Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit
Bonnie.“ Bonnie hielt den Block hoch. Elena und Meredith lehnten sich vor und lasen:
Matt Honeycutt (durchgestrichen) Vickie Bennett (durchgestrichen) Robert Maxwell - Was tat er vor der Kirche, als die Hunde angriffen? Was war in jener Nacht bei Elenas Tante los? Alaric Saltzman - Warum stellte er so viele Fragen?
Weshalb wurde er nach Fell's Church geholt? Mrs. Flowers -
Warum benimmt sie sich so merkwürdig? Warum hat sie uns in der Nacht, als Stefan verletzt war, nicht hereingelassen?
„Gut“, meinte Elena. „Wir könnten außerdem herausfinden, wessen Hunde heute vor der Kirche waren. Und du kannst Alaric morgen in der Schule beobachten.“ „Ich werde das machen“, erklärte Bonnie fest. „Und ich werde ihn von jedem Verdacht befreien, darauf könnt ihr Gift nehmen.“
„Okay. Du wirst ihm zugeteilt. Dann kann Meredith sich um Mrs. Flowers kümmern und ich mich um Robert. Was Stefan und Damon angeht, sie können praktisch jeden übernehmen, denn sie können mit ihren übernatürlichen Kräften die Gedanken von jedem erkunden. Die Liste ist natürlich noch lange nicht komplett. Ich werde die beiden bitten, die Stadt nach Hinweisen auf eine andere Macht zu durchforschen oder nach sonstigen merkwürdigen Vorkommnissen. Sie können das vermutlich eher erkennen als ich.
Elena setzte sich auf die Fersen zurück und leckte sich die Lippen. Sie war schrecklich durstig. Und ihr fiel etwas auf, von dem sie bisher nie Notiz genommen hatte. Es waren die feinen Adern in Bonnies Handgelenk. Bonnie hielt immer noch den Block hoch, und ihre Haut war so durchsichtig, daß die blauen Verästelungen klar darunter zu sehen waren. Elena wünschte, sie hätte im Biologieunterricht besser aufgepaßt. Wie nannte man doch noch diese Vene, die große, die sich verzweigte wie der Ast eines Baumes...
„Elena. Elena!“ Überrascht fuhr Elena hoch und sah sich Meredith' wachsamen
Blicken
und
Bonnies
erstauntem
Gesichtsausdruck gegenüber. Erst jetzt merkte sie, daß sie über Bonnies Handgelenk kauerte und mit dem Finger über die dickste Vene strich. „Tut mir leid“, murmelte sie und zog sich zurück. Aber sie konnte die Schärfe und Länge ihrer Vorderzähne spüren. Es war ein Gefühl, als würde sie eine Gebißspangetragen.
Sogar das Gewicht war schwerer. Sie merkte, daß ihr aufmunterndes Lächeln nicht den gewünschten Erfolg bei Bonnie hatte. Bonnie sah ängstlich aus. Das war albern. Bonnie mußte doch Wissen, daß Elena ihr nie weh tun würde. Und Elena war heute abend gar nicht sehr hungrig. Sie war noch nie ein großer Esser gewesen. Alles was sie brauchte, konnte sie aus dieser winzigen Vene hier im Handgelenk...
Elena sprang auf, rannte zum Fenster und lehnte sich hinaus.
Die Nachtluft strich kühl über ihre Haut. Ihr war schwindlig, und sie rang nach Atem. Was hatte sie da tun wollen? Sie drehte sich um. Bonnie und Meredith drängten sich nah aneinander. Beide schienen schreckliche Angst zu haben.
Elena haßte es, sie in diesen Zustand versetzt zu haben.
„Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich. „Ich wollte das nicht, Bonnie. Schau, ich komme nicht näher. Ich hätte essen sollen, bevor ich herkam. Damon hat mich gewarnt, daß ich später Hunger bekommen würde.“
Bonnie schluckte und wurde noch weißer im Gesicht.
„Essen?“ „Ja, natürlich“, sagte Elena kurz. Ihre Adern brannten.
Also, so fühlte sich das an. Stefan hatte es ihr schon beschrieben, aber sie hatte es nie richtig verstanden. Hatte sich nie klargemacht, was er durchlitt, wenn er dringend Nahrung brauchte. Die Not war schrecklich und kaum zu zügeln. „Was glaubt ihr, wovon ich derzeit lebe? Von Luft?“
verteidigte sie sich. „Ich bin jetzt eine Jägerin, und ich werde mich wohl besser auf die Jagd machen.“ Bonnie und Meredith versuchten, mit dieser Information fertig zu werden. Elena konnte das sehen, aber sie konnte auch die Abscheu in ihren Augen erkennen. Sie konzentrierte sich voll darauf, ihre neuen Sinne zu gebrauchen. Sie öffnete sich der Nacht und suchte nach Damon und Stefan. Das war schwierig, denn keiner der beiden legte seine Gedanken so offen dar wie in jener Nacht, als sie im Wald gekämpft hatten. Aber Elena meinte, einen Hauch von übernatürlicher Macht irgendwo in der Stadt zu spüren. Aber sie war unfähig, Kontakt aufzunehmen. Der Frust machte die Qual in ihren Adern noch größer. Sie hatte gerade beschlossen, ohne die beiden loszuziehen, als ihr mit einem plötzlichen Windstoß die
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