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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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abzusuchen, die wir brauchen könnten.
    John und ich waren mittlerweile ein eingespieltes Team. John öffnete das Tor, während ich den Raum sicherte. Im Inneren des Hangars war es wie in einer Geisterstadt. Wir huschten zu einem Raum, der als »Flugausrüstungswartung« gekennzeichnet war. Die Tür stand halboffen; drinnen brannte Licht. Ich schlüpfte mit vorgehaltener Waffe hinein und hätte beinahe eine Kleiderpuppe in Fliegeruniform erschossen. Mir zu klein, aber John könnte sie passen.
    Nachdem wir den Raum überprüft und die Tür vorsorglich geschlossen hatten, wies ich John an, die Puppe zu entkleiden und Klamotten plus Helm anzuprobieren. Ich nahm einen anderen Helm aus dem »Erledigte Reparaturen«- Regal und ging zum Testfunkgerät, um das Mikro zu testen. Es funktionierte einwandfrei. Wir nahmen einige mit dem wichtigsten Zubehör versehene Schwimmwesten und das Holzmodell einer T-34c mit, das nützlich sein könnte, um John irgendwelche Funktionen zu erklären. An dem Regal hingen des Weiteren Schlüsselbunde mit der Kennzeichnung »Tankwagen«.
    Zurück im Tower erläuterte ich John die Grundlagen der Fliegerei. Ich setzte ein paar Fliegerhandbücher und Modelle ein, um ihm eine Vorstellung von der Aviatik zu vermitteln und ihm zu zeigen, wie Flugkontrollinstrumente arbeiten. Ich fragte ihn, ob wir als eine Art Aufklärungsmission eine Runde drehen und die Sachen überprüfen sollten. Er war einverstanden, und wir zogen uns um.
    19.32 Uhr
    Gegen 15.45 Uhr hoben wir ab. Wir flogen mit über 200 Knoten nach Nordwesten, um den Schaden zu begutachten, den die Bombardierung angerichtet hatte. Wir erreichten nach nur 40 Minuten die Außenbezirke und sahen bereits genug. Die Stadt war ein Trümmerhaufen. Um keine Reststrahlung abzukriegen, flogen wir in großer Höhe (über 10 000 Fuß). Wir hielten es für das Beste, umzudrehen. Sobald wir außerhalb der Gefahrenzone waren, gingen wir auf 2000 Fuß runter. Es war ein klarer Tag, wir hatten die Sonne im Rücken. Wir folgten der Interstate.
    John bat mich, die Kiste zu kippen, damit er einen Blick nach unten werfen konnte. Ich kippte sie um 30 Grad. John blickte auf die Interstate hinab. Untote befanden sich auf einem Massenexodus aus der Stadt heraus. Ich fragte mich, wie wirkungsvoll die Bomben bei denen gewesen waren, die sich nicht in unmittelbarer Nähe aufgehalten hatten. Ich bezweifle, dass die Strahlung überhaupt Auswirkungen auf diese Geschöpfe hat. Nur die Explosionshitze konnte sie vernichtet haben. Die sichere Mindestdistanz für einen lebenden Menschen betrug 240 Kilometer, aber nicht für sie. Ich wette, die könnten eine Atombombe auch innerhalb von 30 Kilometern überleben.
    John hat eine Digitalaufnahme vom »Marsch der Monster« aus der Stadt gemacht. Wir landeten pünktlich zu Sonnenuntergang und rollten zu unserem Parkplatz am Tower. Hier war wirklich alles tot. Wir sahen kein Anzeichen von Leben, nur Tausende und Abertausende von durch die Gegend strolchenden Untoten. Die Lichter von Corpus Christi würden sie irgendwann zur Stadt führen.
    5. Februar
    22.01 Uhr
    Die Gestalten auf der Westseite des Zauns werden immer mehr. Sie sind vielleicht 350 Meter vom Tower entfernt. Mit Hilfe des Nachtsichtgeräts sehe ich sie in der Ferne herumlatschen. Das körnig-grüne Bild ist sehr surreal und beunruhigend. Als sie uns auffielen, haben wir sämtliche Lichter gelöscht. Ich habe das Gefühl, dass sie die erste Welle derjenigen bilden, die aus den Großstädten vertrieben wurden. Verdammt, ein Geigerzähler wäre letztes Jahr ein gutes Weihnachtsgeschenk gewesen. Ziellose Flüge können wir uns jetzt nicht mehr leisten. Wir wollen schließlich keine schlafenden Hunde wecken. Heute Nacht werde ich auf Spähtrupp zu dem Verwaltungsgebäude rübergehen, in dem ich neulich die Bewegung gesehen habe. Ich habe den Vorteil, im Dunkeln sehen zu können, also wird sicher alles gut ausgehen. Außerdem brauchen wir Batterien.
    6. Februar
    4.30 Uhr
    War gestern Abend allein im Verwaltungsgebäude. John ist im Tower geblieben. Sobald ich die oberste Tower Etage verlassen hatte, schloss ich die Tür und schaltete das Nachtsichtgerät ein. Das mir bereits innigst vertraute körnige Grün war wieder da. Ich kam mir vor, als wäre ich unsichtbar. Das Gebäude ist gut 300 Meter vom Tower entfernt. Ich habe den Karabiner als Hauptwaffe und die Glock zur Verstärkung mitgenommen. Ich hatte nur 58 Schuss (29 pro Magazin) für den .223er- Stutzen dabei. Ich war

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