Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
Vom Netzwerk:
(vermutlich) radioaktiv verseucht sind, fällt es uns nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Ich weiß nicht, wie man einen Hubschrauber fliegt; wenn wir also eine Insel fänden, bräuchte ich eine ordentliche Landebahn, um die Maschine runterzubringen. Es ist jetzt ungefähr einen Monat her, seit die Toten umherwandeln. Einige Gestalten zeigen zwar Anzeichen von Auflösung, aber andere sehen aus, als hätten sie gerade erst frisch den Löffel abgegeben.
    Ich wüsste gern, welche Auswirkung die Strahlung auf die Untoten hat. Tötet die Strahlung Bakterien ab, die einen Menschen sonst auf natürliche Weise verwesen lassen? Bei der Vorstellung, dass die abgeworfenen Bomben mehr Schaden als Nutzen hervorgerufen haben, muss ich mich schütteln.
    Unser Proviant wird knapp. Uns bleibt vielleicht noch eine Woche. Ich bin mir sicher, dass es in einigen Gebäuden in unserer Umgebung Nahrung gibt, aber ich bin momentan nicht dazu aufgelegt, meinen Hals zu riskieren, um sie zu suchen, denn ich bin auch sicher, dass in ebendiesen Gebäuden weitere Kreaturen eingesperrt sind.
    Ich verdränge seit geraumer Zeit den Schock, den diese ganze Sache bei mir ausgelöst hat. Ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte, bevor ich zusammenklappe. Wahrscheinlich ist mein Zustand unter den gegebenen Umständen ziemlich normal, aber ich will einfach nicht zur falschen Zeit zum Pflegefall werden. John geht es nicht besser. Ich habe heute mit Annabelle gespielt, die es verdammt nötig hatte. Sie ist ein braves kleines Hündchen. Sie spürt, dass John und ich ziemlich fertig sind, aber wie sie uns helfen kann, weiß sie natürlich nicht. Wir haben ausgemacht, dass einer von uns ständig den Zaun im Auge behält. Ich muss mich jetzt ein bisschen ausruhen, wobei man diese Art der Ruhe keinesfalls mit Schlaf verwechseln darf. Meine Schicht beginnt in vier Stunden.
    11. Februar
    17.13 Uhr
    Unter Verwendung einer Doppelknotenvariante habe ich drei 430- Meter-Nylonseile zusammengebunden, um für den schlimmsten Fall so etwas wie eine Fluchtrutsche zu basteln. Wenn man alle 90 Zentimeter einen Knoten knüpft (Paarungsknoten inklusive), ist die Strippe am Ende natürlich etwas kürzer, aber als ich sie an den Balkon band und herabhängen ließ, berührte sie noch den Boden. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass Untote nicht klettern können, aber ich habe das Seil doch lieber wieder raufgezogen und ordentlich aufgerollt an der Balkontür deponiert, wo es an einem soliden Außenrohr befestigt ist.
    Der Zaun hält sie uns noch vom Leibe, aber nur deswegen, weil sie keinen Beweis haben, dass es hier drin etwas zu Fressen gibt. Wenn sie uns sehen oder sich ausrechnen können, dass wir hier sind, könnten sie den Zaun locker niedertrampeln und uns den Tag versauen. Ich glaube, wir sind zu weit vom Westzaun entfernt, weshalb sie nichts erkennen. Habe heute die Waffen gereinigt und John gezeigt, wie man mit einer CAR-15 umgeht. Des Weiteren habe ich eine Dachluke entdeckt, die vermutlich dem Zweck diente, die zahlreichen Antennen und Leuchtfeuer auf dem Dach zu warten. Ich war draußen und habe mich umgeschaut. Das Dach liegt mindestens drei Meter über dem Balkon.
    Da ich weiß, dass es mindestens einen Monat her ist, seit jemand eine der hier parkenden Maschinen gewartet hat, war ich heute draußen. Ich bin zur Maschine geschlichen und habe den Piloten- und Kopiloten- Fallschirm untersucht. Ich wollte ihre Funktionstüchtigkeit prüfen. Im Falle eines Motorschadens hätten John und ich wenigstens eine Wahl. Ich hab keine Spur von Untoten im Inneren der Abzäunung gesehen (es müssen mindestens vier sein, und dazu das kampfunfähig gemachte Ding). Ich habe die Fallschirme mit zum Tower genommen und eingehend untersucht. Ich halte weiterhin achtsam Ausschau Richtung Westen, um mich zu vergewissern, dass die Barriere hält, die unser Leben schützt.
    12. Februar
    19.13 Uhr
    Auf unserer Seite des Westzauns liegen tote Vögel. Ich habe sie heute durchs Fernglas gesehen. Ich habe insgesamt sechs gezählt. Sie wirkten nicht angebissen, sondern so, als wären sie dort gestorben. Sie liegen auf dem Boden, etwa eineinhalb Meter von dem Zaun entfernt, hinter dem die Faulenden in Massen herumlungern. Ich weiß nicht, was es für Vögel sind. Sie sind schwarz, was die meisten Raubvogelarten schon mal ausschließt. Ich muss ständig an die schwarzen Bussarde denken, die auf der armlosen Kreatur gesessen und an ihr rumgepickt haben. Der heutige Tag war

Weitere Kostenlose Bücher