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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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und zu verduften. Als wir unten waren und die Tür öffneten, standen bereits vier Untote davor und erwarteten uns. Wir schlugen die Tür wieder zu und verbarrikadierten sie mit dem Schreibtisch, den wir einige Tage zuvor runtergebracht hatten.
    Wir saßen wie die Scheißhausratten in der Falle, und die Schweinebacken wussten es. Es dauerte nicht lange, und wir hörten das Gestöhn vieler hundert wandelnder Leichen, die kurz darauf anfingen, gegen die Tür zu schlagen. Der Tower ist sechzig Meter hoch und hat nur einen Ausgang. Ich ging auf den Balkon hinaus. Mein Verdacht bewahrheitete sich.
    Mindestens dreihundert Belagerer hatten sich vor dem Eingang und um den Tower herum versammelt. John band Annabelle das Maul zu, weil sie anfing durchzudrehen. Ich schnappte mir das Seil und schaute nach unten, um zu sehen, wo es landete, wenn ich es warf. Mist. Traurig zog ich es wieder hoch. Wir hatten keine Chance, am Seil runterzuklettern, ohne dass Hunderte von Viechern uns sahen. Die würden uns zu Boden reißen, bevor wir ihn von allein betreten hätten.
    Dann verschlimmerte sich die Lage noch mehr. Das Geräusch sich biegenden Metalls drang zu uns hinauf. Sie waren so zahlreich, dass sie sich einfach einen Weg bahnten. In dem Moment wusste ich, dass wir erledigt waren. Ich schaute John an und sagte: »Ich bin noch nicht zum Sterben bereit.« Er sagte: »Ich auch nicht.« Dann eilten wir beide zur Tür, die nach unten führte, und warfen Fernseher, Schreibtische und Sessel die Treppe hinunter. Das würde uns ein wenig Zeit verschaffen. Wir schlossen die Tür, die sich - Gott sei Dank -nach außen öffnete.
    Die obere Tür war weniger stabil als die Haustür. Als wir sie gerade geschlossen und den letzten verbliebenen Schreibtisch davor geschoben hatten, ertönte auf der Treppe das metallene Klappern von Halbschuhen. John schob Annabelle in seinen Rucksack und zog den Reißverschluss zu, bis nur noch ihr Kopf herausschaute. Ich gab ihm mit Gesten zu verstehen, dass er die Leiter hinaufklettern und warten sollte, bis ich ihm unsere Vorräte anreichte.
    Mit Annabelle im Rucksack blieb er auf der obersten Sprosse stehen. Annabelle spürte unsere Angst und begann zu jaulen. Ich reichte John zuerst die beiden wichtigsten Bestandteile meines Plans - die Fallschirme, die ich noch nicht zur Maschine zurückgebracht hatte. Dann gab ich ihm ein Sechserpack Wasserflaschen, die Nachtsichtgeräte und ein paar Einmannpackungen. Schließlich reichte ich ihm auch den Behälter mit meinem kleinen Laptop. Dann folgten unsere gesamten Waffen und ein Großteil unserer Munition. Auch wenn wir jetzt jede Kugel verschossen, blieben noch immer viele hundert Untote übrig, mit denen es fertigzuwerden galt.
    Sie waren jetzt an der oberen Tür. Diese Tür war mit einem rechteckigen Fenster versehen, das etwa 15 x 25 Zentimeter maß. Ich konnte einen Untoten sehen, der sein Gesicht an die bruchfeste Scheibe drückte und höhnisch grinsend hindurchschaute. Als er mich sah, fing er an zu stöhnen und klopfte. Die anderen taten es ihm bald gleich. John stieg aufs Dach hinauf. Ich folgte ihm. Es war so windig wie am Vortag; was vielleicht eine gute Nachricht war.
    John nahm seinen Rucksack (mit Hund) ab und schnallte ihn vor seine Brust. Ich half ihm beim Anlegen des Fallschirms und band mit Hilfe von Kabelbindern so viel an ihm fest, dass seine Bewegungen nicht behindert wurden. Dann zeigte ich ihm schnell, wie man sich aus einem Fallschirm befreit, wenn man am Boden angekommen ist.
    Ich machte ihm klar, wie wichtig es ist, die beiden inneren Oberschenkelriemen vor dem Brustkorbriemen zu lösen. Er gab mir nickend zu verstehen, dass er mich verstanden hatte, und so bückte ich mich und packte meinen Schirm. Unter uns klirrte Glas. Ich war mir sicher, dass die Untoten das bruchfeste Glas aus dem Türrahmen gedrückt hatten. Ich hoffte, dass sie keine Leitern raufklettern konnten. Ich nahm die Karabinerhaken meines Rucksacks und befestigte den Tragegriff der Büchse an meinen Brustkorb- D- Ring. Mein Messer war, damit ich es unten angekommen leichter erreichte, an meinem Gurt befestigt.
    Ich wollte als Erster springen. In diesem Moment hörte ich das vertraute Geräusch eingedrückten Metalls und das Kreischen eines über den Boden geschobenen Holzschreibtisches. Es gab keine Möglichkeit, die Dachluke von außen zu sichern. Ich gab John einen letzten Rat: »Vergiss nicht, die Steiger zu ziehen, um den Abstieg zu verlangsamen.« Ich beschrieb sie ihm so,

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