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Tag der Entscheidung

Tag der Entscheidung

Titel: Tag der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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langersehnten Rachefeldzug. Sie kümmerten sich nicht darum, wie sie fielen.
    Anders Maras Männer, die sich bemühten, den Ansturm des Feindes aufzuhalten. Sie kämpften nicht nur, um die Ehre der Lady aufrechtzuhalten. Sie töteten, wenn sie konnten, bedrängten, wenn es nicht ging, und achteten sorgfältig darauf, am Leben zu bleiben, um den Kampf so lange wie möglich hinauszuzögern.
    Das blieb nicht unbemerkt.
    Nach wenigen Minuten erinnerte sich einer der Angreifer an den Boten, der fortgeschickt worden war, um Bericht zu erstatten. Mit lauten Rufen informierte er seinen Offizier über die ungewöhnliche Eskorte, die von einem Befehlshaber befohlen worden war, der eigentlich kein einziges Schwert entbehren konnte.
    »Hah!« schrie der Offizier der Minwanabi in den gestohlenen Farben der Acoma. Seine Stimme klang heiser vor Befriedigung. »Ihr seid gar nicht die Nachhut! Eure Lady reist nicht weiter vorn in einer besser geschützten Sänfte, wie?«
    Azawari wußte keine andere Antwort darauf, als die Feinde noch stürmischer in einen Schwertkampf zu verwickeln. Er ließ seine Klinge auf den Helm eines Minwanabi niedersausen und trat rasch zurück, als der Mann zusammensank. »Findet es heraus«, meinte er grimmig.
    »Warum sollten wir?« Ein anderer Minwanabi grinste ihn an. »Männer!« befahl er. »Zieht euch zurück und verfolgt diesen Boten!«
    Saric hörte den Ruf, als er hinter Mara herjagte. Er fluchte und schob sich durch ein Gewirr von Zweigen, die seine schmalere Herrin leichter durchgelassen hatten. Schreie barsten durch das Laubwerk hinter ihm. Die falschen Krieger rasten jetzt hinter ihm her. Kein Acoma konnte sich freimachen, um sie aufzuhalten. Das Schwert eines jeden Getreuen war bereits beschäftigt, und die Feinde waren in der Überzahl.
    Saric blinzelte sich den Schweiß aus den Augen. »Lauft, lauft weiter«, drängte er Mara. Es schmerzte ihn zu sehen, wie sie stolperte. Ihr Wille mußte aus Stahl sein, daß sie überhaupt noch auf den Beinen war.
    Er mußte ihr Zeit verschaffen! Schon bald würde sie sich ausruhen müssen. Wenn er den Ansturm der Verfolger etwas aufhalten konnte, würde sie vielleicht eine Spalte finden, in der sie sich verstecken konnte, zumindest bis ihre Krieger die Anzahl der Feinde ein wenig verringert hatten.
    Saric rannte. Schon war er neben Mara, ergriff ihren Ellenbogen und half ihr mit einem großen Satz über einen gefallenen Baumstamm. »Lauft!« keuchte er. »Haltet erst an, wenn Ihr keine Verfolger mehr hört. Dann versteckt Euch und schleicht in der Nacht weiter.«
    Sie landete auf den Füßen, sprang zur Seite und wich einem Ast aus, immer noch rennend. Es war der letzte Augenblick, da Saric auf sie aufpassen konnte. Die verfolgenden Minwanabi hatten ihn eingeholt.
    Er wirbelte herum. Drei Schwerter zeigten auf ihn. Er stieß zu, und einer der Minwanabi taumelte zurück, die Brust durchbohrt, während ein Blutschwall aus seinem Mund schoß.
    Saric riß sein Schwert heraus und entging mit einer raschen Drehung einem Hieb in die Seite. Er hob die blutverschmierte Klinge und stieß sie nach unten. Sie wurde gekonnt pariert, und er ließ sie einen Augenblick auf dem feindlichen Schwert ruhen, ehe er eine kleine Drehung mit dem Ellenbogen vollzog. Sein Streich durchbrach die Deckung des Feindes und tötete ihn. Der ehemalige Offizier keuchte. »Gar nicht so schlecht. Ich kann es noch.«
    Der überlebende Soldat wollte sich durch einen Sprung zur Seite aus dem Netz aus Zweigen und Ästen befreien und auf die jungenhafte Gestalt zuhalten, die er inzwischen für Lady Mara hielt. Mit einem kräftigen Satz versuchte Saric, ihn daran zu hindern. Ein brennender Schmerz an der linken Schulter zeigte ihm, daß er einen Fehler gemacht hatte. Eine andere Wache war zu ihm geeilt. Ein umgestürzter Baum hielt ihn an Ort und Stelle, und Saric wirbelte herum, sprang hoch und traf seinen Angreifer in die Kehle. Der erste Soldat hatte sich inzwischen befreit und lief schwerfällig vorbei. Saric stieß ein wenig ehrerbietiges Gebet aus. Sein Weg war klar. Er mußte weitermachen. Die Müdigkeit wurde zur Qual, als er die erschöpften Sehnen und Muskeln wieder zur Bewegung zwang. Er rannte, stöhnend vor Luftmangel. Er holte den Krieger in den falschen Farben ein und traf ihn von hinten. Der Streich wurde von der Rüstung abgehalten. Ehe er sich versah, war er in einen Kampf verwickelt, während ein anderer Feind an ihm vorbeischlüpfte, weiter hinter der fliehenden Lady

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