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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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des Laufens wieder mit dem Laster, so dass die Lichtmaschine statt des Sonnenkollektors ihre Arbeit tun konnte. Die Lichtmaschine würde die leere Batterie viel schneller aufladen als die Sonne, egal wie effizient der Kollektor auch war.
    Danach schloss ich leise die Tür und marschierte nochmal am Zaun entlang. Ich sah nirgendwo am Autohaus Anzeichen für irgendwelche Aktivitäten. Nach der Überprüfung der Landkarten schätzte ich, dass H23 etwa 370 Kilometer von uns entfernt lag. Je nach Sender kamen wir schon viel früher in Funkkontakt. John überwachte bestimmt die Flieger-Notfrequenz, so dass dies die beste und früheste Möglichkeit war, Hotel 23 zu erreichen. Das Problem war, ein funktionsfähiges VHF- Gerät aufzutreiben, um überhaupt senden zu können. Da das Aufladen einer Batterie gut dreißig bis fünfundvierzig Minuten dauert, dachte ich, mir die doppelte Zeit oder mindestens eine Stunde gönnen zu können, damit auch wirklich alles glattgeht. Ich öffnete die Tür und atmete den Neuwagengeruch ein, der dem Fahrzeug noch anhaftete, obwohl es seit Monaten herumstand. Beim Einschalten der Heizung genoss ich das Gefühl der künstlichen, über meine Hand strömenden Wärme. Ich hatte so etwas schon lange nicht mehr gespürt. Wenn unser Zeug hinten verstaut war, war es vielleicht auch möglich, in dem Wagen eine Runde zu schlafen - falls wir in der Nacht ein gutes Versteck fanden. ln einem anderen Kleinlaster entdeckten wir eine Bettdecke, die leicht in unserem Wagen anzubringen war. Es erschien mir sinnvoll, um unsere Sachen trocken und untote Blinde Passagiere aus dem hinteren Teil heraus zu halten. Als Nächstes stand auf der Geschäftsordnung die Entfernung sämtlicher Rücklichter und Strahler. Die einzigen Lichter, die ich haben wollte, waren die Frontscheinwerfer, für den Fall, dass diese gebraucht wurden. Die Untoten waren nicht unsere einzigen Feinde. Ich verhüllte alle freiliegenden Bereiche mit Klebeband, um jede Möglichkeit einer versehentlichen Betätigung auszuschalten. Der Laster würde zwar ohne Hilfe eines Schweißfachmanns niemals straßenreif sein, aber für unsere Zwecke musste es reichen. Ich schaltete das Radio ein und suchte die AM- und FM- Frequenzen ab.
    Nichts.
    Nichts von dem, was die Existenz dessen kennzeichnete, was einst ein geschäftiger Informationsfluss gewesen war.
    Mit den Fliegerkarten planten wir den nächsten Streckenabschnitt nach Südwesten. Wir sind nicht fern von Carthage. Vielleicht 20 Kilometer. Sieht aus, als müsste es auch so bleiben. Wir müssen nämlich den Highway 79 runter und nach Süden abbiegen, um auf den 59 zu stoßen. Es muss unsere Priorität sein, so lange wie möglich auf Landstraßen zu fahren und nur, wenn es unbedingt nötig ist, auf Highways zu wechseln. Meine 370 Kilometer- Schätzung bezog sich natürlich auf die Luftlinie. Als ich mir den überlegten Straßenverlauf auf dem Bildmaterial ansah, wurde mir klar, dass die Reise etwas weiter führt und länger ausfallt. Außerdem müssen wir bedenken, dass wir bei all den Trümmern und sonstigen Gefahren, die vor uns auf der Straße liegen, nicht in der Lage sein werden, uns an das Tempolimit von vor einem Jahr zu halten. Vor ein paar Jahren ist mein Vetter James mit seinem Kleinlaster gegen einen Hirschbock geknallt. Sein Wagen war nur noch Schrott. Der Hirsch hat eineinhalb Zentner gewogen. Wenn wir auf eine Zwei- Zentner- Leiche krachen, wäre der Tag vielleicht für uns gelaufen. Leichen versuchen nicht mal, einem aus dem Weg zu gehen. Sie werden von Menschen angezogen wie Fliegen vom Licht. Es ist ihnen gleichgültig, was sich zwischen ihnen und dem Menschen befindet; sie gehen einfach drauflos.
    Zu dem Bildmaterial, das ich mit dem Abwurf erhalten hatte, gehörte ein transparentes Plastiktuch mit zwei rechteckigen orangefarbenen Kreisen, einer asymmetrischen orangen Form und einem Strahlungssymbol in der unteren rechten Ecke. Nun erkannte ich den Zweck des Tuchs. Ich legte es über die Landkarte der Region, und sie zeigte uns die radioaktiv verseuchten Gebiete von Dallas, San Antonio und New Orleans an. Dallas und San Antonio wiesen ausgedehnte Schäden auf, doch die verstrahlten Gebiete von New Orleans kündeten von einem dezimierten Gelände, das Südost-Louisiana, Süd-Mississippi, einen Teil von Süd-Alabama und die Spitze des Florida- Panhandle abdeckte. Ich stand eine Weile in sprachlosem Staunen da, dann fragte Saien, was denn los sei. Ich erzählte ihm, dass ich dort überall

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