Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
zitterte am ganzen Leib.
»Ich habe einen Handel mit einem Dämon geschlossen, und ja, ich wusste, was er war, als ich es tat. Es war in der Nacht, in der deine Freunde von den Bäumen angegriffen wurden - nachdem Stefano mich aus seinem Zimmer verbannt hatte.
Das und - nun, ich war wütend, aber er hat meine Wut genommen und sie noch verstärkt. Er hat mich benutzt, mich kontrolliert; das ist mir jetzt klar. Das war der Punkt, an dem er mit den Übereinkünften und Bedingungen herausrückte.«
»Damon ...«, sagte Elena zittrig, aber er fuhr fort und sprach sehr hastig, als müsse er dies unbedingt hinter sich bringen, müsse es zu einem Abschluss bringen, bevor er den Mut verlor. »Die letzte Übereinkunft war die, dass er mir helfen würde, Stefano aus dem Weg zu räumen, damit ich dich haben konnte, während er Caroline und den Rest der Stadt bekam, um ihn sich mit seiner Schwester zu teilen.
Um auf diese Weise Carolines Handel zu übertrumpfen, wobei ich nicht weiß, was Caroline dafür von Misao bekommen sollte.«
Elena schlug ihn. Sie war sich nicht sicher, wie sie es schaffte, in ihre Decke vermummt eine Hand frei zu bekommen und die blitzschnelle Bewegung auszuführen, aber es gelang ihr. Und während sie einen Blutstropfen auf seiner Lippe beobachtete, wartete sie darauf, dass er zurückschlug oder dass sie die Kraft fand, zu versuchen, ihn zu töten.
KAPITEL DREIUNDDREISSIG
Damon saß einfach nur da. Dann fuhr er sich mit der Zunge über den Mund und sagte nichts, tat nichts.
»Du Bastard!«
»Ja.«
»Willst du damit sagen, dass Stefano mich gar nicht wirklich hat sitzen lassen?«
»Ja. Ich meine - richtig.«
»Wer hat dann den Brief in mein Tagebuch geschrieben?«
Damon sagte nichts, wandte jedoch den Blick ab.
»O Damon!« Sie wusste nicht, ob sie ihn küssen oder ihn schütteln sollte. »Wie konntest du - weißt du«, fügte sie mit erstickter, drohender Stimme hinzu, »was ich durchgemacht habe, seit er verschwunden ist? Jede Minute habe ich darüber nachgedacht, wie er einfach plötzlich beschlossen haben konnte, zu verschwinden und mich zu verlassen? Selbst wenn er beabsichtigte, zurückzukommen ...«
»Ich ...«
»Versuch nicht, mir zu erzählen, es tue dir leid! Versuch nicht, mir zu erzählen, du wüsstest, wie sich das anfühlt, denn du weißt es nicht. Wie konntest du? Du hast keine solchen Gefühle!«
»Ich denke - ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht. Aber ich werde nicht versuchen, mich zu verteidigen. Ich wollte lediglich daran erinnern, dass uns nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht, während der ich Shinichi daran hindern kann, uns zu beobachten.«
Elenas Herz zersprang in tausend Stücke; sie konnte spüren, wie jedes einzelne davon ihr einen bohrenden Schmerz versetzte. Nichts spielte mehr eine Rolle. »Du hast gelogen, du hast dein Versprechen gebrochen, dass ihr einander niemals verletzen würdet...«
»Ich weiß - und das hätte auf keinen Fall passieren dürfen. Aber es begann in jener Nacht, als sich die Bäume um Bonnie und Meredith und ... Marc ...
schlossen.«
»Matt!«
»In jener Nacht, als Stefano mich verprügelte und mir seine wahre Macht zeigte
- es geschah deinetwegen. Er hat es getan, damit ich mich von dir fernhielt. Zuvor hatte er lediglich gehofft, dich versteckt halten zu können. Und in jener Nacht fühlte ich mich ... irgendwie verraten. Frag mich nicht, warum das einen Sinn ergeben sollte, nachdem ich ihn jahrelang, bei jeder sich bietenden Gelegenheit habe Dreck fressen lassen.«
Elena versuchte in ihrer Niedergeschlagenheit zu begreifen, was er sagte. Sie konnte es nicht. Aber ebenso wenig konnte sie ein Gefühl ignorieren, das auf sie einstürzte und sie packte wie ein in Ketten gelegter Engel.
Versuche, es mit deinen anderen Augen zu betrachten. Such in dir nach der Antwort, nicht außerhalb: Du kennst Damon. Du hast bereits gesehen, was in ihm ist. Wie lange ist es schon dort?
»O Damon, es tut mir leid! Ich kenne die Antwort. Damon - Damon. O Gott! Ich kann sehen, was mit dir los ist. Du bist schlimmer besessen als irgendeins von diesen Mädchen.«
»Ich - habe eins von diesen Dingern in mir?«
Elena nickte mit geschlossenen Augen. Tränen rannen ihr die Wangen hinunter und ihr war übel, noch während sie sich dazu zwang, es zu tun: ihre menschliche Macht zu sammeln, um mit ihren anderen Augen zu sehen, um in andere hineinzusehen, wie sie es irgendwie zu tun gelernt hatte.
Der Malach, den sie schon einmal in Damon
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