Tage wie in einem Rausch
Augen zu sehen, ein tiefes Gefühl, das ihre eigenen Emotionen widerspiegelte.
Tränen schimmerten in ihren Augen, und er drückte kurz ihre Hand, bevor er seine zurückzog und das Lenkrad umklammerte.
"Elena, kannst du uns etwas mehr Zeit geben?" fragte er offen.
"Mir Zeit geben?" Er betrachtete ihr bekümmertes Gesicht. "Ich würde gern glauben, dass ich dir etwas bedeutet habe - oder noch bedeute.
Unter diesen Umständen ist es schwer, zu entscheiden, was ich glauben soll, aber ich tue mein Bestes. Die ganze Situation macht auch mich nicht gerade glücklich. Kannst du mir noch etwas Zeit lassen, alles in den Griff zu bekommen, bevor du eine Entscheidung triffst, die schwer rückgängig zu machen ist?"
Sie nickte ganz leicht und biss sich heftig auf die Lippe, während sie versuchte, mit der Enttäuschung fertig zu werden.
Es war dumm gewesen, zu hoffen, er würde ihr sagen, dass er ihr glaube, dass er nach vorn blicke und bereit sei für einen Neuanfang, für Vertrauen und Verständnis.
Hatte er sie um mehr Zeit gebeten, um sie an der Abreise zu hindern? Um sie zu hindern, das Scheitern ihrer Ehe publik zu machen, Catherines Illusionen zu zerstören und ihm das Mitspracherecht an der Erziehung seines Neffen oder seiner Nichte zu nehmen?
Oder hatte er wirklich seine Meinung geändert? Wollte er wirklich versuchen, sich mit der Situation abzufinden, war er wirklich bereit zu glauben, dass sie ihn liebte?
Sie wusste es nicht. Doch sie musste diese Chance ergreifen, denn es war die einzige, die sie hatte.
"Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst", sagte sie. "Ich schwöre, dass ich die Wahrheit gesagt habe, und ich möchte, dass du mir glaubst." Sie hoffte inbrünstig, dass nicht wieder alles vergeblich war, dass sie ihm mit ihrer Entscheidung nicht eine Waffe in die Hand geben würde, die er geradewegs auf ihr Herz richten konnte.
9. KAPITEL
Widerwillig verließ Elena die kleine Bank am Ende des Gartens und ging langsam zum Haus zurück.
Sie liebte diese morgendlichen Spaziergänge und genoss den Ausblick und die Einsamkeit. Jed war seit drei Tagen fort, und seitdem verfolgte Catherine sie mit ihrem Geplapper. Sie hatte alles über die Preisverleihung hören wollen, die Zeitungsberichte darüber ausgeschnitten und in ein Album geklebt. Dir zweites Lieblingsthema war das Cottage und welche Veränderungen sie und Susan dort vornehmen wollten.
Natürlich war das verständlich. Catherine redete, um sich von der Trauer über Dans Tod abzulenken, und Elena hörte ihr gern zu. Doch manchmal brauchte sie Zeit für sich, um nachdenken zu können.
Jed hatte jeden Abend angerufen, zuerst wohl eher aus Pflichtgefühl, um gegenüber seiner Mutter den Schein zu wahren.
Doch gestern Abend hatte er gesagt: "Ich habe lange über alles nachgedacht, und ich möchte dich noch so viel fragen. Ich glaube fast, wir könnten einen neuen Anfang machen - wenn du das willst.
Morgen bin ich zum Abendessen wieder da. Was meinst du, sollen wir nach Las Rocas zurückkehren? Wir müssen reden, und das können wir besser allein."
Hoffnung stieg in ihr auf, erfüllte sie mit Wärme und machte sie atemlos. "Das wäre sehr schön." Zumindest war er jetzt bereit, mit ihr zu reden, vielleicht auch, ihr zu glauben. Vielleicht würde er anfangen, ihren verzweifelten Wunsch nach einem Baby zu verstehen, der sie dazu gebracht hatte, Dans Angebot anzunehmen.
"Dann buche ich den Flug. Vielleicht für Freitag."
Elena fiel etwas ein, das ihr zu schaffen machte. "Ich glaube, Catherine sollte noch vor unserer Abreise die Wahrheit über das Baby erfahren. Die Jeans werden mir langsam zu eng, und wenn wir aus Spanien zurückkommen ...", sie hoffte so sehr, dass sie zusammen zurückkommen wurden, "... ist es wahrscheinlich nicht mehr zu übersehen. Ich habe keine Ahnung, wie schnell so etwas geht."
Sein Schweigen ängstigte sie. Hatte sie zu früh so unbefangen über ihre Schwangerschaft geredet? Natürlich konnte Jed darüber nicht glücklich sein. Doch sie hatte nur daran gedacht, dass sie Catherine reinen Wein einschenken mussten.
"Du hast Recht", stimmte er schließlich zu. "Was immer auch geschieht, sie muss es wissen. Willst du es ihr sagen oder lieber warten, bis ich zurückkomme?"
"Ich sage es ihr." Dieses "Was immer auch geschieht" bedeutete, dass er sich über ihre gemeinsame Zukunft nicht sicher war. Der Gedanke entmutigte sie. Sie wollte nicht, dass er seiner Mutter die Freude über die Tatsache verdarb, dass ihr angebeteter Dan ein
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