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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton
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wussten, dass er sich an schulische Disziplin nicht gewöhnen würde."
    Sie wirkte sehr aufgeregt, und Elena nahm ihre Hand und streichelte sie beruhigend. Sie konnte nicht glauben, dass diese warmherzige Frau jemals wissentlich jemanden verletzt hatte. "Du hast sicher nur das getan, was du für richtig hieltest."
    "Ich habe nicht genug nachgedacht!" Catherine umklammerte Elenas Hand. "Jed war immer der Stärkere und Entschlossenere von beiden, und deshalb hat Dan den Löwenanteil an Ermutigung und Zuwendung bekommen und konnte tun und lassen, was er wollte.
    Jed wurde nie gefragt, was er wollte. Wir haben es als gegeben hingenommen, dass er seine Pflicht tun und die Firma übernehmen würde. Und nach dem Tod seines Vaters war Jed immer für mich da, stark, vernünftig, liebevoll. Während Dan ... wir wussten manchmal wochen-oder monatelang nicht, wo er steckte.
    Und wenn er zwischendurch doch einmal nach Hause kam, habe ich einen wahren Aufstand um ihn gemacht! Das Seltsame dabei ist: Ich glaube ... nein, ich weiß, dass ich zwar Dan viel mehr bemuttert, Jed aber viel mehr geliebt habe."
    Sanft löste Elena die Hand aus Catherines Griff. Jetzt wusste sie, warum Jed sich nur so schwer mit ihrer Schwangerschaft abfinden konnte. Hatte sie ihn nicht gefragt, ob er genauso reagiert hätte, wenn sie nach einer kurzen, bedeutungslosen Affäre mit einem anderen Mann schwanger geworden wäre, bevor sie Jed kennen lernte?
    Er wäre nicht begeistert gewesen, aber weil er ein intelligenter, mitfühlender Mann war - und bis vor kurzem auch nicht eifersüchtig, hätte er verstanden, dass Fehler eben passierten» Und weil sie sich liebten, hätte er gelernt, es zu akzeptieren.
    Doch dass ausgerechnet Dan der Vater ihres Kindes war - damit konnte er sich nicht abfinden. Obwohl das Baby nicht auf natürlichem Wege, sondern durch künstliche Befruchtung gezeugt worden war.
    Leise sagte sie: "Ich danke dir, dass du mir das erzählt hast. Und ich finde, du solltest auch mit Jed reden und ihm alles erklären.
    Vielleicht würde er dann nicht mehr glauben, dass er immer hinter seinem Bruder zurückstehen muss."
    Sie stand auf und zwang sich, Catherine beruhigend zuzulächeln.
    "Ich mache uns einen Kaffee - den können wir jetzt wirklich beide brauchen. Catherine, du warst für deine beiden Söhne eine gute Mutter. Dan war clever, charmant, hatte viele Freunde, und er nahm seine Arbeit sehr ernst. Und Jed, Jed ist einfach der Beste."
    Um drei Uhr nachmittags kam Elena von ihrem verspäteten Einkauf im Dorf zurück und betrat gerade die Eingangshalle, als das Telefon klingelte. Sie stellte ihre Tüten auf dem Boden ab und griff nach dem Hörer.
    Wenn es der Journalist von heute Morgen war, rief er vergeblich an. Morgen würden sie und Jed schon auf dem Weg nach Spanien sein.
    Es war nicht der Journalist. Es war Liam. Elena nahm den Hörer vom Ohr und betrachtete ihn entgeistert Das war unmöglich. Warum rief ihr Exmann sie an? Woher wusste er überhaupt, dass sie hier war?
    Notgedrungen lauschte sie wieder seiner aufdringlichen Stimme.
    "Was willst du?" fragte sie kalt und überlegte, ob er wohl noch einmal anrufen würde, wenn sie jetzt einfach auflegte.
    "Das habe ich dir gerade gesagt."
    "Und ich habe nicht zugehört."
    "Dann hörst du jetzt besser zu", erwiderte er hart. "Ich will Geld.
    Du hast mich in den Knast gebracht, obwohl ich dich immer gut behandelt und dir ein gutes Leben geboten habe. Meine Schulden an die Gesellschaft sind bezahlt", sagte er ironisch. "Und deshalb fordere ich jetzt ein, was du mir schuldest."
    "Ich schulde dir nichts." Elena konnte nicht glauben, was sie hörte.
    Es war völlig unwirklich.
    "Zehn Jahre Ferien auf Staatskosten, ist das nichts? Die hast du mir verschafft. Erzähl mir nicht, du hättest kein Geld. Ich weiß es besser.
    Und wenn du nicht zahlen willst, werde ich dir einen Riesenärger machen. Dir und deinem neuen Mann."
    Sie sah sich in der Halle um. Jeden Moment konnte Catherine hereinkommen, und sie würde sicher wissen wollen, ob das der nette Journalist von heute Morgen war.
    Nicht auszudenken, wenn sie erfuhr, dass Elena mit ihrem Exmann telefonierte, der sie erpressen wollte. Als hätte sie nicht schon genug Schwierigkeiten!
    Energisch sagte sie: "Du redest Unsinn. Lass mich in Ruhe!"
    "Na gut, wenn du es unbedingt so haben willst - warte ab, bis ich richtig loslege. Ihr werdet nicht wissen, wo oben und unten ist, du und dein Mann."
    Elena überlief es eiskalt. Liam klang, als meinte er

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