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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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»Er will uns vielleicht nicht alle tot sehen, aber er könnte warten, bis einige von uns tot sind, um die anderen zu retten. Ich habe ihm nie vertra...«
    »Du hast ihm niemals etwas Böses gewünscht«, übertönte ihn Meredith mit lauter Stimme.
    Matt blinzelte sie an, dann klappte er den Mund zu. Er kam sich vor wie ein Idiot.
    »Also, die Taschenlampe ist an«, sagte Meredith, und selbst in dieser Krisensituation war ihre Stimme ruhig, rhythmisch, hypnotisch. Das erbärmliche kleine Licht war so kostbar. Es war alles, was sie hatten, um zu verhindern, dass die Dunkelheit absolut wurde.
    Aber wenn die Dunkelheit wirklich absolut wird, dachte Matt, dann liegt es daran, dass alles Licht, alle Luft, alles von außen ausgesperrt und vom Druck der Bäume weggeschoben wurde. Und bis dahin würde dieser Druck all ihre Knochen längst gebrochen haben.
    »Bonnie?« Meredith' Stimme war die Stimme einer großen Schwester, die einem jüngeren Bruder oder einer jüngeren Schwester zu Hilfe kommt. So sanft. So beherrscht. »Kannst du dir vorstellen, es sei eine Kerzenflamme ... eine Kerzenflamme ... eine Kerzenflamme ... und dann versuchen, in Trance zu fallen?«
    »Ich bin bereits in Trance.« Bonnies Stimme klang irgendwie fern - sehr weit weg und beinahe wie ein Echo.
    »Dann bitte um Hilfe«, sagte Meredith leise.
    Bonnie flüsterte, wieder und wieder, offensichtlich ohne die Welt um sich herum wahrzunehmen: »Bitte, komm und hilf uns. Damon, wenn du mich hören kannst, bitte, nimm unsere Entschuldigung an und komm her. Du hast uns furchtbar erschreckt und ich bin mir sicher, dass wir es verdient haben, aber bitte, bitte, hilf.
    Es tut weh, Damon. Es tut so furchtbar weh, dass ich schreien könnte. Aber stattdessen lege ich all diese Energie in den Versuch, dich zu rufen. Bitte, bitte, bitte, hilf ...«
    Fünf, zehn, fünfzehn Minuten lang machte sie so weiter, während die Äste wuchsen und sie mit ihrem süßen, harzigen Duft umschlossen. Sie setzte ihre Bemühungen weit länger fort, als Matt es ihr jemals zugetraut hätte.
    Dann erlosch das Licht. Danach war kein Geräusch mehr zu hören außer dem Wispern der Kiefern.

    Man konnte diese Technik nur bewundern.

    Damon hatte wieder einmal eine hohe Warte bezogen, diesmal noch höher als in jener Nacht, in der er durch Carolines Fenster im zweiten Stock eingedrungen war.
    Er hatte noch immer keine Ahnung von den Namen der Bäume, aber das hielt ihn nicht auf. Dieser Ast war wie ein Logensitz, unter dem sich das Drama entfaltete.
    Er begann, sich ein wenig zu langweilen, da auf dem Boden nichts Neues geschah.
    Damaris hatte er bereits früher am Abend verlassen, als sie langweilig geworden war; sie hatte über Ehe und andere Themen gesprochen, die er zu meiden wünschte. Wie ihren gegenwärtigen Ehemann. Lang-wei-lig. Er war gegangen, ohne sich zu vergewissern, ob sie ein Vampir geworden war - er ging aber davon aus. Und wäre das keine Überraschung, wenn der Göttergatte nach Hause kam?
    Seine Lippen zitterten und brachten beinahe ein Lächeln zustande.
    Unter ihm hatte das Stück beinahe seinen Höhepunkt erreicht.
    Und man musste diese Technik wirklich bewundern. Rudeljagd. Er hatte keine Ahnung, welche Art von abscheulichen kleinen Kreaturen die Bäume manipulierten, aber wie Wölfe oder Löwinnen schienen sie es zu einer Kunst perfektioniert zu haben. Sie arbeiteten zusammen, um Beute zu fangen, die zu schnell und zu schwer gepanzert war, als dass einer von ihnen allein hätte Erfolg haben können. In diesem Fall handelte es sich um ein Auto.
    Die hohe Kunst der Zusammenarbeit. Ein Jammer, dass Vampire solche Einzelgänger sind, dachte er. Wenn wir zusammenarbeiten würden, wäre die Welt unser.
    Er blinzelte schläfrig und sandte dann ein strahlendes Lächeln ins Nichts.
    Natürlich, wenn wir das tun würden - sagen wir, eine Stadt einnehmen und die Bewohner aufteilen -, endete es damit, dass wir uns schließlich selbst untereinander teilten. Zähne und Klauen und Macht würden benutzt werden wie die Klinge eines Schwertes, bis nichts mehr übrig wäre als Fetzen bebenden Fleisches und Straßen, in denen das Blut nur so floss.
    Aber dennoch eine hübsche Vorstellung, dachte er und senkte seine Lider, um sie auszukosten. Künstlerisch. Überall Blut in scharlachfarbenen Teichen, auf magische Weise noch immer flüssig genug, um über die weißen Marmorstufen des
    - oh, sagen wir, des Kalimarmaron in Athen - zu fließen. Eine ganze Stadt, die verstummt war, gereinigt

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