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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton
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auf eine unangenehme Überraschung gefasst machen. Wenn ihre Ehe nicht mehr zu retten war, würde Elena einen klaren Schnitt machen. Der Zeitpunkt hing nur davon ab, wann Catherine ihr Leben wieder im Griff hatte.
    Jed kam zurück, eine Kanne mit frischem Kaffee in der Hand, und wandte sich an seine Mutter. "Möchtest du hier bleiben und dich ausruhen, während Elena und ich zum Einkaufen ins Dorf gehen?"
    Elena wusste, worauf er hinauswollte. Er war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er vor seiner Mutter den liebenden Ehemann spielen konnte, und außerdem wollte er ihr, Elena, wahrscheinlich wieder eine Szene machen.
    "Unsinn, Liebling", mischte sie sich ein, bevor Catherine antworten konnte. "Catherine ist doch nicht den weiten Weg hergekommen, um allein auf der Terrasse zu sitzen. Warum fahren wir nicht nach Cadiz, kaufen ein und essen dort zu Mittag?" Sie wandte sich an ihre Schwiegermutter. "Was meinst du?"
    "Ach, das wäre herrlich! Cadiz - Francis Drake und Trafalgar, wie romantisch!"
    Elena lächelte. "Wenn du noch etwas länger bleibst - was ich hoffe
    -, könnten wir mit der Fähre durch die Bucht nach Puerto de Santa Maria fahren. Es lohnt sich."
    Catherine strahlte, und alle Unsicherheit war wie weggewischt.
    Nachdem Jed vorgeschlagen hatte, dass sie allein zu Hause bleiben solle, musste sie sich wie ein Eindringling vorkommen.
    Normalerweise war Jed seiner Mutter gegenüber nicht so unsensibel.
    Sein Verhalten zeigte deutlich, dass sie, Elena, zu ihm durchdrang.
    Elena lächelte Jed an. "Dann wäre das also geregelt, Liebling." Sie bemerkte, wie er sie anblickte, als sie sich auf dem Stuhl zurücklehnte und provokativ dehnte und streckte. Wenn er jetzt dachte, sie stelle sieh zur Schau, lag er nicht daneben. Es war das Einzige, was ihr einfiel, um es mit ihm aufzunehmen.
    "Dann solltest du dich vielleicht fertig machen." Er drehte ihr den Rücken zu und betrachtete die Hügel in der Ferne.
    Langsam stand sie auf. Sie konnte es sich erlauben, ihm ein wenig entgegenzukommen - schließlich hatte sie jetzt die Oberhand, oder?
    Sie wandte sich an Catherine. "Zieh bequeme Schuhe an. Wir werden viel laufen müssen. Und nimm einen Sonnenhut mit. Wenn du keinen hast, kann ich dir einen leihen."
    Elena ging ins Schlafzimmer zurück und versuchte, sich nur auf ihren Ausflug nach Cadiz zu konzentrieren. Wie sie danach den Rest von Catherines Aufenthalt ohne Nervenzusammenbruch überstehen sollte, daran wagte sie gar nicht zu denken.
    Sie wählte eine enge kurzärmelige Jacke und einen leichten, durchgeknöpften Rock, schloss aber nur die obersten beiden Knöpfe.
    So wirkte sie gleichzeitig dezent und aufreizend. Dann schlüpfte sie in leichte Sandaletten, griff nach einem bunten Strohhut und einem weiteren für Catherine, und war bereit, Jed gegenüberzutreten.
    Er benahm sich sehr weltmännisch und äußerst höflich, während er Elenas Weisungen folgte und den Berg hinunter und durch das kleine, malerische Dorf fuhr, das sich unten an den Berghang schmiegte und bis ins Tal erstreckte.
    Jed zeigte ihr, dass auch er dieses Spiel beherrschte. Seine Gesichtszüge wirkten nicht mehr angespannt wie vorhin, und seine Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen. Catherines ständiger Redefluss machte jede weitere Konversation überflüssig, und Elena war darüber so froh, dass sie ihre Schwiegermutter am liebsten umarmt hätte.
    Catherine war entzückt von dem Markt, auf dem sie ihre Einkäufe machten, und Jed betrachtete liebevoll das vor Freude gerötete Gesicht seine Mutter. Da er beide Arme voller Taschen mit Obst und Gemüse hatte, deutete er mit dem Kopf auf ein Café am Rand des bunten, quirligen Marktplatzes. "Wartet dort auf mich. Ich bringe nur schnell die Sachen ins Auto, und dann suchen wir uns ein nettes Restaurant zum Mittagessen."
    Er geht mit ihr um wie mit einem Kind, das ein schlimmes Erlebnis hatte und sehr behutsam behandelt werden muss, dachte Elena. Dann bemerkte sie, das sie sich genauso verhielt, als sie sich bei Catherine unterhakte und sagte: "Komm, wir trinken einen Kaffee. Der ist hier richtig gut und stark, viel besser als zu Hause!"
    Sie bemerkte, wie Jed zustimmend nickte, bevor er sich umdrehte und sich einen Weg durch die lebhafte Menge zwischen den Ständen bahnte. Er fand also gut, dass sie Catherine mit Samthandschuhen anfasste, wie er es ihr befohlen hatte. Und auch seine Anweisung, sich wie eine glückliche Ehefrau zu benehmen, würde sie befolgen, wenn seine Mutter in der

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