Tage wie in einem Rausch
Armen. Elena wagte kaum zu atmen und öffnete vorsichtig die Augen. Durch die halb geschlossenen Jalousien drang graues Dämmerlicht herein. Irgendwann in der Nacht mussten sie unbewusst zueinander gefunden haben.
Wer den Anfang gemacht hatte, war egal. Es war eben geschehen.
Die Frage war jetzt nur, was sie tun sollte.
Jeds Arm lag über ihrer Schulter und halb über ihrem Rücken, und Elena stellte fest, dass sie ihn an der Taille umschlungen hielt, eine Hand auf seiner muskulösen Brust. Ihre Finger lagen in der kleinen Vertiefung an seiner Kehle, und ihre Beine schienen untrennbar miteinander verflochten zu sein.
Ihr wurde ganz heiß, und sie hatte keine Kontrolle mehr über das Begehren, das süß und unwiderstehlich in ihr aufstieg.
Jed schlief fest. Seine Brust hob uns senkte sich regelmäßig und streifte leicht ihre Brüste. Die Spitzen richteten sich auf, und Elena versuchte vergeblich, diese Reaktion zu unterdrücken. Sie hielt den Atem an, bis sie meinte, ihre Lungen würden platzen.
Sie wusste, sie sollte sich so vorsichtig wie möglich aus seiner Umarmung befreien, um ihn nicht zu wecken. Sie musste die bittersüße Qual dieser heimlichen Intimität beenden, diesen plötzlichen Ansturm des Verlangens.
Doch immer noch war sie eng ihn geschmiegt, ließ seine elektrisierende Berührung sie erbeben.
Wie sehr sie sich danach sehnte, die Hände über seinen Körper gleiten zu lassen und alles wieder in Besitz zu nehmen, was sie vor mehr als einer Woche verloren hatte! Doch sie konnte es nicht. Sie durfte dieser Versuchung nicht nachgeben.
Körperlich war Jed ihr nahe, doch was seine Seele und seine Gefühle anging, hatte er sich weit, weit von ihr entfernt...
Sie merkte, dass er aufwachte, hörte, wie sein Atem unregelmäßig wurde, wie er leise seufzte. Dann ließ er die Hand von ihrer Schulter hinunter zu ihrem Po gleiten und presste sie an sich, und sie spürte seine heftige Erregung.
Es war zu spät, um sich unbemerkt davonzustehlen. Viel zu spät.
Elena wagte kaum zu atmen, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
Jed konnte sein körperliches Verlangen nicht leugnen, ebenso wenig wie sie ihres. Wenn er jetzt mit ihr schlafen würde, wäre es nur aus purer Lust. Oder würde es bedeuten, dass er seine Meinung geändert hatte, dass er Verachtung und Misstrauen vergessen und versuchen wollte, sie zu verstehen?
Vielleicht sollte sie ihm zeigen, dass sie zu einem Neuanfang bereit war?
Sie wollte gerade den Kopf heben und ihn küssen, ihm zuflüstern, wie sehr sie ihn liebte, da spürte sie, wie er zusammenzuckte. Leise vor sich hin fluchend, sprang er auf, stöberte in Schubladen nach Kleidung und verschwand im angrenzenden Badezimmer.
Elena kam sich unglaublich schmutzig vor. Sie krümmte sich unter der Decke zusammen und schlang die Arme um sich, als könnte sie dadurch den Schmerz lindern. Kaum war er wach und merkte, was er tat und mit wem er es tat, benahm er sich, als ob er mit dem letzten Abschaum im Bett gelegen hätte!
Elena wischte sich die Tränen von den Wangen und schwang die langen Beine aus dem Bett. Im bodenlangen Spiegel sah sie ihr Bild: zerzaustes blondes Haar, und der dünne Stoff ihres Morgenmantels, den sie übergeworfen hatte, Verhüllte kaum ihre nackte Gestalt. Es war ihr egal. In dieser schrecklichen Situation gab es keinen Platz für falsche Bescheidenheit. Sie liebte Jed immer noch, obwohl sie eine Woche lang versucht hatte, sich das Gegenteil einzureden. Doch das bedeutete nicht, dass sie all ihren Stolz verloren hatte.
Jed stand unter der Dusche, als Elena das Badezimmer betrat. Um das rauschende Wasser zu übertönen, sagte sie laut: "Diese Situation ist unmöglich."
"Ich bin auch nicht davon begeistert." Das Geräusch des Wassers verstummte, und gleich darauf stieg Jed aus der Dusche. Elena vermied es, seinen perfekten Körper anzusehen. Sie wagte erst einen Blick, als er sich ein Handtuch um die schlanken Hüften schlang, die Lippen fest zusammengepresst. Das Haar klebte nass an seinem Kopf, und Wassertropfen glänzten auf seiner sonnengebräunten Haut.
Elena ballte die Hände zu Fäusten und widerstand dem Drang, ihn zu berühren. "Dann tu etwas dagegen", forderte sie ihn auf. "Oder ich tue es."
Er warf das Handtuch beiseite, mit dem er sich das Haar trockengerieben hatte, und betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen. "Was soll das heißen?"
Sie hob kämpferisch das Kinn. Er machte ihr keine Angst.
Nachdem sie seine Liebe verloren hatte, machte ihr
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