Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit
mit Dick Carter und diesen vier Schlägern, die mit ihnen beim Gründungsfest zusammen waren. Sie wurden in der Quonset-Hütte überfallen und haben eine Menge Blut verloren.“ „Oh.“ Das Geheimnis, warum Stefans Kräfte in jener Nacht soviel stärker gewesen waren, war somit gelöst. Und auch, warum sie jetzt wieder nachließen. Er hatte vermutlich seither keine Nahrung mehr zu sich genommen. „Wird Stefan verdächtigt, Meredith?“ „Tylers Vater hat versucht, ihm den Überfall anzuhängen, doch die Polizei kriegte den Zeitplan nicht hin. Man weiß, wann Tyler ungefähr angegriffen wurde, denn er wollte sich mit seinem Vater treffen und kam nicht zu der Verabredung. Bonnie und ich können jedoch Stefan ein Alibi für diese Zeit geben. Denn wir hatten ihn gerade mit deiner Leiche beim Fluß zurückgelassen. Er konnte also unter keinen Umständen zurück zur Quonset-Hütte gelangen, um Tyler zu überfallen. Jedenfalls ist es für einen Menschen unmöglich. Und die Polizei geht nicht von etwas Übernatürlichem aus.“ „Verstehe.“ Elena war zumindest darüber erleichtert. „Tyler und seine Gang können den Angreifer nicht identifizieren, weil sie keinerlei Erinnerung mehr an diesen Nachmittag haben“, fügte Meredith hinzu.
„Caroline übrigens auch nicht.“
„Caroline war dabei?“ „Ja, aber sie ist nicht gebissen worden.
Sie hat nur einen schweren Schock. Trotz allem, was sie getan hat, tut sie mir fast leid.“ Meredith zuckte mit den Schultern.
„Sie bietet seither ein Bild des Jammers.“ „Nach der Sache mit den Hunden heute glaube ich nicht, daß noch jemand Stefan verdächtigen wird“, warf Bonnie ein. „Mein Dad sagt, daß ein großer Hund durch das Fenster der Hütte gesprungen sein könnte. Die Wunden an Tylers Hals sehen aus wie Bisse von einem Tier. Viele werden jetzt denken, daß es ein Hund oder eine ganze Meute war.“ „Das ist eine Erklärung, die allen höchst gelegen kommt“, meinte Meredith trocken. „So braucht man sich nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen.“ „Aber das ist doch albern“, erklärte Elena. „Ein solches Verhalten paßt überhaupt nicht zu normalen Hunden. Wundert sich denn keiner, daß die Tiere plötzlich
durchdrehen und sich gegen ihre Herren wenden?“ „Viele Leute schauen einfach nur, daß sie sie loswerden. Außerdem sollen Tollwuttests durchgeführt werden. Aber Tollwut ist nicht die Ursache, oder, Elena?“ „Ich glaube das nicht. Stefan und Damon übrigens auch nicht. Und darüber wollte ich mit euch reden.“ Elena erklärte, so deutlich es ging, was sie über die
‚andere Macht’ in Fell's Church dachte. Sie erzählte von der geheimnisvollen Kraft, die sie die Brücke hinuntergejagt hatte, von ihren Ahnungen bei dem rätselhaften Angriff der Hunde und von allem anderen, was sie, Stefan und Damon sich überlegt hatten. Sie endete: „Bonnie hat es heute selbst in der Kirche gesagt: ,etwas Böses'. In Fell's Church hat sich eine abgrundtief böse Macht eingenistet. Niemand hat etwas bemerkt, niemand kennt sie. Selbst du wirst nicht wissen, was du mit deinen Worten gemeint hast, Bonnie.“ Aber Bonnie war längst mit etwas anderem beschäftigt. „Also ist nicht unbedingt Damon für all die schrecklichen Dinge verantwortlich, die du ihm unterschieben wolltest, Elena. Wie den Tod von Yangtze, die Verletzungen von Vickie und den Mord an Mr. Tanner. Ich hab dir gleich gesagt, daß niemand, der so toll aussieht, ein Psychokiller sein kann“, meinte sie triumphierend. „Bonnie“ Meredith warf einen Blick auf Elena.
„Du solltest Damon als möglichen Liebhaber besser ganz schnell wieder vergessen.“ „Ja“, unterstrich Elena mit Nachdruck. „Er hat Mr. Tanner tatsächlich umgebracht. Und es sieht ganz so aus, als wäre er für die anderen Überfälle auch verantwortlich. Ich werde ihn danach fragen. Außerdem habe ich alle Hände voll damit zu tun, selbst mit ihm fertig zu werden. Laß dich besser nicht mit ihm ein, Bonnie. Hör auf meinen Rat.“ „Okay, ich soll die Finger von Damon lassen; ich soll die Finger von Alaric lassen... Gibt's denn überhaupt noch Typen, die ich nicht in Ruhe lassen soll? Und in der Zwischenzeit kriegt Elena sie alle. Das ist unfair!“ Bonnie war sehr unzufrieden. „Das Leben ist nun mal so“, meinte Meredith abgeklärt. „Aber weiter, Elena. Selbst wenn diese ,andere Macht' existiert, welche Kräfte besitzt sie? Wie sieht sie aus?“ „Ich weiß es nicht. Sie muß sehr stark sein, könnte
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