Tage wie in einem Rausch
nichts mehr Angst. "Dass du mir zuhören könntest, zum Beispiel. Hör dir an, was zwischen Dan und mir gewesen ist."
"Nein." Wut flackerte in seinen Augen auf. "Ich will nicht hören, was passiert ist. Oder wie du dich zu verteidigen versuchst. Es macht mich krank."
Es war hoffnungslos. Er würde ihr nicht zuhören, selbst wenn sie ihn auf Knien darum anflehen würde.
Sie versuchte, Enttäuschung und Schmerz zurückzudrängen, und sagte heftig: "Vergessen wir das - ich werde dich nie wieder darum bitten. Wenn du so verbohrt bist, kannst du mich nie wirklich geliebt haben. Aber ich warne dich: Ich werde nicht so tun, als wären wir ein verliebtes Ehepaar, und ich werde nicht mit dir nach Netherhaye zurückgehen. Also muss Catherine es früher oder später erfahren."
Seine Augen begannen, gefährlich zu funkeln. "Später, sehr viel später. Und du weißt sehr gut, warum! Oder bist du so selbstsüchtig, dass dir alle anderen egal sind?"
Das saß. Natürlich wollte sie Catherine nicht noch mehr Unglück zufügen. Doch dass er es ihr, Elena, so ohne weiteres zutraute, bestärkte sie in ihrer Vermutung, dass er sie nie wirklich geliebt hatte.
Sie schloss die Augen, um die aufsteigenden Tränen vor ihm zu verbergen, und hörte Jed kalt sagen: "Während sie hier ist, wirst du die glückliche Ehefrau spielen. Nachdem dir das heute Morgen im Bett so gut gelungen ist, solltest du damit auch tagsüber keine Probleme haben."
Elena öffnete die Augen, in denen Tränen schimmerten. Wie konnte er es wagen? Sie hatte ihn doch nicht bewusst umarmt, und außerdem hatte er es auch genossen, zumindest am Anfang. Er hatte sie begehrt ...
Und er begehrte sie jetzt! Sie erkannte es an dem Blick, den er aus zusammengekniffenen Augen über ihren kaum verhüllten Körper gleiten ließ. Etwas Dunkles, .Geheimnisvolles regte sich in ihr. Er liebte sie vielleicht nicht mehr, aber er begehrte sie.
"Es liegt an dir." Jed bückte sich und griff nach seiner Kleidung.
"Ich ziehe mich im Schlafzimmer an." Rasch ging er an ihr vorbei, als könnte er gar nicht schnell genug von ihr wegkommen.
Hinter der Auswahl ihrer Kleidung stand sicher der unbewusste Wunsch, ihm den Schmerz und die Erniedrigung heimzuzahlen, die er ihr angetan hatte. Elena trat auf die Terrasse hinaus, wo Jed und Catherine beim Frühstück saßen, und sah den Zorn in seinen Augen, die harte, schmale Linie seines Munds. Sie freute sich diebisch, dass sie die knappen Shorts aus gelber Seide und ein farblich dazu passendes kurzes Top angezogen hatte.
"Du siehst aus wie der strahlende Morgen!" Catherine, die offensichtlich Elena den überstürzten Abschied am Abend zuvor verziehen hatten, lächelte sie an.
Elena erwiderte das Lächeln. "Danke." Während des Aufenthalts ihrer Schwiegermutter würde sie Jeds Spiel mitspielen - aber auf ihre Weise! Und sie würde sich alle Mühe dabei geben, um ihm klarzumachen, dass sie noch längst nicht geschlagen war.
Elena ließ sich neben Jed am Tisch nieder und lehnte sich aufreizend zurück. Triumphierend sah sie, wie ein Muskel an Jeds Kinn zu zucken begann, während er widerwillig den Blick über ihre langen, sonnengebräunten Beine, den Streifen nackter Haut zwischen Shorts und Top und schließlich über ihre festen Brüste unter der dünnen gelben Seide gleiten ließ.
Sie spürte, wie ihre Brustspitzen sich unter seinem verlangenden Blick aufrichteten, und wusste, dass er es bemerkt hatte, als er unvermittelt aufstand und in Richtung Küche verschwand. "Ich mache noch einen Kaffee", sagte er über die Schulter.
"Himmel, ich hätte nie gedacht, dass Jed mal zum Hausmann wird!
Du hast anscheinend einen guten Einfluss auf ihn."
Weit gefehlt, dachte Elena trocken, während Catherine das Besteck beiseite legte und sich auf den Bauch klopfte. "Er hat mir Rührei gemacht, und dabei sollte ich eigentlich längst auf Diät sein! Was isst du?"
"Ich trinke nur etwas Saft." Elena schenkte sich eiskalten Orangensaft ein und lehnte sich in der Sonne zurück, wobei sie versuchte, entspannt auszusehen. Zum Glück hatte der Übelkeitsanfall am Morgen nur einige Minuten gedauert. Als ihre Schwiegermutter sie belustigt ansah, fügte sie hinzu: "Ich esse morgens nicht viel, aber mittags mache ich alles wieder wett!"
Sie bemühte sich, ihre düsteren Gedanken hinter einem Lächeln zu verbergen. Bald musste Catherine die Wahrheit erfahren. Und falls Jed plante, Dans Kind als sein eigenes auszugeben, um einen Skandal zu vermeiden, musste er sich
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