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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Bild, sobald er auf den Foto-Ordner zugreift und den gleichen Dateinamen wählt, jedes Mal leicht verändern - die Stellung der Wolken und ähnliche Kleinigkeiten sind unterschiedlich.
    Auf der Liste der zu erledigenden Dinge steht des Weiteren ein großer, fast zwei Meter hoher Stahlsafe mit der Aufschrift ARSENAL. Leider hängt ein ziemlich dickes Vorhängeschloss an seiner Vorderseite, das unseren Zugriffvorübergehend hemmt.
    Ich hatte noch keine Gelegenheit, Tara näher kennenzulernen, aber sie hat sich soeben als ziemlich neugierig erwiesen. Da ihr die Vorstellung nicht gefällt, nicht zu wissen, was sich in dem Safe befindet, hat sie den Bunker drei Stunden lang abgesucht und sich durch zahllose Kisten gekramt, um etwas zu finden, das uns vielleicht helfen kann, das Schloss zu knacken. Ohne Erfolg.
    Nebenbei bemerkt: Sämtliche Toiletten in dieser Einrichtung sind mit Flugzeuglatrinen vergleichbar. Trockene Schüsseln. So spart man wahrscheinlich Wasser. Was mich an den hiesigen Wasservorrat erinnert. Wir haben in den Räumen mit den Dieselgeneratoren einen riesigen rechteckigen Tank mit der Aufschrift »Trinkwasser« gefunden. Ich habe mit der Schulterstütze meiner Flinte dagegen geschlagen, bis in der Kammer ein hohles Geräusch zu hören war. Der Tank ist zu mehr als drei Vierteln voll. Er misst ungefähr 6 x 3 x 1,50 Meter. Irgendwann in den nächsten Tagen muss ich mal ausrechnen, wie viel Wasser wir verwenden können und dürfen.

Ein Bild sagt mehr
    als tausend Worte

    6. April
    21.44 Uhr
    Warum sich die Fotos verändern, die John auf den abgesicherten UNIX- Rechner geholt hat, hätte uns gleich klar sein müssen. Es handelt sich um Echtzeit-Satellitenaufnahmen. John hat rausgekriegt, was in der letzten Nacht war und auch eine Methode ausgetüftelt, wie man die Fotos auf ein Format verkleinern kann, das der Rechner .2- Meter-Auflösung nennt. Wenn man die ungefähren Koordinaten im Reiseatlas verwendet, kann man detaillierte Fotos dessen sehen, was von der Umgebung San Antonios übrig geblieben ist.
    Anfangs war es schwierig, den Luftaufnahmewinkel der Fotos zu interpretieren. Auch kamen die Farben nicht besonders gut rüber, so dass die Aufnahmen leicht verschossen wirkten. Nach zahlreichen Eingaben in die Kommandozeile zoomte John auf eine Tausend- Meter Auflösung runter, und wir sahen einen ordentlichen Teil der einstigen Innenstadt. Laut Zeitangabe war das Bild einige Minuten alt, was damit zu tun hat, dass der Satellit in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge Fotos schießt. John weiß aber nicht, wie man das Ding dazu bewegt, bei Bedarfeinen Schnappschuss zu machen.
    Beim Studium des Fotos konnte ich zahlreiche zerstörte Gebäude und sogar einige Untote ausmachen, die nach der Anfangsexplosion, von Krach und Licht angezogen, zurückgekehrt sein mussten. Ich entdeckte des Weiteren eine Gruppe von Untoten, die sich um irgendwas scharten. John ging so nahe wie möglich an den Mittelpunkt ihrer Versammlung ran.
    Die Gruppe kämpfte um den Kadaver einer großen Ratte. Ich bin absolut überzeugt davon, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte. John und ich wollen uns Stadt für Stadt ansehen, indem wir die entsprechenden Koordinaten eingeben, und darüber versuchen, alle Informationen zusammenzutragen, die uns sagen, welche Städte vernichtet wurden und welche noch stehen. Dies wird zwar einige Zeit in Anspruch nehmen, ist aber den Seelenfrieden - beziehungsweise sein Nichtvorhandensein - wert.
    Janet und William haben sich mit Laura in einem größeren Quartier niedergelassen. John meint, es sei gut, Annabelle nachts bei Laura schlafen zu lassen. Er weiß, dass der Hund der Kleinen geholfen hat, mit unserer Lage fertigzuwerden. Er ist etwas Vertrautes aus einer den Bach hinuntergegangenen Welt.
    Gestern war ich mit Tara oben, um den Zaun zu überprüfen, da die Kamera in der Gegend, in der wir eingestiegen sind, nur das Schachttor aufnimmt. Es ist ziemlich ironisch, dass John zwar weiß, wie man mit Hilfe eines Satelliten auf die Armbanduhr eines tausend Kilometer von uns entfernten Untoten schaut, aber nicht auf die Reihe kriegt, wie wir die »Hintertür« zukriegen. Ich muss ihn aber trotzdem loben, denn er hat sich als guter Freund und sehr anpassungsfähiger Mensch erwiesen.
    8. April
    Nach ein paar Tagen nicht immer sofort sitzender Koordinatenberechnungen haben wir auf den Satellitenfotos Städte gefunden, deren Vernichtung durch Atomraketen oder eher konventionellere MOABs belegt

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