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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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die Dunkelheit.
    »Aber ...«, sagte Matt, und Bonnie wurde klar, dass er die gleichen Dinge empfand wie sie - Benommenheit und Übelkeit, als würden sie auf irgendeinem billigen Kirmeskarussell fahren.
    »Hört zu«, sagte Stefano, »es gibt noch einen anderen Grund, warum wir nicht hierbleiben können.«
    »Welchen anderen Grund?«, fragte Matt langsam. Bonnie war zu aufgeregt, um zu sprechen. Sie hatte darüber nachgedacht, irgendwo tief in ihrem Unterbewusstsein. Aber sie hatte diese Gedanken, wann immer sie gekommen waren, weggeschoben.
    »Ich denke, Bonnie weiß es bereits.« Stefano sah sie an. Sie erwiderte seinen Blick mit tränenfeuchten Augen.
    »Fell's Church«, erklärte Stefano sanft und traurig, »wurde über einer Kreuzung von Machtlinien erbaut. Diese Linien von roher Macht im Boden, erinnert ihr euch? Ich weiß nicht, ob es mit Vorsatz geschah. Weiß irgendjemand, ob die Smallwoods etwas mit der Auswahl des Ortes zu tun hatten?«
    Niemand wusste es. In Honoria Fells altem Tagebuch stand nichts darüber, ob die Werwolffamilie bei der Gründung der Stadt eine Wahl gehabt hatte.
    »Nun, wenn es ein Zufall war, war es ein ziemlich unglücklicher. Die Stadt -
    besser gesagt der städtische Friedhof - wurde direkt über einer Stelle angelegt, an der sich diese Linien kreuzen. Das ist es, was die Stadt zu einem Leitstrahl für übernatürliche Kreaturen macht, seien sie böse oder - oder nicht ganz so böse.« Er wirkte verlegen, und Bonnie begriff, dass er damit sich selbst meinte. »Ich wurde hierher gezogen. Dasselbe gilt für andere Vampire, wie ihr wisst. Und mit jeder Person, die magische Macht besitzt und die hierherkam, wurde der Leitstrahl stärker. Heller. Attraktiver für andere mit dieser Macht. Es ist ein Teufelskreis.«
    »Irgendwann werden einige von ihnen Elena aufsuchen«, ergänzte Meredith.
    »Vergiss nicht, diese Leute sind wie Stefano, Bonnie, aber ohne seine Moral.
    Wenn sie sie sehen ...«
    Bei dem Gedanken daran brach Bonnie beinahe in Tränen aus. Sie hatte das Gefühl, ein Wirrwarr aus weißen Federn zu sehen, die allesamt in Zeitlupe zu Boden flatterten.

    »Aber - sie war nicht so, als sie das erste Mal erwacht ist«, meinte Matt ebenso langsam wie halsstarrig. »Sie hat geredet. Sie war vernünftig. Sie ist nicht geschwebt.«
    »Ob sie geredet hat oder nicht, ob sie gegangen oder geschwebt ist, sie hat diese Macht«, sagte Stefano. »Und zwar genug davon, um gewöhnliche Vampire wahnsinnig zu machen. So wahnsinnig, dass sie sie verletzen werden, um an diese Macht heranzukommen. Doch sie selbst tötet nicht - oder verletzt. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass sie das tut. - Was ich hoffe, ist«, fügte er hinzu und seine Miene verdüsterte sich, »dass ich sie irgendwohin bringen kann, wo sie ... in Sicherheit ist.«
    »Aber du kannst sie nicht fortbringen«, wandte Bonnie ein, und sie konnte den jammernden Ton in ihrer Stimme hören, ohne ihn beherrschen zu können. »Hat Meredith dir nicht erzählt, was ich gesagt habe? Sie wird aufwachen. Und dann müssen Meredith und ich für sie da sein.«
    Denn wir werden später nicht mehr bei ihr sein. Plötzlich ergab es einen Sinn.
    Und obwohl es nicht ganz so schlimm war wie die Vorstellung, dass sie überhaupt nirgendwo sein würden, war es schlimm genug.
    »Ich habe auch nicht daran gedacht, sie fortzubringen, bevor sie zumindest richtig gehen kann«, erklärte Stefano und überraschte Bonnie, indem er ihr schnell einen Arm um die Schultern legte. Es fühlte sich an wie Meredith' Umarmung, geschwisterlich, aber stärker und kürzer. »Und ihr habt keine Ahnung, wie dankbar ich dafür bin, dass sie erwachen wird. Oder dass ihr da sein werdet, um sie zu unterstützen.«
    »Aber ...« Aber all die Ungeheuer werden trotzdem nach Fell's Church kommen, dachte Bonnie. Und wir werden dich nicht mehr haben, damit du uns beschützt?
    Sie blickte auf und sah, dass Meredith genau wusste, was sie gedacht hatte. »Ich würde sagen«, begann Meredith in ihrem vorsichtigsten, maßvollsten Tonfall,
    »dass Stefano und Elena um der Stadt willen genug durchgemacht haben.«
    Nun. Das ließ sich nicht bestreiten. Und wie es schien, konnte man auch nicht mit Stefano streiten. Sein Entschluss stand fest.
    Sie redeten bis nach Einbruch der Dunkelheit, diskutierten verschiedene Optionen und Szenarien und grübelten über Bonnies Prophezeiung nach. Sie kamen zu keiner Entscheidung, aber zumindest hatten sie einige mögliche Pläne entworfen.

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