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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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angepasst. Annabelles Augen offenbar auch, denn sie warnte uns vor einem in der Finsternis lauernden Monster. John bemerkte, wie ihre Haare sich sträubten (er trug sie auf dem Arm). Außerdem konnten wir ihr leises Bellen durch den Maulkorb hören. Ich habe das Ding mit einem Aluschläger erledigt. Dann liefen wir weiter Richtung Fahrzeug. Hinter dem Wagen lauerten ein paar, aber der Abstand zwischen ihnen und uns reichte zum Einsteigen. Selbst durch die Fensterscheiben konnten wir das singende Geheul der Klang-Lockvögel hören. Das unheimliche Ächzen der Untoten in der Ferne übertönte allerdings selbst deren Lärm.
    Die Fahrt zur Rennbahn verlief bemerkenswert ereignislos. Ich fuhr langsam und mit ausgeschalteten Scheinwerfern. Abgesehen von einem gelegentlichen Bums, wenn eins der Dinger vom Kotflügel abprallte, kamen wir gut voran. Der Mondschein wies mir den Weg.
    Wir fuhren zum Maschendrahttor hinauf, das zur Rennbahn führte. Ich schaltete die Scheinwerfer ein. Die Zwinge war noch da, wo ich sie gelassen hatte. Ich stieg mit der Büchse in der Hand aus, ging zum Tor und schraubte die Zwinge auf. Obwohl ich nirgendwo jemanden sah, konnte ich die Anwesenheit Untoter in der Ferne riechen.
    Als ich den Hummer reingefahren hatte, verschloss ich das Tor wieder mit der Zwinge. Hundert Meter weiter sah ich die schwachen Umrisse eines Untoten. Egal. Da mussten schon Hundert kommen, um den Zaun zu durchbrechen.
    Wir entluden den Hummer und packten alles in die Cessna. Ich ging die Prüfliste für die Flugvorbereitung durch und machte die Kiste startklar. Dann nahm ich im Cockpit Platz und fing mit der Motorenprüfliste an. Der Motor lief problemlos. Ich kontrollierte die Treibstoffmenge und den Druck, aber alles war im grünen Bereich. Wir verriegelten die Außentüren. Ich schaltete die Startlampen ein. Dann erst fiel mir die grauenhafte Entdeckung ein, die ich ein paar Tage vorher gemacht hatte: der arme Mechaniker, den die Hebebühne zerquetscht und dann jemand angefressen hatte.
    Auch die Begegnung mit dem anderen fiel mir ein; ebenso, dass ich ihn getötet und ein 55- Gallonen- Ölfass vor die Tür geschoben hatte, um das, was sich noch innen befand, am Herauskommen zu hindern. Die Lampen erhellten das Garagentor. Es stand weit offen. Das Fass lag auf der Seite. Dies war der Augenblick, in dem sich der geheimnisvolle Garagenbewohner zeigte. Ein lautes Klopfen an der Scheibe neben dem Pilotensitz, dann war das Ding da. Es sabberte und drückte seine Lippen wie ein Algensauger in einem Aquarium ans Glas. Ich hatte mordsmäßige Angst. Ich konnte es nicht fassen, dass mir die Garage erst jetzt wieder einfiel. Es hätte mein Untergang sein können. Ich fuhr auf die Startbahn. Das Ding schlurfte hinter der Maschine her. Ich musste vermeiden, dass es in den Propeller fiel, denn ich wollte nicht, dass er beschädigt wurde.
    Ich gab Vollgas und führte dem Motor eine üppige Treibstoffmischung zu. Wir machten einen Satz. Die Antikollisionsleuchten ließen die Tribüne der Rennbahn aussehen, als sei über ihr ein Gewitter aktiv. Im Rückspiegel sah ich im Inneren des abgezäunten Geländes zwei Untote auf uns zustolpern.
    50 Knoten ... 60 Knoten ... 75 Knoten ... Ich zog den Steuerknüppel in meine Richtung. Wir hoben ab. Es würde gerade so reichen. Ich gab Gas. Die Maschine jaulte auf. Ich könnte schwören, dass ich gespürt habe, wie das Fahrgestell, als ich über die höchste Sitzreihe fegte, einen der Bleichlinge traf.
    Wir waren in der Luft und flogen in südsüdöstlicher Richtung nach Corpus Christi. Bevor wir zum Hummer gegangen waren, hatten wir uns im Fernsehen und vor dem Radio nochmal überzeugt, dass nach dorthin keine Bomben unterwegs waren, auf der unsere Namen standen. Die gleichen Städtenamen wie zuvor waren am Bildschirmrand entlanggelaufen. Corpus Christi war wohl zu klein. Verdammt, ich weiß aber, dass sie genug Bomben haben ... Vermutlich fehlt es ihnen an Piloten, die sie abwerfen können.
    Unterwegs beobachteten wir auf der Interstate schwaches Scheinwerferlicht. Ob es Überlebende waren, die ebenfalls das Weite suchten? Es hätte vermutlich nichts gebracht und John und mich das Leben gekostet, wenn wir versucht hätten, auf oder neben der Interstate zu landen.
    In Übereinstimmung mit den Visuellen Flugvorschriften flog ich wie immer in einer Höhe von 7000 Fuß. Irgendwie kann ich mir eine Kollision nicht vorstellen, da ich wahrscheinlich im einzigen bemannten Propellerflugzeug des gesamten

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