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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Meine Erkältung ist nicht schlimm. Ich fühle mich nur etwas schwächer als sonst und habe leichtes Fieber. Janet rät ab, Antibiotika zu nehmen, außer in verzweifelter Lage: Der Körper gewöhnt sich daran, und irgendwann später, wenn man sie wirklich braucht, ist man immun gegen das Zeug. Sie hat sich ebenfalls um Tara gekümmert, unseren Neuzugang. Tara hat mehrere Tage in ihrem Wagen festgesessen. Als William und ich auftauchten, war sie kurz davor, zu verdursten. Es geht ihr besser. Janet sorgt dafür, dass sie genug trinkt und im Bett bleibt.
    Ich habe sie heute mehrmals dabei ertappt, wie sie mich anschaute. Sie hat es zwar nicht bemerkt, aber ich tue das Gleiche. Sie ist attraktiv, ich bin ein Mann.
    Ich habe mitgehört, als sie Janet ihre Erlebnisse schilderte.
    Sie saß in ihrem Haus in Austwell fest und sah eine Möglichkeit zu entkommen. Sie ist zum Schwimmsteg raus. Dort wurde sie, als sie nach einem Fluchtboot Ausschau hielt, von drei Untoten gesichtet. Sie hatte keine andere Wahl, als im erstbesten Wagen Zuflucht zu suchen, den sie auf dem Parkplatz fand. Tara war für die Öffentlichkeitsarbeit eines örtlichen Junior College zuständig. Sie meint, dass dies jetzt keinem mehr nützt und ihre Karriere zu Ende ist, bevor sie überhaupt angefangen hat. Darüber mussten beide Frauen lachen.
    William und John waren gestern mit dem Boot draußen und haben zehn Fische gefangen. John fühlte sich fit, und ich dachte, mir könnte etwas Sonne ebenfalls nicht schaden. Laura hat gefragt, wie mein Ausflug in den Laden war. Ich sagte, er wäre gut gelaufen, aber dass es mir leidtäte, nichts Essbares für sie und uns gefunden zu haben. Sie meinte, das wäre okay, schließlich habe ihr Papa ja auch nichts mitgebracht. Da fiel mir der Bär wieder ein. Ich gab ihn William. Er trocknete ihn in der Sonne und überreichte Laura dann sein Geschenk.
    Roher Fisch ist zwar nicht gerade meine liebste Vorspeise, aber viele Millionen Japaner können nicht irren. Tja, vielleicht lebt noch eine Million. Ich werde es nie erfahren. Wieder mal steht mir mein persönlicher Murmeltiertag bevor. Wieder mal graut mir vor dem Aufbruch. Was wir brauchen, ist ein besseres Leben und ein besserer Ort, an dem man leben kann.
    17. März
    18.33 Uhr
    Wir saßen wie Ritter aus alter Zeit am Tisch und besprachen unsere Schlachtpläne. Janet, Tara, John, William und ich diskutierten ausführlich alle Möglichkeiten, einen neuen Ort zum Leben zu finden. Einer Inselfestung haftet ein gewisser Nimbus an. So etwas wirkt anziehend, aber wir schlossen sie aus, denn dann mussten wir ständig zum Festland auf Raubzug ausziehen. Wo gab es eine Stellung, die man verteidigen konnte, die aber nicht in der Nähe einer Großstadt lag?
    Im Andenkenladen hing eine große Landkarte der Vereinigten Staaten. Sie zeigte keine Einzelheiten, sondern nur Flüsse, Staatsgrenzen und Hauptstädte. Ich löste sie von der Wand, und wir studierten sie in aller Ausführlichkeit. Meine privaten egoistischen Gründe meldeten sich. Ich schlug vor, wir sollten in einem Boot an der Küste entlang und dann den Mississippi hinauf fahren, um einen passenden Ort zu suchen (es wäre näher bei meinen Eltern). Das war eine Option. William schlug vor, wir sollten über Land ziehen, um einer möglichen Katastrophe zu entgehen, wenn das Boot aus irgendwelchen Gründen havarierte. John machte den Vorschlag, an der Küste entlang nach Süden zu fahren und dann zu den Bahamas.
    Diese Idee ließ uns alle lächeln, doch damit hatten wir wieder das Problem begrenzter Vorräte und nötiger Raubzüge am Hals. Im Moment waren wir sicher, denn der Lärm, den unser Bootsmotor bei unseren Angeltouren machte, hat den Feind an andere Orte der Insel gelockt. Aber so kann es nicht weitergehen. Wir brauchen einen verlässlicheren Ort zum Leben.
    Heute Abend spielen wir Poker, um unsere Kampfmoral zu stärken. Läura, Annabelle und Wampi der Teddybär haben andere Pläne. Sie spielen Mutter, Kind und Hund.

Der Glanz der Claudia
    18. März
    21.48 Uhr
    Wir haben in den letzten Tagen von Fisch gelebt. Auf einem der größeren Boote am Schwimmsteg fand ich einen Propankocher, so dass wir endlich auch mal Fleisch braten konnten. Jetzt ernähren wir uns anders. William und ich haben uns heute auf die Insel gewagt. Wir sind mit der Bahama Mama am Ufer entlang nach Westen gefahren, um Proviant aufzutreiben. Laut meiner Karte ist Matagorda Island ungefähr vierzig Kilometer lang und drei bis vier Kilometer breit.

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