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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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erholt hatte, so hatte er wahrscheinlich achtzig Prozent des Weges dorthin hinter sich gebracht, aber Elena konnte das Hämmern seines Herzens hören. Sie fragte sich, wie lange er dagelegen und Bewusstlosigkeit vorgetäuscht hatte, um wieder zu Kräften zu kommen. »Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass du versucht hast, mich umzubringen. Das verschafft dir nicht direkt Pluspunkte bei mir. Und außerdem laufen die Leute nicht einfach herum und küssen Mädchen, nur weil sie hübsch sind oder weil sich ihr Freund einen freien Tag genommen hat.«
    »Ach nein?« Damon zog überrascht eine Augenbraue hoch. »Ich tue es.«
    Matt schüttelte nur benommen den Kopf. Er schien zu versuchen, sich auf einen bestimmten Gedanken zu konzentrieren. »Wirst du deinen Wagen wegfahren, damit wir von hier verschwinden können?«, fragte er.
    Elena hatte das Gefühl, als betrachtete sie Matt aus weiter Ferne und als befände er sich irgendwo in einem Käfig mit einem Tiger und wusste es nicht. Die Lichtung war zu einem sehr schönen, aber ebenso wilden und gefährlichen Ort geworden, und auch das wusste Matt nicht. Aber, dachte sie voller Sorge, er zwingt sich aufzustehen. Wir müssen von hier fort - und zwar schnell, bevor Damon ihm noch etwas anderes antut.
    Aber welcher war der richtige Ausweg? Was hatte Damon wirklich vor?
    »Ihr könnt gehen«, erklärte Damon. »Sobald sie dich küsst. Oder du sie küsst«, fügte er hinzu, als mache er damit ein Zugeständnis.
    Langsam und als begreife er endlich, was es bedeutete, sah Matt zuerst Elena an, dann wieder Damon. Elena versuchte, ihm schweigend eine Botschaft zu übermitteln, aber Matt war nicht in der Stimmung dafür. Er sah Damon ins Gesicht und sagte: »Auf keinen Fall.«
    Achselzuckend, als wollte er sagen: Ich habe alles getan, was ich konnte, hob Damon den ausgefransten Kiefernast...
    »Nein«, rief Elena. »Damon, ich werde es tun.«
    Damon lächelte das Lächeln und behielt es für einen Moment bei, bis Elena den Blick abwandte und zu Matt ging. Sein Gesicht war immer noch bleich und kühl.

    Elena legte eine Wange auf seine und flüsterte ihm beinahe geräuschlos ins Ohr:
    »Matt, ich habe schon früher mit Damon zu tun gehabt. Und man kommt einfach nicht gegen ihn an. Lass uns mitspielen - für den Augenblick. Dann kommen wir vielleicht von hier weg.« Dann zwang sie sich hinzuzufügen: »Mir zuliebe? Bitte?«
    Die Wahrheit war, dass sie zu viel über halsstarrige männliche Wesen wusste. Zu viel darüber, wie man sie manipulierte. Es war eine Eigenschaft, die sie zu hassen gelernt hatte, aber im Augenblick war sie zu beschäftigt mit dem Versuch, Matts Leben zu retten, als dass sie mit ihm über moralische Bedenken hätte debattieren mögen.
    Sie wünschte, es wären Meredith oder Bonnie statt Matt. Nicht dass sie irgendjemandem solche Schmerzen gewünscht hätte - aber Meredith würde sich bereits Pläne C und D ausdenken, noch während Elena mit A und B beschäftigt war. Und Bonnie hätte bereits mit tränenerfüllten, herzerweichenden, braunen Augen zu Damon emporgeblickt ...
    Plötzlich fiel Elena das einzelne rote Aufblitzen ein, das sie unter der Ray Ban gesehen hatte, und sie änderte ihre Meinung. Sie war sich nicht sicher, ob sie Bonnie jetzt in Damons Nähe sehen wollte.
    Von allen Jungs, die sie kannte, war Damon der einzige gewesen, den Elena nicht hatte knacken können.
    Oh, Matt war halsstarrig, und Stefano konnte manchmal unmöglich sein. Aber sie schienen beide leuchtend bunte Knöpfe irgendwo in sich zu tragen, die die Aufschrift DRÜCK MICH trugen, und man brauchte lediglich ein wenig mit dem Mechanismus herumzutüfteln - okay, manchmal mehr als ein wenig -, und am Ende ließ sich sogar das schwierigste männliche Wesen beherrschen.
    Bis auf eines ...
    »Also schön, Kinder, genug Auszeit.«
    Elena spürte, wie Matt sich ihren Armen entzog und aufrecht stehen blieb - sie wusste nicht, wie er das schaffte, aber er stand. Irgendetwas hielt ihn aufrecht, und sie wusste, dass es nicht seine Muskeln waren.
    »Also, wo waren wir?« Damon ging auf und ab, den Ast der Virginia-Kiefer in der rechten Hand, während er mit der linken Handfläche auf das Holz klopfte. »Oh, stimmt« - als machte er eine große Entdeckung - »das Mädchen und der tapfere Ritter werden sich küssen.«

    In Stefanos Zimmer sagte Bonnie: »Zum letzten Mal, Meredith, hast du eine Backup-Datei zu Stefanos Eintrag gefunden oder nicht?«
    »Nein«, erwiderte Meredith entschieden.

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