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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Matt hatte sein Leben lang in der Nähe von Wäldern gelebt, und er hatte niemals ein Insekt gesehen, das auch nur entfernte Ähnlichkeit mit diesem hier gehabt hätte.
    Denn es war ein Insekt. Sein Körper sah wie Borke aus, aber das war nur Tarnung. Als es gegen das halb hochgekurbelte Autofenster krachte - und er es mit beiden Händen abwehrte -, konnte er den Chitinpanzer hören und fühlen. Es war so lang wie sein Arm und es schien zu fliegen, indem es seine Tentakel im Kreis herumpeitschte - was eigentlich unmöglich sein sollte, aber hier war es und schob sich bereits halb durchs Fenster.
    Es war eher wie ein Blutegel oder ein Tintenfisch gebaut als wie ein Insekt.
    Seine langen, schlangenähnlichen Tentakel sahen beinahe so aus wie Ranken, aber sie waren dicker als ein Finger und mit großen Saugnäpfen besetzt - und in den Saugnäpfen befand sich etwas Scharfes. Zähne. Eine der Ranken schlang sich um seinen Hals, und er konnte das Saugen und den Schmerz gleichzeitig spüren.
    Die Ranke hatte sich drei oder vier Mal um seinen Hals gewickelt, und sie zog sich fester zusammen. Er hatte nur eine Hand frei, um sie wegzureißen. Das bedeutete, er hatte auch nur eine Hand, um nach dem kopflosen Ding zu schlagen -
    das plötzlich zeigte, dass es einen Mund, wenn auch keine Augen besaß. Wie alles andere an dem Tier war der Mund symmetrisch gebaut: Er war rund und die Zähne darin waren kreisförmig angeordnet. Aber tief in diesem Kreis entdeckte Matt, während die Kreatur seinen Arm einsog, zu seinem Entsetzen eine Art Krebsschere, groß genug, um einen Finger abzuschneiden.
    Gott - nein. Er ballte die Hand zur Faust und versuchte verzweifelt, von innen dagegenzuschlagen.
    Der Adrenalinsturm, der ihn durchzuckte, nachdem er das gesehen hatte, ermöglichte es ihm, die peitschende Ranke von seinem Hals zu ziehen, und endlich lösten sich die Saugnäpfe. Aber jetzt hatte die Kreatur seinen Arm bis über den Ellbogen verschluckt. Matt zwang sich, auf den Leib des Insekts einzutrommeln, danach zu schlagen, als sei es ein Hai - das zweite Geschöpf, an das dieses Insekt ihn erinnerte.
    Er musste den Arm herausbekommen. Blind stemmte er die Unterseite des runden Mauls auf. In der Zwischenzeit wirbelten die übrigen Tentakel immer noch an der Außenseite des Wagens herum und donnerten dagegen, auf der Suche nach einem Weg ins Innere. Irgendwann würde die Kreatur begreifen, dass sie lediglich diese peitschenden, rankenähnlichen Dinger zusammenfalten musste, um ihren Körper hindurchzuzwängen.
    Etwas Scharfes kratzte über Matts Handgelenkknöchel. Die Schere! Sein Arm war nun fast vollkommen verschwunden. Noch während Matt sich ausschließlich darauf konzentrierte, den Arm herauszubekommen, fragte sich ein Teil von ihm: Wo ist sein Magen? Dieses Tier ist überhaupt nicht möglich.
    Er musste sofort den Arm herausbekommen. Er würde seine Hand verlieren, das war so sicher, als hätte er sie in die Müllvernichtungsanlage geschoben und die Anlage eingeschaltet.
    Er hatte bereits seinen Sicherheitsgurt gelöst Jetzt zog er sich mit einem gewaltigen Schwung nach rechts in Richtung des Beifahrersitzes. Er konnte spüren, wie die Zähne über seinen Arm kratzten, als er ihn herauszog. Dann sah er die langen, blutigen Furchen in seinem Arm. Aber das spielte keine Rolle. Er musste den Arm ganz raus bekommen.
    Da ertastete er plötzlich mit der anderen Hand den Hebel, mit dem das Fenster bedient wurde. Er schlug ihn nach oben und zerrte die Hand aus dem Maul der Kreatur, gerade in dem Moment, als sich das Fenster über ihr schloss.

    Er erwartete das Krachen von Chitin und herausschießendes schwarzes Blut, das sich vielleicht durch den Boden von Elenas neuem Wagen fraß, wie dieses huschende Ding in Alien.
    Stattdessen verdunstete dieses Insekt. Es wurde einfach ... transparent und verwandelte sich dann in winzige Lichtpartikel, die verschwanden, noch während Matt sie anstarrte.
    Er blieb zurück mit einem Arm voller langer, blutiger Kratzer, wunden Prellungen an seiner Kehle und aufgeschürften Knöcheln an der anderen Hand.
    Aber er verschwendete keine Zeit damit, seine Verletzungen zu zählen. Er musste weg von hier; die Äste regten sich erneut und er wollte nicht abwarten, um festzustellen, ob es der Wind war.
    Es gab nur einen einzigen Weg. Den geraden.
    Er legte den Gang ein und jagte den Motor hoch. Dann fuhr er auf den Graben zu, in der Hoffnung, dass er nicht allzu tief war, und in der Hoffnung, dass der Baum die

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