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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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auf den Boden. Ein leises Grunzen kam aus seinem übel zugerichteten Körper, als er versuchte, zu mir hochzuschauen. Er griff in meine Richtung. Dann, innerhalb weniger Sekunden, passierte Folgendes:
    Einige seiner Verletzungen waren Bisswunden - das fehlende Fleisch im Gesicht und am Hals konnte er sich schlecht selbst herausgefressen haben. Daraus schloss ich messerscharf auf die Anwesenheit mindestens einer weiteren Scheißleiche. Dann flog die Tür auf. Der stinkende Drecksack, der mich angriff, war höchstwahrscheinlich identisch mit dem Gourmet, der den Mechaniker gekostet hatte.
    Das Einzige, was ihn daran hinderte, mir die Nase abzubeißen, war meine zwischen uns klemmende Waffe. Ich versetzte dem Viech einen Stoß (ob Mann oder Frau, konnte ich nicht erkennen). Es packte mein Handgelenk. Ich drosch den Kolben meiner Knarre gegen seinen Kopf, und es fiel nach hinten. Ich war sofort wieder auf den Beinen und ballerte ihm eine Kugel ins Hirn. Am liebsten hätte ich es in zwei Hälften zerlegt, aber der vernünftige Teil meines Ichs meldete sich zu Wort und riet mir, dafür keine Munition zu verschwenden.
    Die Tür zur Garage war zu und würde es, verdammt nochmal, auch bleiben. Ich hörte, dass jemand mit den Fäusten gegen die Tür schlug und wusste, dass noch mehr von ihnen hier drin waren. Ich kehrte zur Seitenwand der Garage zurück, wo ich ein paar Ölfässer entdeckt hatte, rollte eines nach vom und klemmte es in den Rahmen, um alles, was sich hinter der Tür befand, daran zu hindern, sie zu öffnen und mir den Tag zu versauen.
    Genug geforscht. Ich kehrte vorsichtig zur Cessna zurück. Mir fiel auf, dass sich mein Fan-Gefolge auf der anderen Seite des Zauns ein Stelldichein gab. Meine kleine Exekution hatte ihnen vermutlich Spaß gemacht. Sie verbissen sich ächzend in dem Maschendraht und schlugen auf ihn ein. Es war kein schönes Gefühl, dieser bunt gemischten Bande grauer Boshaftigkeit zuzuschauen.
    In diesem Augenblick hörte ich ein sich näherndes Fahrzeug. Ich versteckte mich hinter einer Imbissbude und hielt Ausschau. Das hässliche Gelb bestätigte meine Vermutung. Es war John. Ich lief zum Eingangstor. Es war verschlossen.
    Ich hob zögernd die Büchse, zielte jedoch nicht auf das Schloss, sondern die Kette. Drei Schüsse. Das Schloss fiel zu Boden. Das Aufschießen von Schlössern funktioniert nämlich nur im Film. Ich zog die Kette raus und öffnete das Tor. John fuhr mit quietschenden Reifen herein. Ich schloss zügig das Tor, wickelte die Kette ein und lief zur Maschine hinüber. Im Cockpit hatte ich eine an einem Headset befestigte Schraubzwinge gesehen. Ich montierte sie ab und lief zum Tor zurück. Einige Untote waren inzwischen auf Steinwurfnähe herangekommen. Ich schob die Zwinge durch die Kettenenden und drehte sie fest. Einen lebenden Menschen hätte das nicht aufgehalten, aber ich bezweifle, dass diese jämmerlichen Hüllen ehemals menschlicher Wesen das je herausbekommen.
    Ich ging zurück zum Flugzeug, neben dem John geparkt hatte. Ich sah ihn mir an. Seine Wange blutete. Ich fragte, was passiert war. Er hatte, um irgendwo Benzin abzuzapfen, anhalten und schlussendlich drei Untote erschießen müssen. Eine der Kugeln war von einer Betoneinfassung abgeprallt und hatte seine Wange als Querschläger gestreift. Glücklicherweise hatte er das Abzapfen beenden können.
    Angesichts seiner Verletzung hatte ich schon befürchtet, meinen einzigen Freund auf dieser Welt durch eine Biss- oder Kratzwunde an »sie« verloren zu haben.
    Der Sprit im Flugzeugtank würde, wie ich John informierte, bei einer Geschwindigkeit von 95 Knoten für ungefähr 190 nautische Meilen und damit zwei Stunden reichen. > Die Maschine war abflugbereit. John und ich hielten es für das Beste, sie stehen zu lassen und mit dem Wagen nach Hause zu fahren, um nächste Schritte zu überlegen. Wir waren lediglich fünfundzwanzig Minuten Fahrt von daheim entfernt. Ich holte mein Zeug aus dem Flieger und verstaute es im Hummer. Um rauszukommen, wo John reingefahren war, mussten wir die Untoten ablenken.
    Ich ging zum Tor, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und köderte sie bis ans andere Ende des Zauns, während John sich mit dem Hummer bereitmachte. Ich musste zweihundert Meter zurückrennen, das Tor öffnen, einsteigen, durchfahren, aussteigen und das Tor wieder dicht machen. War kein Problem. Wir fuhren nach Hause und kamen dort trotz zahlloser Hindernisse mit heiler Haut an.
    So langsam ging uns das

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