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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Gewohnheit während der Ausführung vor mich hin ...
    1. Uhr aktiviert 2. Startschalter an 3. Batterie über 10 Volt 4. Zündungsbeleuchtung an 5. Treibstoffdruckbeleuchtung aus 6 . Öldruck steigend 7 . N1 über 12 Prozent 8. Gemischhebel auf Segelstellung 9. Flughafentechniker den Daumen zeigen.
    Bei Punkt 9 hätte ich beinahe gelacht. Es war ja kein Flughafentechniker da. Obwohl ich sicher war, dass der Scheißkerl irgendwo da draußen nach uns suchte. Ich schob den Gemischhebel auf Vollgas und spürte, dass der Propeller die Luft zersägte.
    Was dann passierte, hätte ich nicht vermeiden können. Ungefähr fünfzig Untote näherten sich. Ich konnte nur versuchen, in eine Startposition zu gelangen. Einer, der dem Bug ziemlich nahe war, ging auf den Propeller zu. Ich hatte mich schon immer gefragt, wie es wohl klingt, jetzt weiß ich es. Wie eine große Küchenmaschine, die Gemüse verarbeitet. Dem Leichnam kam seine linke Schulter vollständig abhanden. Ich überprüfte die Umdrehungsgeschwindigkeit des Propellers; sie war zwar leicht aus dem Tritt gekommen, stand aber bald wieder auf 220 UpM. Ich wollte keinen weiteren Untoten treffen. Ich gab Gas, fuhr im Slalom zwischen den Leichen her und rollte in Position. Ich fuhr ein paar über den Haufen, aber so schlimm wie beim ersten Mal war es nicht.
    Ich prüfte den Treibstoffdruck (alles klar). Alles andere war im grünen Bereich. Ich schob den Gashebel auf Maximum und ging auf Rolltempo ... 50 Knoten, der Fluggeschwindigkeitsanzeiger fing an zu arbeiten ... 65 Knoten, 70 Knoten ... Ich knipste einen Untoten mit der linken Tragfläche aus, indem ich (wenigstens) seine Hüfte brach. Dann: 80 Knoten. Bei 85 Knoten zog ich den Knüppel nach hinten. Wir waren in der Luft. John hatte seinen Helm bereits festgeschnallt. Ich nahm meinen vom Schoß und setzte ihn auf. Dann testeten wir gemeinsam die Bordverständigung. John verstand mich zwar, aber anhand seiner Ausdrucksweise und seiner im Rückspiegel blau wirkenden Lippen erkannte ich, dass er sich in einer Art Schockzustand befand.
    Das Schlimmste war, dass wir eigentlich gar nicht wussten, wohin die Reise gehen sollte. Beim Abflug sah ich zum Tower hinüber. Auf dem Dach wimmelte es von Untoten. Sie stürzten wie Lemminge über den Rand. Ich versuchte gleichzeitig zu fliegen und mir die Karten anzusehen. Deswegen ruckelten wir hin und her, bis ich über meine Helmlautsprecher hörte, dass John luftkrank wurde. Es war beinahe komisch, aber ich wollte nicht über ihn lachen. Ich fand einen verlassenen kleinen Flugplatz namens »Matagorda Island«, der sich etwa hundert Kilometer nordöstlich von uns befand. Ich markierte ihn schnell mit einem roten Tintenstift. Es sah aus, als läge dort ein Haufen Inseln, und da sie nicht allzu weit von Corpus Christi entfernt waren, gab es dort vielleicht noch Strom.
    Wir waren etwa zwanzig Minuten bei 180 Knoten nach Nordosten geflogen, als der Propeller Schwierigkeiten machte. Der Motor lief prima, aber wir verloren fortwährend an Höhe, was bedeutete, dass der Propeller nicht genug Luft zu packen kriegte. Kurz gesagt, er brachte mich allmählich in Segelstellung. Ich wusste, dass es etwas mit dem Untoten zu tun hatte, der mir vor den Bug gelaufen war. Ich hatte keine Wahl. Ich musste die Maschine schweben lassen, weil die Steigungskontrolle des Propellers wahrscheinlich Öldruck verlor. Ich ging mit dem Steuerknüppel auf Segelstellung und schraubte das Triebwerk zurück.
    Laut Karte war der Flugplatz in Sichtweite, aber ich sah ihn nicht. Ich ging auf 3000 Fuß runter, um bessere Bedingungen für den Gleitflug zu bekommen. Unter mir sah es aus wie in einem Urlaubsgebiet -zahlreiche Hotels säumten einen Strand. Zum Glück hatten wir Februar; es war keine Urlaubssaison. Nun musste ich meine Wahl treffen. Entweder fand ich einen anderen Ort, an dem ich landen konnte, oder ich schiss drauf und landete auf der Straße. Unter mir sah ich ein paar Kreaturen, aber sie waren anscheinend von anderer Art als die, vor denen wir geflohen waren. Ohne intakten Propeller konnte es jeden Moment vorbei sein. Ich musste die Kiste runterbringen. Ich zog den Steuerknüppel zurück, drückte ein bisschen linkes Ruder und glitt in ein 180. Grad- Rendezvous mit der Straße unter mir. Bug nach unten, Fahrgestell raus. Sobald ich der Straße nahe war, rauf mit dem Bug und Bodenkontakt hergestellt.
    Ich trat auf die Bremse und versuchte mit den Tragflächen zwischen den Telefonmasten zu bleiben. Ich hatte

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