Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit
zeigte ihnen den exquisit gravierten goldenen Ring mit dem einzelnen Lapislazulistein.
„Katherine war ein Vampir. Ein Mann namens Klaus hatte sie in ihrem Dorf in Deutschland dazu gemacht, um sie vor einer tödlichen Krankheit zu retten. Stefan und Damon wußten davon, aber es störte sie nicht. Sie baten sie, zwischen ihnen beiden denjenigen zu wählen, den sie heiraten wollte.“ Elena hielt inne und lächelte. Mr. Tanner hatte recht gehabt. Die Geschichte wiederholte sich immer. Sie konnte nur hoffen, daß ihre nicht endete wie die von Katherine. „Aber sie wählte beide.
Sie tauschte mit beiden Blut aus und sagte, sie drei könnten in alle Ewigkeit Gefährten bleiben.“
„Hört sich ganz schön pervers an“, murmelte Bonnie. „Eher gefährlich dumm“, erwiderte Meredith. „Du hast recht“, stimmte Elena ihr zu. „Katherine war lieb, aber nicht sehr klug.
Stefan und Damon konnten sich sowieso schon nicht leiden.
Durch ihre Entscheidung wurde alles noch schlimmer. Keiner wollte sie mit dem anderen teilen. Katherine lief weinend weg.
Am nächsten Tag fanden sie ihren Körper. Vielmehr das, was davon übrig war. Ihr müßt wissen, daß ein Vampir einen Talisman braucht, wie diesen Ring zum Beispiel, um in die Sonne gehen zu können, ohne getötet zu werden. Und Katherine setzte sich ohne ihren Ring der Sonne aus. Sie dachte, wenn sie aus dem Weg sei, würden Stefan und Damon sich versöhnen.“ „Oh, nein, wie roman...“
„Das war es nicht, Bonnie“, unterbrach Elena sie hart. „Es war überhaupt nicht romantisch. Stefan lebt seither mit dieser Schuld, und ich glaube, Damon auch, selbst, wenn man ihn nie dazu bewegen könnte, es zuzugeben. Als unmittelbare Reaktion auf Katherines Tat holten sie ihre Schwerter und brachten einander um. Ja, sie haben einander getötet. Deshalb sind sie zu Vampiren geworden, und deshalb hassen sie sich so sehr. Und ich bin wahrscheinlich verrückt, weil ich sie heute dazu zwingen will, zusammenzuarbeiten.“
7. KAPITEL
„Wobei zusammenarbeiten?“ fragte Meredith. „Das erkläre ich euch später. Erst möchte ich wissen, was in der Stadt geschehen ist, seit ich... verschwunden bin“, sagte Elena.
„Nun, es ist eine ziemliche Panik ausgebrochen.“ Meredith hob eine Augenbraue. „Deine Tante Judith hat es schlimm erwischt.
Sie hat phantasiert, daß sie dich gesehen hätte. Nur, daß es keine Einbildung von ihr war, stimmt's? Ach ja, und sie und Robert haben sich getrennt. “ „Ich weiß“, erklärte Elena ernst.
„Und weiter?“ „In der Schule waren alle ziemlich aus dem Häuschen. Ich wollte mit Stefan reden, besonders, da ich schon vermutete, daß du nicht wirklich tot bist, aber er war nicht im Unterricht. Matt zwar wohl, aber irgendwas scheint mit ihm nicht in Ordnung zu sein. Er läuft in der Gegend rum wie ein Zombie und will mit niemandem reden. Um ihn aufzuheitern, wollte ich ihm erklären, daß es eine Chance gibt, daß du vielleicht nicht für immer weg bist, aber erweigerte sich, zuzuhören. Er benahm sich so völlig anders als sonst. Einen Moment lang dachte ich sogar, jetzt knallt er mir gleich eine.“
„Oh, nein, Matt.“ Etwas Schreckliches regte sich tief in Elenas Gedächtnis, eine Erinnerung, die zu furchtbar war, um ans Licht kommen zu dürfen. Sie konnte im Moment nicht noch mehr ertragen und verdrängte radikal alles, was damit zu tun hatte.
Meredith fuhr inzwischen fort. „Es ist natürlich sonnenklar, daß ein paar Leute mißtrauisch sind, was deinen ,Tod' betrifft.
Deshalb habe ich auch während des Trauergottesdienstes so verschlüsselt geredet. Ich hatte Angst, wenn ich den richtigen Tag und Ort verrate, würde sich Alaric Saltzman vor dem Haus auf die Lauer legen. Er hat alle möglichen Fragen gestellt, und es war gut, daß Bonnie nichts wußte, was sie ausplaudern konnte.“
„Das ist unfair“, protestierte Bonnie. „Alaric hat nur ein natürliches Interesse, das ist alles. Er will uns helfen, dieses schreckliche Erlebnis zu verarbeiten. Er ist Wassermann...“
„Er ist ein Spion“, unterbrach Elena sie kalt. „Und vielleicht noch mehr. Aber darüber sprechen wir später. Was ist mit Tyler Smallwood? Ich habe ihn im Gottesdienst nicht gesehen.“
Meredith war verwirrt. „Du weißt es also nicht?“ „Ich weiß schließlich nicht alles. Vier Tage lang habe ich auf einem Speicher geschlafen.“ „Nun...“ Meredith hielt befangen inne.
„Tyler ist gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Zusammen
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