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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Mr. McCullough fuhr sie und Bonnie zu Elena nach Hause, wo die beiden Mädchen wie Einbrecher ins Haus schlichen, um niemanden zu wecken. Selbst hier konnte Elena nicht schlafen. Sie lag neben Bonnie, die leise atmete, starrte aus ihrem Schlafzimmerfenster und wartete. Draußen rieben die Zweige der alten Quitte leicht quietschend gegen das Glas, sonst rührte sich nichts. Dann hörte sie das Auto. Das Keuchen von Matts altem Motor hätte sie überall erkannt. Beunruhigt ging sie ans Fenster und sah hinaus in den neuen, grauen Morgen. Dann lief sie nach unten und öffnete die Tür. „Stefan!“
    Sie war noch nie in ihrem Leben so froh gewesen, jemanden zu sehen. Sie warf sich ihm in die Arme, bevor er die Wagentür hinter sich schließen konnte. Die Heftigkeit ihrer Umarmung ließ ihn leicht schwanken, und sie spürte seine Überraschung.
    Normalerweise zeigte

    sie ihre Gefühle in der Öffentlichkeit nicht so heftig. „He“, sagte er und drückte sie sanft an sich. „Ich freu mich ja auch riesig, aber zerdrück die Blumen nicht.“ „Blumen?“ Sie zog sich ein Stückchen zurück, um zu sehen, was er da trug. Dann erst schaute sie ihm ins Gesicht und hin zu Matt, der gerade an der anderen Seite ausstieg. Stefan war blaß und wirkte angespannt. Matts Gesicht war vor Müdigkeit aufgedunsen, und seine Augen waren rotgerändert. „Kommt besser rein“, meinte sie schließlich verwirrt. „Ihr beide seht ja schrecklich aus.“ „Das ist Eisenkraut“, erklärte Stefan einige Zeit später. Er und Elena saßen am Küchentisch. Durch die offene Tür konnten sie Matt auf dem Wohnzimmersofa ausgestreckt liegen sehen. Er schnarchte leicht. Nachdem er ein riesiges Frühstück mit Eiern und Speck verdrückt hatte, hatte er sich gleich dorthin verzogen. Tante Judith, Bonnie und Margaret schliefen oben noch friedlich. Trotzdem sprach Stefan leise:
    „Kannst du dich daran erinnern, was ich dir darüber erzählt habe?“ „Ja. Es soll den Verstand klar halten, sollte jemand versuchen, die geheimen Kräfte gegen mich anzuwenden.“
    Elena war stolz darauf, wie ruhig ihre Stimme klang. „Stimmt.
    Und das genau wird Damon versuchen. Er kann seine Kräfte sogar aus der Entfernung wirken lassen, und es macht keinen Unterschied, ob du nun schläfst oder
    wach bist.“ Tränen traten in Elenas Augen. Sie sah nach unten, um sie zu verbergen, und betrachtete die langen, grünen Stengel und die vertrockneten Reste der winzigen lila Blüten an ihren Enden. „Auch im Schlaf?“ Ihre Stimme bebte leicht. „Ja. Er kann dich dazu bringen, aus dem Haus zu kommen oder ihn hineinzulassen. Doch das Eisenkraut sollte das verhindern.
    „Stefan klang müde, aber zufrieden. Oh, Stefan, wenn du nur wüßtest, dachte Elena. Das Geschenk war eine Nacht zu spät gekommen. Trotz aller Bemühungen konnte sie nicht verhindern, daß eine Träne auf die langen, grünen Blätter fiel.
    „Elena!“ rief er erstaunt. „Was ist los? Erzähl es mir.“ Er versuchte, ihr ins Gesicht zu sehen. Doch sie senkte den Kopf und preßte ihn an seine Schulter. Erlegte seine Arme um sie.
    „Erzähl es mir“, wiederholte er sanft. Das war der entscheidende Augenblick. Wenn sie es ihm jemals sagen wollte, mußte es jetzt geschehen. Ihr Hals brannte und fühlte sich geschwollen an. Sie wollte nichts lieber, als alles mit einem Schlag loswerden. Aber sie konnte nicht. Egal, was geschieht. Ich werde nicht zulassen, daß sie meinetwegen kämpfen, dachte sie. „Es ist nur... Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“, stieß sie schließlich hervor. „Ich wußte nicht, wo du hingegangen warst, und wann du zurückkommst.“ „Ich hätte es dir sagen müssen. Aber ist das wirklich alles?
    Gibt es nichts, was dich sonst noch aufregt?“ „Nein.“ Jetzt mußte sie Bonnie noch schwören lassen, nichts von der Krähe zu verraten. Warum führte eine Lüge unweigerlich zu einer nächsten? „Was wollen wir mit dem Eisenkraut machen?“ fragte sie und setzte sich zurück. „Das werde ich dir heute abend zeigen. Wenn ich das Öl aus den Samen gepreßt habe, kannst du deine Haut damit einreiben oder es als Badezusatz benutzen. Und du kannst die getrockneten Blätter in ein Säckchen füllen und mit dir tragen oder in der Nacht unter dein Kopfkissen legen.“ „Ich gebe besser auch Bonnie und Meredith ein paar. Sie werden den Schutz brauchen.“ Stefan nickte. „Für den Moment...“ Er brach einen Stengel ab und legte ihn in ihre Hand. „... nimm erst mal das mit zur Schule.

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