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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Sparkasse, und jetzt habe ich sie vergessen. Ich musste mich wirklich konzentrieren, um mich an mein E-Mail- Passwort zu erinnern, obwohl ich es, bis die Kacke anfing zu dampfen, jahrelang jeden Tag verwendet hatte.
    Ich habe meinen Tornister gepackt, die MP5 geladen und alle regelmäßig gebrauchten Gegenstände an den Tornister geschnallt, damit ich schnell und bequem an sie ran komme. Mit einer Klebebandrolle habe ich die Messerscheide und das Überlebensmesser mit dem Griff nach unten an den linken Schulterriemen des Tornisters geklebt. Wenn es hart auf hart kommt, möchte ich es schnell und leicht erreichen können. Ich bin nun ausgeruht genug, um zu glauben, dass ich irgendwohin komme und mit etwas Glück eine Weile überleben kann. In einer Stunde breche ich auf.
    Später Abend
    Heute habe ich zum Kämpfen den Sportplatz betreten. Nachdem ich den letzten Schluck Wasser getrunken hatte, verließ ich die Pressetribüne. Mein Tornister war voll und lag dicht am Körper an, so dass mein Kreuz leicht schmerzte. Der erste Teilnehmer am Wettbewerb »Wer frech wird, kriegt ’nen Kopfschuss« war einjunger Mann mit nur einem Halbschuh und einem dreckigen grünen 7UP- T-Shirt. Er sah mich aus der Kabine kommen und stolperte auf der Stelle die Treppe rauf. Da ich noch immer nicht genau wusste, wie ich mit der Waffe umgehen sollte, ließ ich ihn ziemlich nah rankommen, bevor ich zur Tat schritt und seine Schädeldecke sich wie eine Fliegende Untertasse in die Lüfte erhob. Er fiel nach hinten, wobei sein Beinknochen lauter knackte als die Kugel, die ihn erledigte. Einige seiner Art hatten mein Tun beobachtet und kamen auf mich zu.
    Wieder hatte ich ein begabtes Zehntel am Hals, ein völlig anders begabtes Zehntel, als W. E. B. Du Bois eins gewesen war. Bei meinen letzten Reisen und Mühsalen war mir aufgefallen, dass etwa eins von zehn dieser Dinger entweder schlauer oder schneller war als der Rest. Oder beides. Ich erkannte es sofort. Sie war wacher und kam mir koordinierter entgegen als alle anderen. Sie ging aufrecht und näherte sich mit forschem Schritt, während die anderen nur vor sich hin stolperten. Ich gewährte ihr kein Pardon, sondern schoss ihr in den Hals und den Kopf. Sie ging ebenso leicht zu Boden wie die anderen, stammte aber vermutlich aus einer heißen Zone. Zwar war sie nicht so verstrahlt wie die grässlichen Figuren auf dem Kutter der Küstenwache, aber ich wusste von der eigenartigen Auswirkung, die die Strahlung auf sie hatte. Sie spielten deswegen in einer anderen Liga -aber nicht in der meinen.
    Ich kümmerte mich nicht um alle auf dem Sportplatz Anwesenden. Ich habe nur so viele ausgeschaltet, dass die Bedrohung auf überschaubarem Niveau blieb. Ich hatte vor, alle zu töten, die ich töten musste, dann auf die andere Seite des Platzes zu wechseln, ihn zu umkreisen und mich zurückzuziehen. Ich erledigte vier und behielt die acht anderen im Auge. Ich versuchte, einen Blick auf ihre Handgelenke zu werfen, denn ich wäre durchaus näher ran gegangen, um einem meiner Opfer die Armbanduhr zu klauen. Leider war die Aussicht nicht so gut, und ich war offen gesagt auch ein bisschen zu ängstlich, um allzu lange auf dem Platz rumzulungern.
    Schließlich verdünnisierte ich mich und marschierte mit dem Kompass nach Südwesten, bis ich an ein Schild kam, auf dem »Oil City, 15 km« stand. Ich befand mich an der Kreuzung einer Landstraße und eines zweispurigen Highways. Ich ging zehn Meter neben der Landstraße, damit mich nichts sah. Meine in dieser Welt gesammelten Erfahrungen besagen, dass Tote nicht die tödlichsten Feinde sind. Von meinem Aussichtspunkt an der Kreuzung sah ich auf der nach Süden führenden Seite des Highways eine alte Straßensperre und auf der nach Norden führenden etwa vierzig aufeinander gekrachte Fahrzeuge. Neben der Straße tröpfelte aus einem Abwasserrohr ein Bächlein dahin. Ich kam zu dem Schluss, dass mein Wasserbedarf im Moment wichtiger war als mein Unsichtbarkeitsbedürfnis. Also wagte ich mich dorthin, wo das Wasser rauschte.
    Als ich vor dem fassdicken Rohr stand, hätte ich schworen können, in der Nähe der Straßensperre eine Bewegung gesehen zu haben. Ich verharrte eine ganze Minute, denn ich wollte sicher sein. Was immer es auch gewesen war, es rührte sich nicht mehr. Ich bückte mich und trank von dem Wasser, bis ein anderes Geräusch meine Aufmerksamkeit erregte. Ich riss den Kopf so schnell hoch, dass ich mit dem Schädel gegen die Oberkante des Rohrs

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