Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
Flowers' Küchengarten setzten, fast direkt unter Elena. Ein einziger Blick auf die Auren der fremden Mädchen genügte, um festzustellen, dass sie ebenfalls zu Misaos Schoßtierchen zählten.
Dann kam ein sehr vertrauter Wagen die Einfahrt herauf - er gehörte Carolines Mutter. Caroline stieg aus und wurde von Damon, der sich seiner Last irgendwie -
Elena hatte nicht mitbekommen, wie - entledigt hatte, in die Pension geführt.
Elena frohlockte, als sie Lichter angehen sah, während Damon und seine drei Gäste in der Pension nach oben gingen und dabei ihren Weg erhellten. Sie kamen ganz oben an, stellten sich in einer Reihe auf die Dachterrasse und blickten hinab.
Damon schnippte mit den Fingern und die Gartenlichter gingen an wie auf ein Stichwort für eine Show.
Aber bis zu diesem Moment hatte Elena noch nicht jene Darsteller gesehen, die die Opfer der Zeremonie werden sollten, die gleich beginnen würde. Sie wurden um die entgegengesetzte Ecke der Pension geführt. Sie konnte sie alle sehen: Matt und Meredith und Bonnie, Mrs Flowers und seltsamerweise die alte Dr. Alpert.
Worauf Elena keine Antwort wusste, war die Frage, warum sie sich nicht mehr zur Wehr setzten - Bonnie machte zwar genug Lärm für sie alle zusammen, aber sie benahmen sich, als würden sie gegen ihren Willen vorwärts getrieben.
In diesem Augenblick sah sie die lauernde Dunkelheit hinter ihnen. Riesige, dunkle Schatten ohne erkennbare Züge, die sie hätte identifizieren können.
Da wurde Elena trotz Bonnies lauten Schreien klar, dass sie hören konnte, was die Personen auf der Dachterrasse sagten, solange sie sich innerlich ganz still hielt und sich angestrengt konzentrierte. Misaos schrille Stimme überlagerte die der Übrigen.
»Oh, was für ein Glück! Wir haben sie alle zurückbekommen«, kreischte sie und küsste ihren Bruder trotz seines kurz aufflackernden Ärgers auf die Wange.
»Natürlich haben wir das. Das habe ich doch gesagt«, begann er, als Misao erneut zu kreischen begann.
»Aber mit wem fangen wir an?« Sie küsste ihren Bruder und er gab nach und strich ihr übers Haar.
»Du suchst dir den Ersten aus«, antwortete er.
»Du, Liebling«, gurrte Misao schamlos.
Diese beiden, dachte Elena, sind echte Charmeure. Zwillinge, hm?
»Mit der Kleinen, die so viel Lärm macht«, sagte Shinichi entschlossen und zeigte auf Bonnie. »Urusai Balg! Halt den Mund!«, fügte er hinzu, als Bonnie von den Schatten vorwärtsgestoßen wurde. Jetzt konnte Elena sie deutlicher sehen.
Und sie konnte Bonnies herzzerreißendes Flehen hören, mit dem sie Damon bat, dies nicht zu tun ... es den anderen nicht anzutun. »Ich bitte nicht für mich selbst«, weinte sie, als sie ins Licht gezerrt wurde. »Aber Dr. Alpert ist eine gute Frau; sie hat nichts mit der ganzen Angelegenheit zu tun. Ebenso wenig Mrs Flowers. Und Meredith und Matt haben bereits genug gelitten. Bitte!«
Es folgte ein wirres Durcheinander von Lauten, als die anderen anscheinend versuchten, sich zu wehren, und zum Schweigen gebracht wurden. Aber Matts Stimme erhob sich über alle anderen. »Wenn du sie anfasst, Salvatore, solltest du besser verdammt sichergehen, dass du vorher mich tötest!«
Elenas Herz tat einen Satz, als sie Matts Stimme hörte, die so stark und gesund klang. Sie hatte ihn endlich wiedergefunden, aber sie sah keine Möglichkeit, wie sie ihn zu retten vermocht hätte.
»Dann müssen wir entscheiden, was wir zuerst mit ihnen machen«, sagte Misao, die wie ein glückliches Kind auf seiner Geburtstagsparty in die Hände klatschte.
»Such dir etwas aus.« Shinichi strich zärtlich über das Haar seiner Schwester und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie drehte sich um und küsste ihn auf den Mund.
Ohne Hast.
»Was zum - was ist da los?«, fragte Caroline. Dieses Mädchen ist doch wirklich in keiner Situation schüchtern, dachte Elena. Jetzt war sie vorgetreten, um sich an Shinichis freie Hand zu klammern.
Eine Sekunde lang dachte Elena, er würde sie von der Dachterrasse stoßen und zusehen, wie sie zu Boden stürzte. Dann drehte er sich um, und er und Misao sahen einander an.
Er lachte.
»Tut mir leid, tut mir leid, es ist so schwer, wenn man der Mittelpunkt einer Party ist«, erwiderte er. »Nun, was meinst du, Carolyn - Caroline?«
Caroline starrte ihn an. »Warum hält sie dich so im Arm?«
»Im Shi no Shi sind Schwestern kostbar«, antwortete Shinichi. »Und ... nun ja, ich habe sie lange nicht gesehen. Wir drücken damit nur unsere
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