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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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klappte, aber wir wussten nicht, wie weit die Sendung ging, weil wir keine Antwort auf unsere ins Blaue hinein gesandte Botschaft kriegten.
    Ich hatte das Funkgerät auf Kanal 18 eingestellt, damit Saien alle Funksprüche hörte, die vielleicht hörbar wurden, wenn wir im Konvoi fuhren. Später kamen wir in einen kleinen Ort jener Art, die man auf den Gemälden Norman Rockwells findet. Obwohl kein lebendiger Beweis für die Existenz dieses putzigen Amerikas aufkreuzte, als wir über die Hauptstraße fuhren, war die Atmosphäre gespannt, und ich spürte, dass uns hinter den Fenstern irgendwas beobachtete. Irgendwas Heimtückisches. Ich fuhr im Schritttempo und behielt die Fenster der ersten Etage im Auge. Da die Welt im Winter den Abschied eingereicht hatte, waren alle Fenster geschlossen. Alle bis auf eins - in der Etage über einem Blumenladen. Ich hielt den Buggy an, sprang hinaus und signalisierte Saien, mir Deckung zu geben, während ich die unmittelbare Umgebung sicherte. Eine leichte Brise ließ den dünnen Vorhang des offenen Fensters wehen. Bei genauerem Hinsehen fiel mir auf, dass die Autos hier aussahen wie Opfer eines bösartigen Hagelsturms. Riesige Beulen zierten ihre Oberfläche, und die Scheiben waren alle mit großer Kraft eingeschlagen worden. Irgendwie entging mir die Logik dieser Sache, also schaute ich mich fortwährend weiter um und bemerkte, dass die Gebäudefronten alle auf die gleiche Weise beschädigt waren - als hätte jemand eine riesige Ankerkette über sie hinweggezogen.
    In dem Ort war die Hölle los gewesen. Allem Anschein nach ist die Menschenmenge, die durch die Straßen dieser Kleinstadt geströmt ist, längst weiter gezogen und hat die ursprünglichen Kaffghoule mit Lärm und Spektakel mitgerissen. Meiner Schätzung nach waren Tausende dort durchgekommen. Tatsächlich müssen es so viele gewesen sein, dass sie über die Autos hinwegklettern und sich an den Häuserfronten gerieben haben mussten, um hier durchzukommen.
    Der Gedanke an verstrahlte Untote ließ mich Abstand zu allen dicht stehenden metallenen Gegenständen halten, um mich ihnen nicht auszusetzen. Dem Anschein nach ragte am anderen Ende der Hauptstraße eine von Menschenhand geschaffene Barriere aus Mittelklassewagen auf. Erstaunlicherweise waren die Autos mit der Motorhaube nach vorn ausgerichtet und wandten mir und meinem Standort also das Heck zu. Wie groß der hier durchgezogene Untotenschwarm auch gewesen war, er war genau in die Richtung marschiert, die Saien und ich ebenfalls einschlagen wollten. Ich kann. nur hoffen, dass sie schon vor Monaten hier waren. Saien und ich sind übereingekommen, dass es uns nicht zum Vorteil gereichen kann, wenn wir uns den Raum mit dem offenen Fenster über dem Blumenladen ansehen. Wir sind zur Barriere gefahren und haben Überreste von Leichen gefunden, die halb in Gullis und halb im Freien steckten ... als warteten sie nur aufs Verfaulen, damit sie in den Kanal passten und fortgespült wurden.
    28. Oktober
    21.00 Uhr
    Wir haben in einem alten E-Werk westlich von Nacogdoches, Texas, Obdach gefunden. Meine Landkarten geben verräterische Hinweise darauf, dass Nacogdoches früher mäßig bevölkert war. Das E-Werk ist außer an der Gebäudevorder- und Rückseite vollständig von einem hohen Maschendrahtzaun umgeben. Dort gab es ein Flügeltor, das dazu dient, unerwünschte Fahrzeuge an der Einfahrt zu hindern. Das Tor wirkt neuer als der Rest des E-Werks und ist wahrscheinlich ein Ergebnis der nach dem 11. September vorgenommenen Sicherheitsmaßnahmen.
    Saien und ich sahen seit der Nacht auf dem Dach am Flugplatz kein Bedürfnis, die Gatlings einzusetzen. Wir hatten seither die meisten Nächte schlafend auf den Dächern miteinander verbundener Eisenbahnwaggons verbracht, eins unserer Fahrzeuge in der Nähe unserer Position und das andere ein paar Hundert Meter weiter an den Gleisen abgestellt, um zwei Fluchtmöglichkeiten zu haben. So waren wir auf das E-Werk gestoßen. Es begann zu regnen, als mein Armbandwecker sich meldete, um mir zu sagen, dass die Sonne in zwei Stunden unterging. Als wir unsere Suche nach einem Eisenbahnzug, der uns ein Nachtquartier bieten sollte, gerade einstellen wollten, stießen wir auf »Anaconda«. Saien und ich waren geistig gesund geblieben, weil wir Spiele für Doofe spielten; Spiele der Art, Züge je nach ihrer Farbe und der Anzahl ihrer Waggons nach Schlangen zu benennen. In den letzten Nächten hatten wir Viper und Strumpfbandnatter gefunden. Auch

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