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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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vorgenommen, einen kurzen Aufklärungsflug zu machen, weil ich so früh gestartet bin. Die Kiste ist relativ leicht zu fliegen. Ich hätte es mir schwieriger vorgestellt. Nach dem Start bin ich zum Stützpunkt, um nachzusehen, ob er noch steht. Mir fiel die VOR- Frequenz ein. Ich hab sie in die Navigationshilfe eingegeben und bin der Nadel gefolgt. Als ich in 2000 Fuß Höhe durch die Wolken sank, setzte mein Herzschlag aus.
    Ich flog so tief wie möglich über den Stützpunkt und sah das Grauen. Sämtliche Gebäude stehen entweder in Flammen oder sind komplett zerstört ... wie nach einem Luftangriff. Das erklärt möglicherweise, was in Austin passiert ist. Ich zog die Maschine in einem niedrigen Winkel von 15 Grad herum und flog Richtung Tor. Es war ebenfalls völlig zerstört. Im Rauch sah ich Tausende von wandelnden Toten, die das Innere des Stützpunktes beherrschten. Dann brachte ich den Vogel auf Treffpunkt- Kurs.
    23.56 Uhr
    Ich bin zu Hause.
    Mir ist nicht nach Schreiben zumute.
    Die Toten können sich glücklich schätzen.

Im Rückblick sieht man klarer
    26. Januar
    18.42 Uhr
    Gestern war ein harter Tag. Ich erreichte die Rennbahn und hatte noch eine Menge Treibstoff im Tank. Der Zaun war ganz, Kreaturen nicht anwesend. Sah nach ausreichend Landeplatz aus, aber mir fiel auf, dass die Fahrbahn uneben und abschüssig aussah. Um bei der Landung beide Räder zu behalten, würde ein ganz schönes Manöver-Kunststück erforderlich sein.
    Ich kam mit 85 Knoten über dem nördlichen Ende der Fahrbahn runter. Ging vom Gas, ließ aufleuchten, ließ beide Hinterräder aufkommen ... lockerte die Höhenruder- Steuerung und drückte den Bug nach vom. Schaltete auf Leerlauf und ließ die Kiste ausrollen, bis sie stand (keine Löcher, da die Fahrbahn nicht asphaltiert war). Schaute auf mein Kneeboard runter und blätterte die Seiten bis zur Motorabschaltungsprüfliste um. Nachdem ich an einen weniger gut einsehbaren Ort am hinteren Ende der Fahrbahn gefahren war, schaltete ich alles ab.
    Jetzt fing das Warten an. Ich war um 9.30 Uhr runtergekommen. Den H2 sah ich nirgendwo, obwohl es nicht einfach gewesen wäre, einen kanariengelben H2 in drei Kilometer Entfernung zu übersehen. Wenn John kam, musste er die Kiste sehen und wissen, dass ich in der Nähe war. Ich beschloss, irgendwas zu suchen, womit ich sie verhüllen konnte. Ich wollte verhindern, dass irgendjemand anderes sie bemerkte, ob lebendig oder tot. Dies war eine Rennstrecke. Ich war mir sicher, dass es irgendwo Planen gab. Ich nahm den Karabiner und begab mich in den Wartungsbereich. Vor dem Maschendrahtzaun wanderten zahlreiche Untote herum. Einige schlugen auf den Zaun ein. Sie waren wütend, weil sie nicht einfach durch ihn hindurchgehen konnten. Eine genügend große Anzahl von ihnen könnte es sehr wohl. Wenn sie es auch nicht zu wissen schienen - ich wusste das sehr genau.
    Ich näherte mich der Wartung mit größter Vorsicht, stand dann vor der Stahltür, lauschte und hörte das Geräusch schlagenden Metalls. Es klang, als schlüge hinter der Tür jemand mit einem Hammer auf den Boden. Meiner Philosophie nach ist List immer wichtiger als direkte Konfrontation. Ich umrundete das Gebäude, um nach Fenstern Ausschau zu halten. Ich fand eines auf der Rückseite. Es lag zweieinhalb Meter über dem Boden. Das einzige Problem war eine hinter dem Zaun herumstolpernde Leiche. Sie konnte mich zwar nicht erreichen, aber ich nahm an, dass sie Krach schlagen würde, sobald sie mich sah. Durchs Fenster ging es also keinesfalls. Ich pirschte an der Wand entlang zur Tür zurück.
    Das Schlagen hatte aufgehört. Die Sache ging mir jetzt echt auf den Sack. Ich konnte es nicht mehr aushalten, also schob ich die Tür auf und blickte hinein. Es war dunkel, wenn man von dem Lichtstrahl absah, der durch das Fenster auf der Rückseite fiel. Es roch nach verwesendem Fleisch.
    Ich schloss die Tür wieder. Mein Instinkt sagte: Scheiß auf die Plane für die Cessna. So wichtig ist sie nun auch wieder nicht. Aus irgendeinem Grund ignorierte ich diesen absolut logischen Gedankengang. Ich zückte mein LED-Licht und befestigte es an meinem Gewehr. Ich schaltete es ein, öffnete erneut die Tür und schob die Mündung der Knarre hinein, um die dunkle Garage auszuleuchten. Der Gestank war kaum zu ertragen.
    Die Quelle des Geräuschs war sofort auszumachen. Ein untoter Mechaniker lag, von einer hydraulischen Hebebühne zerquetscht, auf dem Rücken und schlug mit einem Schraubenschlüssel

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