ihre Haut.
Sie schluckte schwer, als sich seine Lippen federleicht und so weich wie Samt auf ihre Kehle pressten. »Dann bist du also gewillt, den Jeep zu opfern.«
»Darauf kannst du wetten, ma petite enflammée . Kein Opfer ist zu groß.« Seine Zunge glitt über die dunklen Stellen, als wollte sie lindernd wirken.
Der Atem strömte aus ihrer Lunge. »Dann kann ich dir nur raten, deine Sache gründlich zu machen.«
Er hob den Kopf und ließ seinen Blick über ihr Gesicht gleiten. »Wenn ich dich küsse, was genau hast du dann vor?« Heiserkeit mischte sich mit Argwohn in seiner Stimme.
Sie bekam kaum noch Luft. Sie verspürte den gänzlich unvertrauten Drang, ihm die Arme um den Hals zu schlingen und ihren Körper eng an seinen zu pressen. »Du hast gesagt, kein Opfer sei zu groß«, rief sie ihm ins Gedächtnis zurück.
»Da dachte ich noch, das Opfer würde der Jeep meines Bruders sein. Inzwischen glaube ich, dass du etwas anderes im Sinn hast. Was hast du vor?«
»Mein Messer wieder an mich zu bringen, was denn sonst?«, antwortete sie aufrichtig.
Sein Kopf senkte sich tiefer, bis sie fühlen konnte, wie der Samt seiner Lippen ihre Lippen streifte. »Und du glaubst nicht, dass ich dich ablenken kann?«
»Du hast mich den ganzen Abend über abgelenkt, aber wenn du mich küsst, bringe ich das Messer ganz entschieden wieder an mich.«
Er verzehrte sich danach, sie zu küssen. Die Versuchung war enorm, aber er war nicht annähernd so dumm, wie sie glaubte. Widerstrebend trat er einen Schritt zurück. Auf seinem Gesicht stand ein mattes Lächeln. »Jetzt haben wir uns ein schönes Problem eingehandelt, Cher .«
Ihr Blick glitt anzüglich über seine Jeans. »Du mehr als ich.«
Seine Augen wurden dunkler. »Oh nein, das glaube ich nicht, mon amour , und wenn du willst, dass ich es dir beweise, brauchst du nur näher zu kommen und dich von mir berühren zu lassen.«
»Wenn du das versuchst, handelst du dir eine Ohrfeige ein.«
Sein Grinsen wurde breiter. »Du bist feucht für mich geworden, stimmt’s, Cher ?«
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe, und ihr Blick war glühend. »Feuchter, als du jemals wissen wirst. Es ist ein Jammer, dass du ein solcher Feigling bist.«
»Du spielst ein sehr gefährliches Spiel, Flame«, sagte er.
»Du bist doch derjenige, der mein Messer und mein Motorrad an sich gebracht hat.«
»Das ist nicht der Grund. Du glaubst, all das sei ein Bestandteil eines weiteren Experiments, stimmt’s?«
»Ist es das etwa nicht?« Sie ließ sich von der Glut seines Körpers umfangen und presste ihre Hüften eng an ihn. »Ist es dermaßen intensiv, wenn du mit einer anderen Frau zusammen bist? Lösen Frauen, denen du begegnest, immer den Wunsch in dir aus, ihnen an Ort und Stelle augenblicklich die Kleider vom Leib zu reißen und alles, woran du je geglaubt und worauf du Wert gelegt hast, zum Teufel zu jagen?«
»Wenn du weißt, was ich fühle, warum zum Teufel führst
du mich dann, wenn wir allein sind, hier draußen und weit ab von allem, in Versuchung? Das, was du in diesem Club getan hast, war falsch, und das, was du im Moment mit mir tust, ist ebenfalls falsch und könnte dich bei einem anderen Mann in Schwierigkeiten bringen.« In den Schatten seiner Augen loderte kurz etwas Finsteres und Beängstigendes auf und war gleich darauf wieder verschwunden.
Flame schüttelte den Kopf. Ihr Gesichtsausdruck war niedergeschlagen. »Genau das ist es ja eben, Raoul. Ich bin nicht diejenige, die es tut. Du bist es. Wir sind es. Begreifst du es denn nicht?« Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Oh doch, du begreifst es. Du wusstest nämlich, was ich gedacht habe, weil du dasselbe gedacht hast. Es ist alles ein Bestandteil von Whitneys Experimenten. Bring mich zurück. Es war ein langer Tag, und ich möchte nach Hause.«
Sie sah wirklich sehr müde aus. Und traurig. Und sehr allein. Gator drehte und wendete ihre Anschuldigungen in seinem Kopf. »Es wäre unmöglich, die Chemie zwischen zwei Menschen zu verändern und die sexuelle Anziehungskraft zu steigern, oder etwa nicht?«
»Weshalb sollte es unmöglich sein? Schließlich hat er alles andere
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