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Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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jetzt wünschte sie sich mehr von dieser geheimnisvollen Macht.
    Damon hatte immer wieder diesen merkwürdigen Einfluß auf sie.
    „Kann sein, daß ich nicht weiß, was Chelsea antreibt. Eins ist jedoch klar. Doug sollte nicht näher an sie herangehen“, sagte sie laut. Stefan hatte mit zusammengezogenen Augenbrauen angestrengt aus dem Fenster gesehen. Jetzt nickte er heftig.
    „Das finde ich auch.“
    „Komm, Chelsea. Sei ein braves Mädchen. Komm her.“ Doug Carson hatte die erste Reihe der Hunde fast erreicht. Alle Augen, die der Menschen und der Hunde, waren auf ihn gerichtet. Jede kleinste Bewegung hatte aufgehört. Wenn Elena nicht gesehen hätte, wie sich die Flanken einiger Hunde beim Atmen hoben und senkten, hätte man die ganze Gruppe für eine gigantische Museumsskulptur

    halten können. Doug war stehengeblieben. Chelsea beobachtete ihn hinter einem Corgi und einem großen Königspudel. Doug schnalzte mit der Zunge. Er streckte die Hand aus, zögerte und streckte sie dann weiter aus. „Nein“, stöhnte Elena. Sie starrte auf die glänzenden Flanken eines Rottweilers. Sie hoben und senkten sich hektischer. „Stefan, beeinflusse Doug. Hol ihn da raus.“ „Ja.“ Sie konnte sehen, wie er sich bemühte. Dann schüttelte er den Kopf und atmete aus, wie jemand, der sich vergeblich angestrengt hatte, eine zu schwere Last zu heben. „Es hat keinen Zweck. Ich bin ausgebrannt. Von hier kann ich nichts erreichen.“ Unten zog Chelsea drohend die Lefzen hoch. Der rotgoldene Airdaleterrier neben ihr erhob sich geschmeidig, wie von unsichtbaren Schnüren gezogen. Die Muskeln des Rottweilers spannten sich. Und dann sprangen sie. Elena konnte nicht erkennen, welcher Hund der erste war. Sie schienen sich wie eine große Flutwelle gemeinsam zu bewegen. Ein halbes Dutzend traf Doug Carson mit genug Wucht, um ihn umzuwerfen. Er verschwand unter der Masse ihrer Körper. Die Luft war plötzlich von einem höllischen Lärm erfüllt, von einem Bellen, das die Dachschindeln der Kirche klirren ließ und Elena schreckliche Kopfschmerzen

    verursachte, bis hin zu einem tiefen Knurren, das sie mehr fühlte als hörte. Die Hunde rissen an den Kleidern ihrer Herren und gebärdeten sich wie wild, während die Menschen aufschrien und versuchten wegzulaufen.
    Elena sah Alaric Saltzman am Rand des Parkplatzes. Er war der einzige, der nicht floh. Elena glaubte zu erkennen, daß sich seine Lippen und Hände bewegten. Chaos herrschte. Jemand hatte einen Wasserschlauch geholt und hielt ihn mitten in die Hundemeute. Ohne Erfolg. Die Hunde schienen wahnsinnig geworden zu sein. Als Chelsea ihre braunweiße Schnauze vom Körper ihres Besitzers hob, war sie blutbefleckt.
    Elenas Herz klopfte so heftig, daß sie kaum atmen konnte. „Sie brauchen Hilfe!“ rief sie in dem Moment, in dem Stefan sich schon vom Fenster löste und die Stufen nach unten lief, zwei und drei auf einmal nehmend. Elena war bereits auf halbem Weg hinter ihm her, als ihr zwei Dinge auffielen: Damon folgte ihnen nicht, und sie selbst durfte nicht gesehen werden.
    Es ging einfach nicht. Die Panik, die ihr Erscheinen auslösen würde, die Furcht und der Haß, wenn einmal alle Fragen beantwortet waren, das war zuviel. Etwas, das stärker war als Mitgefühl, Sympathie oder der Wunsch zu helfen, veranlaßte sie, sich flach gegen die Wand zu pressen.

    Auch im kühlen, dämmrigen Inneren der Kirche herrschte noch hektische Aktivität. Leute liefen rufend hin und her: Dr.
    Feinberg, Mr. McCullough, Pfarrer Bethea. Den ruhenden Pol bildete ein Kreis um Bonnie, die auf einer Kirchenbank lag.
    Meredith, Tante Judith und Mrs. McCullough beugten sich über sie. „Etwas Böses“, stöhnte Bonnie. In diesem Moment hob Tante Judith den Kopf und drehte sich in Elenas Richtung.
    Elena lief schnell die Stufen hoch und hoffte inständig, daß Tante Judith sie nicht gesehen hatte. Damon stand am Fenster.
    „Ich kann nicht runter. Die halten mich ja alle für tot.“ „Gut, daß es dir wieder eingefallen ist.“
    „Wenn Dr. Feinberg mich untersucht, wird er doch feststellen, daß etwas nicht stimmt. Nicht wahr?“ „Er wird dich zumindest für ein sehr interessantes Forschungsobjekt halten.“
    „Dann kann ich nicht gehen. Aber du kannst. Warum tust du nichts?“ Damon schaute weiter aus dem Fenster. Er zog die Augenbrauen hoch. „Warum sollte ich?“
    „Warum?“ Elenas Aufregung hatte den Siedepunkt erreicht.
    Fast hätte sie Damon geschlagen. „Weil sie Hilfe brauchen! Weil

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