Tage wie im Traum
Leben." Sie zögerte einen Moment.
"Besonders, seitdem ich meinen Mann verloren habe."
Eve wusste, dass es eine unzureichende Antwort war, doch sie beugte sich vor und legte ihre Hand sanft auf die Finger der älteren Frau.
"Sie kennen das auch?" Elizabeth Garratt blickte ihr in die Augen und sah das Mitgefühl und die Ehrlichkeit darin.
"Ja." Eve senkte die Stimme. "Ich habe vor einigen Jahren meine Mutter verloren. Es tut immer noch weh."
"Für Ihr Alter sind Sie recht verständnisvoll." Elizabeth Garratt lächelte ein wenig traurig und bemühte sich dann, das Thema zu wechseln. "Was kann ich Ihnen bestellen? Ich habe Sie bisher noch nicht gesehen, also sind Sie wahrscheinlich auf Urlaub hier."
"Für einige Tage." Eve fragte sich, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte.
"Schön!" Elizabeth Garratt winkte dem Kellner. "Vielleicht finden Sie ja die Zeit, mich zu besuchen, wenn es Ihnen mit einer alten Frau nicht zu langweilig wird. Von meinem Haus hat man einen wunderbaren Ausblick. Vielleicht könnten wir zusammen zu Mittag essen."
Und danach bleibt mir nichts anderes übrig, als ihr alles zu gestehen, dachte Eve. Obwohl es das falsche Wort war, denn sie hatte ja nichts verbrochen. Doch Elizabeth Garratt war eine Frau, die man leicht verletzen konnte. Vielleicht dachte sie, dass Eve ihr Treffen absichtlich herbeigeführt hätte, so unglaublich das auch schien. Und da Elizabeth Garratt sie offensichtlich mochte, hatte Eve nicht die Absicht, ihr Vertrauen zu enttäuschen.
Als Drew am späten Nachmittag ins Hotel zurückkehrte, fand er Eve im Pool. Eine Weile beobachtete er, wie sie sauber ihre Bahnen durch das blaugrüne Wasser zog. Es überraschte ihn nicht, wie schnell sie war, denn sie hatte etwas Athletisches an sich. Er ertappte sich dabei, wie er ihren schlanken Körper bewunderte. Na ja, er war eben ein Mann. Und Eve war eine Frau, noch dazu eine Frau mit Geheimnissen.
Es war heiß. Der Himmel schien zu glühen, und über dem glitzernden Meer türmten sich am Horizont dunkle Wolken auf.
Die Luft schien vor Spannung zu knistern.
"Ist es nicht zu heiß für so etwas?", fragte Drew, als Eve am Beckenrand auftauchte. Er half ihr aus dem Wasser, und bei ihrer Berührung schienen Funken zu sprühen. Wenn sie angezogen war, wirkte sie beinahe zu dünn. Doch jetzt, in ihrem grünen Badeanzug, bemerkte er, dass sie eine perfekte Figur hatte. Gut geformte Schultern, kleine feste Brüste, eine schlanke Taille und diese rassigen Beine.
"Na, alles gesehen?", fragte sie ironisch.
"Evie, Evie, Sie sind eine Herausforderung", erwiderte er.
"Um ehrlich zu sein, habe ich Sie immer für zu dünn gehalten.
Dabei sind Sie einfach perfekt. Aber für einen Streit ist es viel zu heiß. Kommen Sie in den Schatten, und kühlen Sie sich ab."
Er sah so unglaublich gut aus! Ein Teil von ihr wollte davonrennen, ein anderer wollte bleiben. Wenn sie sich in Drew Forsythe verliebte, wären die Folgen gar nicht abzusehen. Eve wollte nicht, dass es passierte.
"Wie war die Sitzung?" Sie ging voran zu ihrer Sonnenliege, auf der sie ihre Tasche und ihren Strohhut deponiert hatte.
Drew zuckte die Schultern. "Anfangs hat Will natürlich protestiert, aber ich glaube, ich konnte seine Befürchtungen ausräumen. Vor unserer Abreise treffen wir uns noch einmal.
Und was haben Sie gemacht?"
"Sie werden es mir nicht glauben."
"Sind Sie etwa einem alten Verehrer begegnet?"
"Nein. Viel wichtiger."
"Evie, jetzt beunruhigen Sie mich." Er setzte sich in einen Liegestuhl und beobachtete träge, wie sie sich abtrocknete und in ihren leuchtend bunten Sarong wickelte, der ihre grünen Augen strahlen ließ. "Aber ich weiß ja, dass Sie nie etwas Unvorsichtiges tun würden", fügte er ein wenig spöttisch hinzu.
"Das klingt, als wäre ich sehr langweilig."
Drew winkte einem Kellner und bestellte ihnen geeiste Getränke: "Im Gegenteil. Ich glaube, Sie sind wirklich kühl." Er lächelte ihr zu. "Schießen Sie Ios."
Eve streckte sich auf der Sonnenliege aus und drehte sich das Haar zu einem Knoten zusammen. "Ich habe Mrs. Garratt getroffen."
Er beugte sich vor, das Gesicht plötzlich ganz ernst. "Sie erinnern sich, dass wir zuerst eine Strategie ausarbeiten wollten?"
"Sie brauchen nicht den Boss herauszukehren", beruhigte sie ihn. "Es war rein zufällig."
"Wirklich?" Drew betrachtete sie lange. "Wie haben Sie das geschafft?"
Eve richtete sich empört auf. "Lassen Sie mich ausreden."
Er nahm für einen Moment ihre Hand, und schon war
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