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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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das Stromnetz startet, über alternative Energiequellen. Als wir über dem Stützpunkt waren, war das Ausmaß der Zerstörung nicht zu übersehen. Die Einzäunung war kaputt. Hunderte von Untoten wimmelten auf dem Stützpunkt herum. Das Tower-Leuchtfeuer war ebenfalls noch in Betrieb und blitzte sein weißblaues Signal.
    Das Innere des Towers war erleuchtet, aber als ich über ihn hinwegflog, konnte ich auf dem Flugplatz selbst keine Bewegungen wahrnehmen. Ich sah 50 bis 60 einmotorige Propellermaschinen, die auf Rollfeldern standen. Die meisten waren T-34c- Turbomentoren und T-6-Texaner. Die taugten schon eher was. Mit der T-34c war ich vertraut und wusste zudem, dass sie (im Gegensatz zur Cessna) mit Fallschirmen ausgerüstet war. Wir beschlossen, in der Nähe des Towers zu landen und ihn als Nachtquartier zu verwenden. Wir gingen runter. Ich schaltete in Towernähe schnell den Motor aus, um nicht allzu viele Untote auf uns aufmerksam zu machen. Der Towereingang war geschlossen, aber nicht verriegelt. Im Inneren gab es kein Zeichen von Leben oder Tod. Wir nahmen Wasser, Proviant und Waffen mit hinein und schlossen die Tür hinter uns ab. Es war eine schwere Stahltür, von der ich wusste, dass sie halten würde.

Bodennullpunkt
    10.50 Uhr
    Heute Morgen um 5.40 Uhr schliefen wir endlich ein. Der Tower war sauber, still und sicher. Es war ein gutes Gefühl. Ich stellte meinen Armbandwecker auf 9.30 Uhr, um mich eine halbe Stunde auf die Show vorbereiten zu können. Wir schalteten das Radio ein. Die uns bekannte Botschaft wurde laufend wiederholt. Gegen 10.05 Uhr wusste ich, dass es passiert war. Die Druckwelle muss sich mit immenser Geschwindigkeit bewegt haben. Der Wind wurde heftiger, und ich sah, dass die Bäume sich nach Osten bogen, ohne sich vorher zu wiegen. Ich wandte meinen Blick nach Nordwesten, Richtung San Antonio. Ich sah ihn. Er wirkte aus dieser Entfernung klein, aber er war da.
    Wir sahen einen hellroten Pilz am Horizont. Verdammt, sie müssen wirklich was Großes abgeworfen haben, wenn man es 240 km weiter noch sieht und den Wind spürt. Es war ein klarer, ruhiger Tag. Ich weiß zwar, dass der Wind aus dieser Entfernung nicht radioaktiv ist, aber die Kraft, die den Wind schiebt, ist es sehr wohl. Ich hoffe nur, dass die Gaswolke nicht zu uns rüber treibt.
    Mir ist noch etwas Merkwürdiges aufgefallen. Houston liegt nordöstlich von uns. John schaute in ebendiese Richtung. Da gab es keine Explosion. Zugegeben, die Stadt ist 350 Kilometer entfernt. Ist aber trotzdem komisch. Haben die sich da verspätet?
    Im Tower gibt es Strom, Wasserdruck und Funkgeräte. Ich glaube, wir bleiben hier und denken über das nach, was gerade passiert ist.
    2. Februar
    14.35 Uhr
    Ich bin heute Morgen aufgewacht und habe mir sofort das Fernglas geschnappt, um die Umgebung zu begutachten. Zuerst habe ich nach dem Windsack Ausschau gehalten. Er hat nach Westen gezeigt, was eine gute Nachricht ist. Heute werde ich also nicht im Dunkeln leuchten. Der Flugplatz war sicher. Sämtliche Marinestützpunkte sind mit zweieinhalb Meterhohen Maschendrahtzäunen umgeben, um unautorisiertes Personal vom Flugbereich fernzuhalten. Hinter dem Zaun, in der Ferne, halten sich zahlreiche Untote auf. Sie beachteten unseren Zaun jedoch nicht. Sie sind einfach nur da.
    Annabelle hat gewinselt. John hat die Funkgeräte überwacht, also bin ich mit dem Hund Gassi gegangen. Annabelles Laute klangen nach typischem Ich- muss- mal-Gewinsel. Wir gingen die Treppe hinunter und liefen neben dem Tower, dem Rollfeld gegenüber, über ein Stück Wiese. Annabelle erledigte ihr Geschäft und hob die Nase in die Luft. Sie ist zwar ein kleiner Hund, hat aber eine gute Witterung. Schon wieder sträubte sie ihr Fell. Ich brachte sie hinauf und schloss die Towertür hinter mir. Vom Tower aus kann man 360 Grad in die Runde schauen, also ging ich um die Mitte herum zu der mit Gras bewachsenen Seite rüber, um zu sehen, ob ich vielleicht einen Blick auf das erhaschen konnte, was sie so wütend machte.
    Es war nichts zu sehen. Vielleicht hatte der Wind einen üblen Geruch herübergeweht. Sie war nun wieder zugänglich, also goss ich ihr etwas Wasser ein und gab ihr eine Portion Hundefutter. John trug Kopfhörer. Er lauschte. In Kontrolltürmen trägt jeder Kopfhörer, weil es zu einem Chaos käme, wenn man alles hören würde, was aus den Funkgeräten kommt. John lauschte eindeutig keinen Störgeräuschen, sondern einer Stimme. Ich ging zu seinem Platz, überprüfte

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