Tagebuch der Apokalypse 02
Sonnenkollektor auf dem Kleinlaster platziert und einen meiner schmutzigen Pullis druntergelegt, um ihn nach Süden zu kippen. Nach einer vollen ununterbrochenen Aufladung müsste die Batterie einen problemlosen Start hinlegen. Ich würde auch gern Zugriff auf irgendwas haben, mit dem ich wie in Mad Max irgendeinen Scheiß über die Windschutzscheibe schweißen könnte, damit Saien und ich für die Reise irgendwas Dauerhaftes haben, aus dem heraus wir schießen können, ohne uns Sorgen zu machen. Außerdem habe ich alle Ecken des Wagens untersucht. Das Öl schien in Ordnung und auf dem richtigen Stand zu sein. Der Schlüssel aus dem Kasten passte problemlos ins Zündschloss. Der Ersatzreifen unter der Ladefläche hat das richtige Format und ist aufgepumpt. Ich schaute fortwährend auf die Uhr. Ich wollte während des heutigen Satellitentelefontermins keinen möglichen Anruf verpassen. Da der Sonnenkollektor für die Autobatterie tätig ist, bin ich gezwungen, das Telefon abgeschaltet zu lassen, um bis zum Termin Batterie zu sparen.
Remote Six ist von einer seltsamen Aura umgeben. In meinem Kopf klärt sich nichts. Der seltsame Benzinzusatz, die Drohnen- Signalfeuertechnik und der bemerkenswerte Sonnenkollektor, der Batterien offenbar schneller lädt, als ein handelsüblicher zu Hause es je könnte.
Laut Preisschild kostet der Kleinlaster $ 44.995. Auf dem Schild steht auch, dass die Karre auf dem Highway dreizehn Liter auf hundert Kilometer frisst. Laut Handbuch fasste der Tank hundert Liter Diesel. Im Kopf rechnete ich aus, dass man mit einer Tankfüllung mehr als sechshundert Kilometer weit kam. Hotel 23 war über dreihundert Kilometer von hier entfernt. Mit einem vollen Tank mussten wir es also locker dorthin schaffen.
Ich begutachtete das Handbuch, insbesondere das Thema Reifenwechsel Manchmal verwenden Hersteller ziemlich exotische Werkzeuge für Ersatzreifen oder die Montage anderer auswechselbarer Teile. Und natürlich erforderte auch dieser Laster, dass der Besitzer irgendein Gerät zusammenbaute, um den Reifen von der Ladefläche am Heck zu lösen. Ich sah darin keinen Wert und wusste, dass es uns vielleicht an den Kragen ging, wenn wir an irgendeiner Straße an einer NASCAR- Werkstatt einen Boxenstopp machen mussten. Ich löste den Ersatzreifen und warf ihn hinten rein, da dort genug Platz war. Ich nahm mir genügend Zeit, um die Wagenheber zu überprüfen. In der Werkstatt fand ich eine Abschleppkette und warf auch sie hinten rein. Damit konnten wir Straßenblockaden leichter beseitigen. Ich erspähte eine Dose voller alter Zündkerzen und bat Saien, so viel von der Kerzenkeramik abzuklauben wie möglich und sich zu bemühen, die Scherben groß zu lassen. Keramikscherben konnten sich später bei kleinen Einbruchsunternehmen als nützlich erweisen.
Ein flüchtiger Gedanke brachte mich dazu, die aufgeladene Batterie des Kombis abzutrennen und zum Laster zu bringen. Sie gehörten zwar verschiedenen Marken an, aber ich wollte es trotzdem versuchen. Während ich mein wissenschaftliches Experiment durchführte, zerbrach Saien die alten Zündkerzenkeramiken mit einem Schraubstock. Bevor ich zu sehr vereinnahmt wurde, ging ich nochmal an den Zaun, um mich zu versichern, dass wir nicht in unmittelbarer Gefahr schwebten, überflutet zu werden. Wieder beim Laster stellte ich die Kombi-Batterie dort ab, wo die leere lag. Ich verband die Fahrzeugdrähte wahllos mit der Batterie und begab mich an die Fahrerseite, um nachzusehen, was es zu sehen gab. Ich drehte den Zündschlüssel, um das Armaturenbrett mit Strom zu versorgen, weil ich sehen wollte, wie viel Sprit im Tankwar. Ich hatte Glück, denn der Lastertank war fast voll. Da Diesel im Gegensatz zu Benzin nicht raffiniert wird, hat es eine längere Lebensdauer, also wollte ich mal sehen, ob ich den Laster auch ohne Treibstoffzusatz ans Laufen kriegte.
Ich sagte Saien, was ich vorhatte, damit wir das Für und Wider des Fahrzeuganlassens im Freien diskutierten. Ob wir damit vielleicht Beachtung auf uns zogen? Es war fast 11.00 Uhr, als wir den Laster beluden, um einen Startversuch zu machen. Wir dachten, wenn der Lärm keine Untoten anlockt, bleiben wir noch eine Weile und sorgen dafür, dass unsere Ausrüstung ordentlich verpackt und auch sonst alles in Ordnung ist.
Ich drehte den Schlüssel. und der Laster spuckte etwa fünf Sekunden lang, bis er lief. Dann kam mir eine Idee, die die Batterie betraf. Mit Handschuhen verband ich die fabrikneue Batterie während
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