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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton
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es ernst, als hätte er etwas, mit dem er ihr schaden könnte. Dabei war er es doch, der etwas zu verbergen hatte. Trotzdem - sie konnte nicht riskieren, dass er Ärger machte, denn davon hatten Jed und sie schon genug.
    "Wir können hier nicht reden", sagte sie scharf. Mit ihm zu sprechen war das Letzte, was sie wollte, doch sie musste herausfinden, was er im Schilde führte, damit sie etwas dagegen unternehmen konnte.
    "Endlich wirst du vernünftig, Baby."
    Früher hatte sein leichter Cockney-Akzent sie fasziniert. Jetzt empfand sie nichts. "Gib mir deine Nummer, und ich rufe dich zurück". Sie würde ins Dorf fahren und aus der Telefonzelle anrufen müssen. Als Entschuldigung konnte sie sagen, dass sie etwas vergessen habe. So oder so war es ärgerlich, denn sie hatte geplant gehabt, sich für Jeds Rückkehr zurechtzumachen und zu überlegen, was sie ihm sagen sollte.
    "Hältst du mich für blöd?" erwiderte Liam höhnisch. "Wir treffen uns in fünfzehn Minuten am Ende eurer wunderschönen Auffahrt."
    Er war also in der Nähe. Sehr nahe.
    Zum ersten Mal hatte sie Angst. Damals, bei ihrer Hochzeit, hatte sie geglaubt, Liam zu kennen. Ein Jahr später wusste sie es besser.
    Wer ahnte schon, welche finsteren Rachepläne er ausbrütete?
    Elena warf einen Blick auf die Uhr. Sie durfte sich ihre Angst nicht anmerken lassen. "In einer Stunde", sagte sie so energisch wie möglich.
    "Warum? Damit du die Polizei anrufen kannst?"
    "Nein, weil es mir so passt."
    Entschlossen legte sie auf, lehnte sich gegen die Tischkante und versuchte, ihren rasenden Puls zu beruhigen. In einer Stunde würde Catherine auf ihrem Zimmer sein und ihr Nachmittagsschläfchen halten. Und Edith würde mit den Vorbereitungen für das ausgedehnte Abendessen beschäftigt sein, das sie anlässlich Jeds Rückkehr planten.
    Jed hatte gesagt, er würde zum Abendessen zurück sein. Da auf Netherhaye immer um acht Uhr gegessen wurde, würde er sicher nicht vor sieben ankommen.
    Sie hatte also genug Zeit, Liam loszuwerden und sicherzustellen, dass er nicht zurückkam.
    Eine Stunde später fühlte Elena sich nicht mehr so selbstsicher. Die sich windende, Baum bestandene Auffahrt erschien ihr endlos, und sie hatte das Gefühl, ihre Beine wollten sie nicht tragen.
    Liam Forresters oberstes Ziel war sein eigenes Vergnügen. Er liebte schnelle Autos, einen luxuriösen Lebensstil und betrog und stahl, um zu bekommen, was er wollte. Das Gefängnis hatte ihm sicher keinen Spaß gemacht.
    Und ihre Aussage hatte ihn hineingebracht.
    Als Liam aus dem Schatten der Bäume trat, unterdrückte sie einen Schrei. Er durfte nicht merken, dass sie Angst hatte.
    Der Blick, mit dem er ihre bequeme Kleidung taxierte, verursachte ihr eine Gänsehaut. "Du solltest mehr aus dir machen - ich hätte dir nie erlaubt, Hosen zu tragen, bei deinen fantastischen Beinen! Aber du siehst gut aus. Erfolg bekommt dir."
    Ihm war das Gefängnis nicht bekommen, wie Elena schockiert feststellte. Sein früher blondes Haar war jetzt fahlbraun und ungekämmt. Er, der einst so viel Wert auf Kleidung gelegt hatte, trug schäbige schwarze Jeans und eine Jacke aus Lederimitat, die seinen Bauchansatz kaum verbarg.
    "Wie hast du mich gefunden?" Sie musste sich zu dieser Frage zwingen. Ihre Ehe mit ihm schien zu einem anderen Leben zu gehören. Diesen dunklen Teil ihrer Vergangenheit hatte sie so gründlich aus ihrem Gedächtnis gestrichen, dass sie Liams Existenz fast vergessen hatte.
    "Das war leicht. Ich habe deine Karriere interessiert verfolgt - im Knast hatte ich nichts zu tun, außer Zeitungen zu lesen. Und zu planen, wie ich dich eines Tages zwingen würde, deinen Erfolg mit mir zu teilen, so wie ich damals meinen Erfolg mit dir geteilt habe.
    Leider warst du gerade in Spanien, als ich entlassen wurde."
    Liam kam näher. Er hatte zugenommen und wirkte groß und bedrohlich. Als er die Angst in Elenas Augen sah, lächelte er. "Keine Sorge, ich bin nicht so dumm, dass ich meiner goldenen Gans den Hals umdrehe! Das Schicksal ist auf meiner Seite. Was für ein Glück, dass ich in der Zeitung den Artikel über die Preisverleihung gesehen habe. Ich brauchte nur vor dem Hotel zu warten, dir zu folgen, mir ein Zimmer im Dorf zu nehmen und einige Fragen zu stellen."
    Der blaue Escort, dachte sie müde. "Du hast heute Morgen angerufen und dich als Journalist ausgegeben.
    Liam lächelte, und zum ersten Mal erinnerte er ganz entfernt an den gut aussehenden, charmanten jungen Mann, den sie damals kennen gelernt

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