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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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„Wenn's schon sein muß, dann machen wir uns besser gleich auf den Weg.“ Bonnie drehte sich um und rannte prompt jemandem in die Arme. „Entschuldige“, sagte sie schnippisch, schaute hoch und erkannte Stefan Salvatore. Schweigend beobachtete er, wie Bonnie, Meredith und Matt zur Tür gingen. Ed und Ray schauten ihnen mit unglücklichen Gesichtern nach.
    Weit entfernt am wolkenlosen Nachthimmel glitzerten die Sterne. Elena fühlte sich mit ihnen verwandt. Ein Teil von ihr schrie und lachte mit Dick, Vickie und Tyler gegen das Brausen des Windes an. Ein anderer Teil jedoch beobachtete das Geschehen wie aus großer Entfernung. Tyler hatte das Auto auf halber Höhe zur Kirchenruine auf dem Hügel geparkt. Er hatte die Scheinwerfer angelassen, als sie ausstiegen. Obwohl ihnen mehrere Autos von der Schule aus gefolgt waren, schienen sie die einzigen zu sein, die wirklich bis zum Friedhof gefahren waren.
    Tyler öffnete den Kofferraum und holte ein Paket Bierdosen heraus. „Okay, bleibt für uns eben mehr.“ Er bot Elena ein Bier an, die den Kopf schüttelte und versuchte, das elende Gefühl, das sich in ihrem Magen ausbreitete, zu verdrängen. Sie wußte, sie gehörte nicht hierher, doch um nichts in der Welt hätte sie das zugegeben. Sie kletterten den Weg hoch. Die Mädchen stolperten auf ihren hohen Absätzen und lehnten sich an die Jungs. Als sie oben angekommen waren, holte Elena erschrocken Luft, und Vickie stieß einen kleinen Schrei aus.
    Etwas Großes, Rotes hing am Horizont. Elena brauchte einen Moment, um zu erkennen, daß es der Mond war. Er war so riesig und unwirklich wie aus einem alten Science-fiction-Film.
    Ein gespenstisches Licht ging von ihm aus. „He, sieht aus wie ein verfaulter Kürbis!“ schrie Tyler und warf einen Stein in die Richtung. Elena zwang sich, ihn strahlend anzulächeln.
    „Warum gehen wir nicht dort rein?“ Vickie zeigte auf das Loch, wo einmal die Kirchentür gewesen war. Fast das ganze Dach war eingefallen, obwohl der Glockenturm noch intakt war. Er ragte hoch in den Nachthimmel hinein. Drei der Wände standen noch, die vierte war nur kniehoch. Überall lagen Haufen von losem Gestein herum. Neben Elenas Wange flammte ein Licht auf. Erschrocken drehte sie sich um. Tyler hatte sein Feuerzeug angezündet. Er grinste breit. „Na, wollen wir ein bißchen mit dem Feuer spielen?“
    Elena lachte am lautesten, um ihre Befangenheit zu verbergen.
    Sie nahm das Feuerzeug und beleuchtete das Grab auf der anderen Seite der Kirche. Es war einzigartig auf dem Friedhof.
    Elenas Vater hatte ihr erzählt, daß er ähnliche Grabstätten in England gesehen hatte. Das Grab glich einem großen Steinkasten, es bot Platz für zwei Menschen. Zwei Marmorstatuen lagen wie schlafend auf dem Deckel.
    „Thomas Fell und Honoria Fell“, sagte Tyler mit einer großen Geste, als wollte er die beiden vorstellen. „Der alte Tom hat seinerzeit Fell's Church gegründet. Obwohl, die Smallwoods gab's damals auch schon. Der Ururgroßvater meines Urgroßvaters lebte in dem Tal bei Drowning Creek...“ „... bis er von den Wölfen gefressen wurde.“ Dick legte den Kopf zurück, um einen Wolf nachzuahmen. Dabei entfuhr ihm ein Rülpser.
    Vickie kicherte. Einen Moment lang sah Tyler ziemlich ärgerlich aus, doch dann zwang er sich zu lächeln. „Thomas und Honoria sind ziemlich blaß“, erklärte Vickie immer noch kichernd. „Ich glaube, sie brauchen ein bißchen Farbe.“ Sie holte einen Lippenstift aus ihrer Tasche und begann die Marmorlippen der weiblichen Statue dunkelrot zu beschmieren. Wieder stieg Übelkeit in Elena auf. Als Kind hatte sie großen Respekt gehabt vor der bleichen Lady und dem ernsten Mann, die dort mit geschlossenen Augen und über der Brust gekreuzten Armen ruhten. Nachdem ihre Eltern gestorben waren, hatte sie sich gern vorgestellt, wie sie Seite an Seite wie diese Statuen in ihrem Grab lagen. Trotzdem spendete sie Vickie mit dem Feuerzeug Licht, während diese mit dem Lippenstift Thomas Fell einen Schnurrbart und eine Clownsnase verpaßte. Tyler beobachtete sie. „He, jetzt sind die aufgetakelt, aber weit und breit ist keine Party.“ Er legte seine Hände auf den Rand des Steindeckels, lehnte sich darauf und versuchte, ihn seitlich wegzuschieben. „Was meinst du, Dick?
    Sollen wir ihnen heute nacht einen kleinen Stadtbummel gönnen?“ Nein, schrie Elena innerlich auf, während Dick blöd grinste und Vickie an ihrem Lachen fast erstickte. Dick stellte sich neben Tyler. Er

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