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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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jedoch dem dunklen Wald zu, zeigte es seine wahre Farbe: gold.
    Ein langes, leicht gewelltes, goldenes Haar.
    Elena.
    Sobald er es identifiziert hatte, stieg er wieder ein und fuhr zurück. Irgendetwas hatte Elena aus seinem Wagen gerissen, ohne diesem auch nur einen Kratzer im Lack zuzufügen. Was konnte das gewesen sein?
    Wie war es ihm überhaupt gelungen, Elena zu einer Spritztour zu bewegen? Und warum konnte er sich nicht daran erinnern? Waren sie beide angegriffen worden...?
    Als er jedoch zurückfuhr, erzählten die Spuren am Straßenrand die ganze grauenhafte Geschichte. Aus irgendeinem Grund hatte Elena solche Angst gehabt, dass sie aus dem Wagen gesprungen sein musste - oder irgendeine Macht hatte sie hinausgezogen. Und Damon, der jetzt das Gefühl hatte, als steige Dampf von seiner Haut auf, wusste, dass es im ganzen Wald nur zwei Kreaturen gab, die dafür verantwortlich gewesen sein konnten.
    Er sandte einen forschenden Gedanken aus, einen simplen Kreis, der nicht wahrnehmbar sein sollte, und verlor beinahe erneut die Kontrolle über den Wagen.
    Merda! Diese Explosion war in Form einer kugelförmigen Druckwelle gekommen - die die Vögel vom Himmel fallen ließ. Die Druckwelle fegte durch den Alten Wald, durch Fell's Church, das den Wald umringte, und in die dahinterliegenden Gebiete, bevor sie endlich Hunderte von Meilen entfernt erstarb.
    Macht? Er war kein Vampir, er war der fleischgewordene Tod. Damon dachte vage daran, an den Straßenrand zu fahren und zu warten, bis der Aufruhr in ihm sich gelegt hatte. Woher war eine solche Macht gekommen?
    Stefano hätte angehalten, hätte gezaudert, hätte gegrübelt. Damon grinste nur wild, jagte den Motor hoch und ließ Tausende von Gedankenstrahlen vom Himmel regnen, alle ausgerichtet auf eine Kreatur in Fuchsgestalt, die durch den Alten Wald lief oder sich dort versteckte.
    Binnen einer Zehntelsekunde hatte er einen Treffer erzielt.
    Dort. Unter einem schwarzen Busch. Und Shinichi wusste, dass er kam.
    Gut. Damon sandte eine Woge der Macht direkt auf den Fuchs zu, erwischte ihn in einem Kekkai, einer Art unsichtbarer Seilbarriere, die er langsam und bedächtig um das sich wehrende Tier zuzog. Shinichi kämpfte mit mörderischer Wucht gegen ihn an. Damon benutzte den Kekkai, um ihn hochzuheben und den kleinen Fuchs auf den Boden zu rammen. Nachdem er dies einige Male wiederholt hatte, beschloss Shinichi, sich nicht länger zu wehren und sich stattdessen tot zu stellen.
    Das war Damon nur recht. Er fand, dass Shinichi so am besten aussah.
    Schließlich musste er den Ferrari zwischen zwei Bäumen abstellen, dann lief er schnell auf den Busch zu, wo Shinichi jetzt gegen die Barriere um ihn herum ankämpfte, um menschliche Gestalt anzunehmen.
    Mit schmalen Augen, die Arme vor der Brust verschränkt, sah Damon dem Kampf für eine Weile zu. Dann ließ er Shinichi gerade genug Raum, um sich zu verwandeln.
    Und in dem Moment, in dem Shinichi menschlich wurde, lagen auch schon Damons Hände um seine Kehle.
    »Wo ist Elena, kono bakayarou?« Während eines langen Lebens als Vampir lernte man eine Menge Schimpfworte. Damon zog es vor, Worte aus der Muttersprache seines Opfers zu benutzen. Er gab Shinichi alle Namen, die ihm ein-fielen, denn Shinichi kämpfte und rief telepathisch nach seiner Schwester. Zu der Idee, sich hinter seiner - wenn auch nur geringfügig - jüngeren Zwillingsschwester zu verstecken, hatte Damon einige deftige Worte auf Italienisch zu sagen. Denn in Italien ... nun ja, gab so etwas Anlass für eine Menge Beschimpfungen.
    Er spürte, wie ein weiterer Fuchs auf ihn zugeschossen kam - und ihm wurde klar, dass Misao Mord im Sinn hatte. Sie befand sich noch immer in ihrer wahren Gestalt einer Kitsune: genau wie das rostrote Ding, das er zu überfahren versucht hatte, während er mit Damaris unterwegs gewesen war. Ein Fuchs, ja, aber ein Fuchs mit zwei, drei ... insgesamt sechs Schwänzen. Die zusätzlichen Schwänze mussten die meiste Zeit über unsichtbar sein, überlegte er, während er sie ebenfalls geschickt in einem Kekkai fing. Aber sie war bereit, es ihm zu zeigen, bereit, all ihre Kräfte zu benutzen, um ihren Bruder zu retten.
    Damon begnügte sich damit, sie festzuhalten, während sie vergeblich gegen die Barriere ankämpfte, und zu Shinichi zu sagen: »Deine kleine Schwester kämpft besser als du, bakayarou. Und jetzt, gib mir Elena.«
    Shinichi wechselte abrupt wieder seine Gestalt und sprang auf Damons Kehle los; in seinem Maul waren

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