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Tag vor einem Jahr

Titel: Tag vor einem Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Geraghty
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Menge Kalorien.«
    »Na gut.« Er lächelte. Ich spürte, dass sich seine schlechte Laune wie Nebel in der Hitze des Sommers verzog.
    Der Verzicht auf ein Specksandwich war ein kleiner Preis für Sex in einer harmonischen Atmosphäre mit jemandem, den ich liebte. Ich biss in einen Granny Smith. Er war kalt und hart wie Stein.
    »Erzähl, wie geht’s dir?«, fragte Shane mit vollem Mund. Butter tröpfelte ihm vom Kinn, und ich sehnte mich danach, mich hinüberzubeugen und sie abzulecken. Mein Löffel kratzte laut über den Boden meines Jogurtbechers, der längst leer war.
    »Ich bin befördert worden.«
    »Nicht wirklich, oder?« Er klang ungläubig. »Ich habe gehört, dass in eurem Unternehmen Entlassungen geplant sind. Dachte, du wärst die Erste auf der Liste, du Schlafmütze.« Er lächelte mir zu, schlang den letzten Bissen seines Sandwichs hinunter und leckte sich lautstark die Finger ab, bevor er einen großen Schluck Tee trank.

    »Na ja«, begann ich, »ich wäre deiner Meinung gewesen, aber der Chef will es anders. Verrückt, oder?« Als ich lachte, klang es hohl. Shane bemerkte es nicht.
    »Da wir schon von Arbeit sprechen, Graham will, dass ich meinen Vertrag in London verlängere. Er ist wirklich sehr zufrieden mit mir und sagt, dass ein Jahr Erfahrung auf dem Londoner Markt eine ernstzunehmende Beförderung bedeuten könnte, sobald ich wieder zurück in Dublin bin.«
    »Oh«, war alles, was ich herausbrachte.
    »Himmel, Grace, kannst du nicht wenigstens so tun, als würdest du dich für mich freuen?« Shanes Wut hinterließ unmittelbar über dem Nasenbein eine tiefe Furche auf seiner Stirn.
    »Nein, wirklich, ich freue mich für dich«, beteuerte ich. »Es ist nur so, dass ich dich vermisse. Ich hatte gehofft, dass du bald wieder zurückkommst, damit wir Pläne schmieden können.«
    »Baby, wir werden Pläne schmieden.« Shane rülpste diskret in seine hohle Hand. »Aber im Augenblick habe ich schon Pläne für dich.« Er schob seinen Stuhl vom Tisch weg und griff über die Krümel hinweg nach mir. Sein Kuss war hart, seine Lippen salzig und geschickt. Ich gab mich ihm hin. Schließlich konnten wir auch noch später über seine Pläne für uns reden.
     
    Hinterher erzählte ich ihm von dem heutigen Abendessen bei meiner Mutter. Er sah nicht sonderlich begeistert aus.
    »Ich wollte ein bisschen Zeit mit dir verbringen, Baby.«
    »Nur für eine Stunde, höchstens eineinhalb.« Ich klang wie Laura, als sie gestern versuchte, mich zum Pub zu locken. »Sie will uns ihrem neuen Freund vorstellen. Er heißt Jack Frost.« Ich dachte, das würde ihn zum Lachen bringen, aber dem war nicht so.

    »Mein Gott, ist sie nicht ein bisschen zu alt für einen Freund?«
    »Sie ist seit langem nicht mehr so glücklich gewesen.«
    »Du meinst seit Patrick, oder?« Sein Gesicht wirkte starr.
    »Ich meine einfach nur, dass sie glücklicher ist. Sie scheint … weiterzumachen, nehme ich an.« Ich rang um Worte.
    »Ja und? Ist es etwa in Ordnung, mich wegen Patrick emotional zu erpressen?«
    »Shane, um Himmels willen, es handelt sich doch nur um ein Abendessen bei meiner Mutter. Ich hätte dich gern dabei, das ist alles.«
    Ich wollte nicht mit ihm streiten. Er würde am Ende beleidigt sein und vielleicht den Rest des Wochenendes nicht mehr mit mir sprechen. Wie auch immer, ich konnte nicht lange verärgert über ihn sein, wo es doch so herrlich war, ihn anzusehen und zu berühren und sogar ihn zu riechen. Unter dem herben Duft seines Aftershaves roch er nach warmem Seifenwasser, und ich liebte es, meine Nase in seine Halsgrube zu drücken und seinen Duft einzuatmen.
    Ich entschuldigte mich und ging ins Bad, wo ich meine Stirn gegen den Spiegel presste, um sie zu kühlen. Als ich zurückkam, las er im Bett die Zeitung. Er hatte sich beruhigt, und ich legte mich neben ihn, erleichtert, als er den Arm um mich schlang.
    »Übrigens, ich kann heute Abend gar nicht zu deiner Mutter mitkommen. Ich habe mich mit Pauline auf einen Drink verabredet.« Seine Stimme klang entschlossen und unnachgiebig. Als ich nichts erwiderte, fuhr er fort: »Ich habe ihr gesagt, dass wir beide uns mit ihr treffen würden. Du und ich. Verdammt, es ist Samstagabend. Ich dachte, du würdest dich freuen.«

    Verflucht sei Pauline. Und der ganze Rest. Shanes Freund-innen. Der Trennstrich unterstreicht die Tatsache, dass es alles Frauen sind, die zufällig platonische Freunde meines Freundes waren. Meiner Meinung nach musste Plato total betrunken gewesen

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