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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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können, da das Signal übers Wasser weiter trägt.
    Als ich gestern Abend draußen war und die Sterne betrachtete, sah ich am Himmel einen grünen Streifen, einer Sternschnuppe nicht unähnlich. Das Grün ist möglicherweise das im Inneren eines längst vergessenen Satelliten verbrennende Kupfer. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das GPS und alle anderen Dienste versagen, die sich auf die Existenz von Satelliten gründen.
    Genug sinnloses Geschwafel.
    Zeit, den Hahn der Knarre zu spannen.
    18.44 Uhr
    Ich paddelte das Boot etwa 300 Meter vom Schwimmsteg weg, da ich nichts Untotes auf John aufmerksam machen wollte. Aufgetankt hatte ich es am Abend zuvor. Nachdem ich den Motor angeworfen hatte, fuhr ich ein Stück nach Westen, um sie vom Steg wegzulocken und John etwas mehr Seelenfrieden zu verschaffen. Ich brauchte nicht lange nach Seadrift, da es nur fünfzehn Kilometer vom Steg und dem texanischen Hauptland entfernt ist. Wieder schaltete ich die Bahama Mama ab und tat mein Bestes, um den Rest der Strecke (mit einem Paddel) hinter mich zu bringen. Als ich den Schwimmsteg erreichte, an dem wir ein paar Tage zuvor gewesen waren, fielen mir die beiden Untoten auf dem Fischerboot und der ein weiteres Mal gestorbene Lagerist wieder auf, der mit dem Gesicht nach unten auf der Pier lag. Ein Vogelschwarm zerlegte ihn gerade.
    Bevor ich an Land ging, probierte ich das CB- Funkgerät auf dem Kanal aus, auf den John und ich uns geeinigt hatten. Nach dem zweiten Versuch hörte ich Johns Stimme knisternd fragen, ob bei mir alles in Ordnung sei. Ich erwiderte, es sei alles klar; seine Freunde auf dem Fischerboot speisten heute Abend Krebse und hätten gefragt, ob er nicht zu ihnen stoßen wolle. Darüber musste er lachen. Ich verkündete, mich zu melden, sobald ich wieder in Reichweite sei.
    Ich wusste, dass im Lebensmittelgeschäft ein weiterer Untoter steckte. Dreihundert Meter nördlich auf der Straße konnte ich Bewegungen ausmachen. Ich hatte den Eindruck, dass es hier, ein Stück weiter die Küste hinauf, noch einen Schwimmsteg gab. Er war aber zu weit weg, um ihn ohne zweite Paddelkraft zu erreichen. Ich musste den Motor anwerfen. Dies scheuchte die Kreaturen im Fischerboot auf. Ich hatte das Gefühl, von sämtlichen Augenpaaren der Welt angestarrt zu werden ... wütend, weil ich ihre Ruhe störte.
    Als ich die Küste entlangfuhr, bemerkten die Untoten am Strand mein Boot und folgten mir. Ich konnte nicht fassen, was ich sah. Diese Kreaturen hatten nichts mit den langsam herumhampelnden Typen zu tun, die ich kannte. Einige schienen sich sogar schneller als der Rest zu bewegen.
    Einer von ihnen erreichte beinahe Laufgeschwindigkeit und streckte dabei die Arme nach meinem Boot aus. Sie wirkten noch immer sehr unkoordiniert, und viele rutschten aus und fielen in den Sand, aber sobald sie sich aufgerappelt hatten, verfolgten sie mich wieder. Ich beschloss, mich von der Küste zu entfernen und mich dem Pier so weit zu nähern, dass die Lumpenbande nicht auf meine Position aufmerksam wurde.
    Ich fuhr fast zwei Kilometer zur Mitte der Bucht hinaus und näherte mich dem Pier dann senkrecht. Ich versuchte genug Tempo aufzubauen, damit ich, wenn ich den Motor abschaltete, schnell genug war, um den größten Teil der Strecke treibend zurückzulegen. Da ich mit diesem Pier nicht vertraut war, hielt ich beim Näherkommen die Waffe bereit. Sie ähnelte dem östlichen Pier auf mehr als eine Weise. Ich sah in dieser Gegend keine Untoten. Etwa dreihundert Meter vom Schwimmsteg entfernt befand sich eine Tankstelle. Als ich an das Dach der letzten Tankstelle zu Hause dachte, musste ich mich schütteln. Als die Sicht auf die Tankstelle deutlicher wurde, nahm meine Furcht zu.
    Ich schaltete schließlich den Motor ab und ließ mich treiben. Ich fuhr zum Schwimmsteg und vertäute das Boot. Dann suchte ich die Umgebung nach unmittelbaren Gefahren ab und prüfte den vorhandenen Treibstoff, um sicherzugehen, dass ich noch genug im Tank hatte, um nach Matagorda Island zurückkehren zu können. Ich schaltete den CB- Funk ab; ich wollte nicht, dass irgendwelche Anrufe die hochgeschätzte Stille störten, die aufrechtzuerhalten ich äußerst entschlossen war. Mit dem schweren Rucksack auf dem Buckel betrat ich den Pier und marschierte zum Ufer, wobei ich sorgfältig darauf achtete, wohin ich meine Füße setzte, und alle Geräusche vermied.
    Vor der Tankstelle standen zwei Autos. In einem steckte noch der Benzinschlauch - als hätte sein Besitzer

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