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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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unterstehen nun dem Vizepräsidenten. Sie sagte, dieser befinde sich an einem sicheren Ort.
    Sie warnte vor jenen fehlgeleiteten militärischen Fraktionen, die in den letzten Wochen desertierten. Diese würden hoffentlich wieder zu Sinnen kommen und für ihren gefallenen Oberkommandierenden kämpfen.
    Das Beste kam zum Schluss.
    Sie bat um größtmögliche Verbreitung der nachfolgenden Bekanntmachung, um sie möglichst vielen der Überlebenden zu übermitteln, die nicht mehr über Strom oder den Zugriff auf Fernseher und Rundfunkgeräte verfugen.
    Dann ließ sie die sprichwörtliche Katze aus dem Sack.
    »Der Präsident hat den Einsatz von Nuklearwaffen für alle Großstädte genehmigt. Am 1. Februar um 10.00 Uhr Zentraler Standardzeit wird eine aus Navy- und Airforce-Bombern bestehende Kampftruppe sämtliche Großstädte mit taktischen Atomwaffen bombardieren. Wir glauben, dass dieser Konterschlag uns den Vorteil einräumt, den wir dringend brauchen, um unser Land und am Ende auch die Welt zurückzuerobern. Eingesetzte Global- Hawk- und Predator- UAV- Drohnen haben große Mengen von Untoten in den anvisierten Stadtgebieten gemeldet. Wenn Sie mobil sind und diese Nachricht empfangen, rate ich Ihnen dringend, Evakuierungsmaßnahmen zu ergreifen. Wir senden jetzt die Liste der festgelegten Zielareale. Schauen Schauen sie bitte genau auf den unteren Bildschirmrand.«
    Nun sah ich, dass Tränen über ihre Wangen liefen.
    Die verarscht uns nicht. Sie meinen es ernst. Ich schaute mit gefalteten Händen zu. Ich wusste, dass meine Stadt die achtgrößte der Vereinigten Staaten war. Ich log mir nichts in die Tasche. Als der Buchstabe »R« an die Reihe kam, hielten John und ich bereits die Luft an. Dann kam es. San Antonio. John und ich wurden als nukleares Angriffsziel markiert. Ich wohne keine zwölf Kilometer von Alamo entfernt. Alamo ist das Zentrum von San Antonio. Je nach Sprengkopfbeträgt der Explosionsradius mindestens dreißig Kilometer. Ich wette, die gehen kein Risiko ein. Wahrscheinlich liegt er eher bei achtzig.
    In diesem Moment kam mir die Idee. Ich las die Namen der zum Untergang verurteilten Städte am unteren Bildschirmrand und einen eingeblendeten Sicherheitstipp. »Minimale Sicherheitsentfernung: 240 Kilometer vom Explosionsort.« Was bedeutet, dass die Regierung sämtliche Register zieht und nichts Geringeres einsetzt als Raketen, mit denen man Berge sprengen kann.
    Ich sah John an und sagte: »Es wird langsam Zeit, ans Abhauen zu denken.«
    31. Januar
    23.41 Uhr
    Die Lage ist nicht besser geworden. Wir haben den Hummer für die Fahrt zur Rennbahn beladen. Heute Nacht werden wir abheben. Der Mond steht am Himmel, also kann man gut auf Sicht fliegen. Der Notsender warnt uns Überlebende, dass die Bomber in den Zentren der ausgewählten Städte elektronische Klang-Lockvögel ab werfen werden. Sie wollen die Untoten anlocken, um die Wirkung der Explosion zu erhöhen. Man weist des Weiteren daraufhin, dass dies beiden Untoten zu noch mehr Aktivitäten führen wird. Heute Mittag sind Jäger über uns hinweg geflogen und haben ihre Nutzlast abgeworfen. Die Lockvögel sind extrem laut, denn man kann sie bis hierher hören. Sie erzeugen ein schrilles oszillierendes Heulen. Annabelle gefällt es nicht, aber sie gewöhnt sich daran, obwohl ihr Fell sich ab und zu sträubt.
    Kaum zu glauben, dass der Januar in wenigen Minuten vorbei ist. Heute mussten wir beim Beladen des H2 unser »Briefkasten-Instrument« einsetzen. Es war ein paar Stunden, nachdem das Militär seine Lockvögel abgeworfen hatte. Die Untoten sind aus allen Löchern gekrochen und wimmelten auf unserer Straße rum. Wir schafften vier Transportwege, bis sie Johns lärmende Erfindung zerstörten. Einer riss sie schließlich aus dem Briefkasten und schlug sie am Kasten kaputt. Wir haben alles eingeladen und müssen bald los. Es ist dunkel. Ich habe das Licht abgeschaltet, damit unsere natürliche Nachtsicht gut funktioniert, wenn wir gehen. Wir wollen mit unserem Maschinchen Richtung Osten fliegen. Ich habe die Handbücher immer wieder studiert. Außer Stundemunterzählen gibt's schließlich nichts für mich zu tun.
    Vielleicht haben wir ein bisschen Übergewicht. Und wenn schon. Ich werde die Kiste hochkriegen. Zehn Stunden bis Weltuntergang.

Nuklearer Winter
    1. Februar
    4.30 Uhr
    Wir drei (Annabelle inklusive) sind gestern Abend durch den Hintereingang aus dem Haus geschlüpft und zum Hummer geschlichen. Unsere Augen waren an die Dunkelheit

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