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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Irgendwo hätte eine Kreatur zu Boden stürzen oder den Boden mit gewaltigen, dinosaurierähnlichen Klauen aufreißen müssen - eine Kreatur, die halb paralysiert und ganz dem Untergang geweiht war und bereits in ihrem eigenen Saft kochte. Aber obwohl er spüren konnte, dass der Wind zu einem Heulen anschwoll und sich in Reaktion auf seine eigene Stimmung riesige, schwarze Wolken über ihm zusammenballten, konnte er noch immer keine dunkle Kreatur spüren, die nah genug war, um in seine Gedanken eindringen zu können.
    Wie stark war dieses Ding? Woher kam es?
    Für einen kurzen Moment blitzte ein Gedanke in seinem Kopf auf. Ein Kreis.
    Ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte. Und der Kreis war die Explosion, die er ausgelöst hatte. Der Punkt war die einzige Stelle, die seine Explosion nicht erreicht hatte. In ihm, es musste be...
    Schnapp! Sein Gedanke war plötzlich wie abgeschnitten, sein Geist erfüllt von Leere. Und dann begann er, träge und leicht verwirrt zu versuchen, die Bruchstücke zusammenzufügen. Er hatte über die Machtexplosion nachgedacht, die er ausgesandt hatte, ja? Und über seine Erwartung zu spüren, wie etwas fiel und starb.
    Hölle, er konnte im Wald nicht einmal mehr gewöhnliche Tiere spüren, die größer waren als ein Fuchs. Obwohl sein Machtausbruch mit Bedacht dazu geschaffen gewesen war, sich nur auf Kreaturen der Dunkelheit auszuwirken, hatte er die gewöhnlichen Waldbewohner so erschreckt, dass sie wie wild aus dem Gebiet geflohen waren. Er spähte nach unten. Hm. Bis auf die Bäume rund um den Wagen; aber diese waren auch nicht hinter ihm her. Außerdem, hinter wem sie auch immer her waren, sie waren nur die Schachfiguren eines unsichtbaren Killers.
    Keine wirklich fühlenden Wesen - sie gehörten nicht zu dem, auf das er seine Macht gerichtet hatte.
    Konnte er sich geirrt haben? Die Hälfte seines Zorns hatte ihm selbst gegolten, weil er so unvorsichtig gewesen war, wohl gesättigt und zuversichtlich und nicht auf der Hut.
    Wohl gesättigt... he, vielleicht bin ich betrunken, dachte er und sandte gedankenverloren wieder sein Lächeln ins Nichts. Betrunken und paranoid und reizbar. Sauer und genervt.
    Damon lehnte sich entspannt gegen den Baum. Der Wind schrie jetzt, wirbelnd und eisig, der Himmel war voller brodelnder, schwarzer Wolken, die jedwedes Licht von Mond und Sternen verschluckten. Genau seine Art von Wetter.
    Er war immer noch gereizt, ohne den Grund dafür zu kennen. Einzig das leise Weinen aus dem Wagen störte die Aura des Waldes. Es klang wie das Jammern eines gefangenen Vogels, der nur einen einzigen Ton kannte. Das musste die Kleine sein, diese rothaarige Hexe mit dem zarten Hals. Die, die darüber gejammert hatte, dass das Leben sich so sehr veränderte.
    Damon stützte sich ein wenig schwerer auf dem Baum ab. Er war dem Wagen aus einem unbestimmten Interesse gefolgt. Es war nicht seine Schuld, dass er sie dabei ertappt hatte, wie sie über ihn sprachen, aber es verringerte ihre Chancen auf Rettung denn doch ein bisschen.
    Er blinzelte langsam.
    Merkwürdig, dass sie ausgerechnet einen Unfall bei dem Versuch gehabt hatten, einer Kreatur auszuweichen - in ungefähr dem gleichen Gebiet, in dem er beinahe seinen Ferrari zerlegt hatte in dem Bemühen, eine Kreatur zu überfahren. Ein Jammer, dass er keinen Blick auf jenes Wesen hatte werfen können, das für ihren Unfall verantwortlich war, aber die Bäume waren zu dicht.
    Der rothaarige Vogel begann, von Neuem zu weinen.
    Nun, willst du jetzt eine Veränderung oder willst du keine, kleine Hexe?
    Entscheide dich. Du musst nur nett darum bitten.
    Und dann muss ich natürlich entscheiden, welche Art von Veränderung du bekommst.

KAPITEL ELF

    Bonnie konnte sich an kein anspruchsvolles Gebet erinnern und so sprach sie müde ein altes aus Kindertagen: »... Ich bitte den Herrn, meine Seele zu nehmen ...« Sie hatte all ihre Energie in ihren Hilferuf gelegt und keinerlei Antwort bekommen, nur das Lärmen des Waldes. Sie war jetzt so müde. Der Schmerz war vergangen und sie war einfach nur noch benommen. Das Einzige, was ihr zu schaffen machte, war die Kälte. Aber andererseits ließ sich auch das regeln. Sie konnte einfach eine Decke über sich ziehen, eine dicke, flauschige Decke, und sie würde wieder warm werden. Sie wusste es, ohne zu wissen, woher sie es wusste.
    Das Einzige, das sie von dieser Decke abhielt, war der Gedanke an ihre Mutter.
    Ihre Mutter würde traurig sein, wenn sie aufhörte zu kämpfen. Das war noch

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