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Tag der Entscheidung

Tag der Entscheidung

Titel: Tag der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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nicht für dieses Amt ausgebildet, damit Ihr in einer bewaffneten Auseinandersetzung verschwendet werdet.«
    Saric brachte ein halbwegs leichtfertiges Achselzucken zustande. »Ein Schwertstoß wäre angenehmer als der Zauberspruch eines Magiers.« Er machte sich keinerlei Illusionen. Ihre kleine, schnelle Gruppe mochte bisher der Aufmerksamkeit der Versammlung entgangen sein, aber sicher nicht für immer. Doch um außerhalb der Reichweite magischer Vergeltung zu bleiben, mußte die Lady Schutz in den Tunneln der Cho-ja finden.
    Mara entging das abrupte Schweigen ihres Beraters nicht; sie bemühte sich, nicht wie er an die Erhabenen zu denken. Wenn sie solche Ängste zuließ, würde sie sicherlich zusammenbrechen und weinen: um Lujan und Irrilandi, die vielleicht mitsamt ihren Armeen gestorben waren; um Keyoke, Truppenführer Sujanra und Incomo, die einzigen ihrer alten Garde. Sie hatte sie als Köder bei ihrer Sänfte gelassen, ihr Leben für eine letzte Hoffnung für Justin geopfert.
    Nur die Götter wußten, wo Hokanu war. Der Gedanke, daß er ebenfalls verloren sein könnte, erschien ihr unerträglich. Am schlimmsten war jedoch jene Vorstellung, vor der Mara zurückschreckte, die sich aber immer wieder in ihre Gedanken drängte: daß Justin tatsächlich überleben und seinen Anspruch auf den Goldenen Thron anmelden würde, doch um den Preis des Lebens aller anderen, die sie geliebt hatte.
    Mara biß sich auf die Lippen. Sie stand kurz davor, mit Saric zu fliehen, und versuchte sich dazu zu zwingen, nicht zu zittern.
    Die Geräusche von knackenden Zweigen und marschierenden Männern drangen näher. Die Spuren ihrer Gruppe waren leicht zu finden; sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, ihre Fährte zu verbergen, da sie eigentlich weit genug von der Straße entfernt waren, um nicht die Aufmerksamkeit ihrer Gegner auf sich zu ziehen. Seit sie im Wald waren, war es wichtiger gewesen, daß sie rasch vorankamen.
    So hatte es ihr kleiner Rat aus Offizieren zumindest beschlossen, und jetzt bezahlten sie für dieses Fehlurteil.
    Befehlshaber Azawari traf eine Entscheidung. »Verteilt euch«, murmelte er zu seinen Kriegern. »Gebt ihnen nicht die Möglichkeit, eine geschlossene Reihe anzugreifen. Wir müssen Mann gegen Mann kämpfen und sie verwirren, um die Flucht unserer Lady möglichst lange zu verbergen.«
    Sarics Finger schlossen sich fester um Maras Hand. »Kommt«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Wir müssen hier weg.«
    Sie widersetzte sich und blieb wie angewurzelt stehen.
    Dann richtete sich der Späher, der am Ende der Gruppe ging, auf und gab einen freudigen Ruf von sich. »Sie gehören zu uns!« Er lachte in deutlicher Erleichterung und zeigte auf die immer wieder für einen kurzen Moment zwischen den Bäumen aufblitzenden grünen Rüstungen.
    Männer, die bereits dabei gewesen waren auszuschwärmen, kehrten zurück und bildeten eine enge Linie. Schwerter glitten in Scheiden, und Gesichter grinsten im Schatten des tiefen Waldes. Irgend jemand klopfte einem anderen auf die Rüstung, und Worte von einer Wette waren zu hören. »Zehn zu eins, daß der alte Keyoke gewonnen hat und uns Verstärkung schickt!«
    »Still!« zischte ihr Befehlshaber. »Formiert euch und seid ruhig.«
    Azawaris Ernsthaftigkeit erinnerte sie: Sie schwebten noch immer in großer Gefahr. Die Neuankömmlinge konnten auch die Überbringer schlechter Nachrichten sein.
    Jetzt erschienen die Krieger, die forsch durch den Wald schritten. Sie wirkten ausgeruht. Ihre Rüstungen glänzten, auch wenn sie von dem anstrengenden Marsch durch dichtes Buschwerk voller Schrammen waren. Mara kämpfte gegen das Bedürfnis an, sich hinzusetzen, sich einen Moment der Ruhe zu gönnen, während ihre zwei Streitkräfte Botschaften austauschen und sich neu formieren würden.
    Nur Sarics eiserner Griff hielt sie auf den schmerzenden Füßen. »Da stimmt etwas nicht«, murmelte er. »Es sind die Rüstungen. Die Details sind falsch.«
    Mara erstarrte. Wie ihr Berater musterte sie die Neuankömmlinge genauer, suchte nach bekannten Gesichtern. Die drohende Gefahr ließ ihre Nackenhaare zu Berge stehen. Die Männer waren ihr alle fremd, und das beunruhigte sie. Zu häufig kannte sie ihre Leute nicht mehr von Angesicht zu Angesicht, seit ihre Armee in den letzten Jahren zu gewaltig geworden war.
    Schließlich zischte Saric, der gerade deswegen für diesen Posten ausgewählt worden war, weil er niemals ein Gesicht vergaß: »Ich kenne sie. Sie sind ehemalige Minwanabi.«
    Es

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