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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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sammelte seine Kraft und packte den Steindeckel. „Bei drei“, erklärte Tyler und begann zu zählen:
    „Eins, zwei, drei.“ Elenas Blick war starr auf das schreckliche Clownsgesicht von Thomas Fell gerichtet, während die Jungen sich ächzend anstrengten. Der Deckel bewegte sich keinen Zentimeter. „Das verdammte Ding muß irgendwie befestigt sein“, sagte Tyler schließlich ärgerlich und gab auf. Elena wurde fast schwach vor Erleichterung. Sie versuchte, ganz lässig zu wirken, als sie sich gegen den Deckel lehnte, um sich abzustützen. Und genau da geschah es. Sie hörte das Knirschen von Steinen und fühlte gleichzeitig, wie sich der Deckel unter ihrer linken Hand bewegte. Er glitt von Ihr weg, und sie verlor das Gleichgewicht. Das Feuerzeug flog ihr aus der Hand. Elena schrie und schrie, während sie versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Sie drohte in das offene Grab zu fallen.
    Um sie herum peitschte ein eisiger Wind. Schreckliche Schreie hallten in ihren Ohren. Dann war sie plötzlich draußen. Das Mondlicht war jetzt hell genug, daß sie die anderen erkennen konnte. Sie mußten sie stützen. Elena schaute sich mit wildem Blick um. „Bist du wahnsinnig? Was ist passiert?“ Tyler schüttelte sie. „Er hat sich bewegt! Der Deckel! Er ging auf, und ich... ich weiß nicht, ich wäre beinahe hineingefallen. Es war so kalt...“ Die Jungen lachten. „Armes Baby, hat 'ne Heidenangst“, spottete Tyler. „Komm, Dickieboy, laß uns mal nachsehen.“ „Nein, Tyler, nicht...“ Doch sie gingen trotzdem hinein. Vickie blieb in der Türöffnung stehen und sah zu, während Elena ein Schauder nach dem anderen überlief.
    Schließlich winkte Tyler sie zu sich. „Schau“, sagte er, während sie zögernd eintrat. Er hatte das Feuerzeug wiedergefunden und beleuchtete die Statue von Thomas Fell. „Der Deckel sitzt ganz fest. Siehst du?“ Elena starrte das Grab fassungslos an.
    „Er hat sich bewegt. Ich bin fast reingefallen...“ „Okay, wie du meinst, Baby.“ Tyler legte die Arme um Elena und preßte sie mit dem Rücken an sich. Elena sah, daß Dick und Vickie sich in derselben Position befanden. Nur hatte Vickie die Augen geschlossen und schien es sehr zu genießen. Tyler rieb mit dem Kinn über Elenas Haar. „Ich möchte jetzt gern zurück zum Ball“, erklärte sie nüchtern. Tyler hielt inne. Dann seufzte er.
    „Okay, Baby.“ Er schaute zu Dick und Vickie. „Was ist mit euch beiden?“ Dick grinste. „Wir bleiben noch ein bißchen hier.“
    Vickie kicherte mit geschlossenen Augen. „Okay.“ Elena fragte sich, wie die beiden wohl zurückkommen wollten, aber sie folgte Tyler. Draußen jedoch blieb er stehen. „Ich kann dich nicht gehen lassen, bevor du den Grabstein meines Großvaters gesehen hast“, erklärte er. „Nun komm, Elena“, drängte er, als sie protestieren wollte. „Du willst doch meine Gefühle nicht verletzen. Das Grab ist der Stolz der ganzen Familie.“ Elena zwang sich zu lächeln, obwohl ihr Magen sich anfühlte wie ein Klumpen Eis. Wenn sie ihn bei Laune hielt, würde er sie sicher zurückfahren. „Gut“, sagte sie und ging in Richtung Friedhof.
    „Nein, nicht da lang. Hier.“ Einen Moment später führte er sie zum alten Teil des Friedhofs. „Es liegt nah beim Weg. Ehrlich.
    Da drüben. Siehst du?“ Er deutete auf etwas, das im Mondlicht leuchtete. Elena holte erschrocken Luft. Sie fühlte, wie ihr Herz sich verkrampfte. Es schien, als würde dort drüben ein Mensch stehen. Ein Riese mit einem runden, kahlen Kopf. Mit einem Mal wollte sie nur noch weg von hier. Weg von den verfallenen, jahrhundertealten Grabsteinen. Das helle Mondlicht warf seltsame Schatten, und überall gab es Stellen von undurchdringlicher Dunkelheit. „Das ist nur die Kugel oben drauf. Nichts, wovor man sich fürchten muß.“ Tyler zog sie weiter den Pfad entlang zu dem glänzenden Grabstein hin. Er war aus rotem Marmor, und die riesige Kugel, die den Stein krönte, erinnerte sie an den Mond von vorhin. Jetzt strahlte derselbe Mond ein weißes Leuchten aus, weiß wie die Hände der Statue von Thomas Fell. Elena erschauderte. „Armes Baby friert. Muß dich wärmen“, flüsterte Tyler. Elena wollte ihn wegstoßen, doch er war zu stark für sie. Er zog sie in seine Arme. „Tyler, ich will zurück. Und zwar jetzt sofort...“ „Klar, Baby. Gleich. Aber zuerst müssen wir dich aufwärmen.

    Mensch, du bist ja eiskalt.“ „Tyler, hör auf.“ Seine Umarmung war ihr erst nur lästig gewesen, doch

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