Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
er die Treppe halb hinauf war, und dann bedeutete Meredith ihm, weiterzugehen.
»Sie beraten sich nur«, sagte Meredith mit ihrer leisen, sachlichen Stimme.
»Geht es um mich?« Matt schluckte. »Es geht um dieses Ding, das Elena in Damon gesehen hat, nicht wahr? Den unsichtbaren Malach. Und ob ich im Augenblick ebenfalls einen ... in mir habe oder nicht.«
Meredith, die niemals dazu neigte, etwas herunterzuspielen, nickte einfach nur.
Aber als sie in das düstere, hohe Schlafzimmer traten, legte sie ihm kurz eine Hand auf die Schulter.
Wenig später kamen Elena und Bonnie herauf, und Matt konnte ihren Gesichtern ablesen, dass das Worst-Case-Szenario nicht eingetreten war. Elena sah seinen Gesichtsausdruck und ging sofort auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Bonnie folgte, wenn auch ein wenig zurückhaltender.
»Fühlst du dich gut?«, erkundigte Elena sich, und Matt nickte.
»Ich fühle mich hervorragend«, antwortete er. Schließlich war nichts schöner, als so wunderbar weiche Mädchen zu umarmen.
»Nun, wir sind übereingekommen, dass du nichts in dir hast, was nicht dort hingehört. Deine Aura scheint jetzt, da du keine Schmerzen mehr hast, klar und stark zu sein.«
»Gott sei Dank«, sagte Matt, und er meinte es ernst.
In ebendiesem Moment klingelte sein Handy. Er runzelte die Stirn und betrachtete verwirrt die Nummer, aber er nahm den Anruf mit der Lautsprechertaste entgegen.
»Matthew Honeycutt?«
»Ja.«
»Bleiben Sie bitte in der Leitung.«
Eine neue Stimme erklang: »Mr Honeycutt!«
»Ähm, ja, aber ...«
»Hier spricht Sheriff Rich Mossberg aus dem Polizeibüro von Fell's Church. Sie haben heute Morgen angerufen, um einen umgestürzten Baum auf der Mitte der Old Wood Road zu melden?«
»Ja, ich ...«
»Mr Honeycutt, wir schätzen diese Art von Streichen überhaupt nicht.
Tatsächlich missbilligen wir sie sogar sehr. Solche Anrufe kosten unsere Beamten wertvolle Zeit, und außerdem ist es zufällig ein Verbrechen, gegenüber der Polizei falsche Angaben zu machen. Wenn ich wollte, Mr Honeycutt, könnte ich Sie wegen dieses Verbrechens anklagen und vor einen Richter stellen. Ich verstehe wirklich nicht, was Sie daran amüsant finden.«
»Ich habe nicht - ich finde nichts daran amüsant! Hören Sie, Sheriff, gestern Abend ...« Matts Stimme verlor sich. Was sollte er sagen? Gestern Abend haben mir ein Baum und ein Monsterinsekt aufgelauert? Eine kleine Stimme in ihm fügte hinzu, dass die Beamten des Sheriffs von Fell's Church den größten Teil ihrer kostbaren Zeit im Allgemeinen damit verbrachten, im Dunkin' Donuts auf dem Marktplatz herumzuhängen, aber die nächsten Worte, die er hörte, machten diesem Gedanken ein jähes Ende.
»Tatsächlich, Mr Honeycutt, könnten Ihnen nach dem Gesetz des Staates Virginia, Sektion 18,2-461, für eine polizeiliche Falschaussage ein Jahr im Gefängnis oder eine Geldstrafe von fünfundzwanzigtausend Dollar drohen. Finden Sie das amüsant, Mr Honeycutt?«
»Hören Sie, ich ...«
»Haben Sie fünfundzwanzigtausend Dollar, Mr Honeycutt?«
»Nein, ich - ich ...« Matt wartete darauf, dass der Beamte ihm ins Wort fiel, dann wurde ihm klar, dass er es nicht tun würde. Eine solche Situation war für ihn völliges Neuland. Was sollte er sagen? Der Malach hat den Baum weggeräumt -
oder vielleicht hat der Baum sich selbst weggeräumt? Lächerlich. Schließlich brachte er mit brüchiger Stimme hervor: »Es tut mir leid, dass Sie den Baum nicht gefunden haben. Vielleicht... ist er irgendwie bewegt worden.«
»Vielleicht ist er irgendwie bewegt worden«, wiederholte der Sheriff ausdruckslos. »Tatsächlich hat er sich vielleicht irgendwie selbst bewegt, so wie sich Stoppschilder und Vorfahrtschilder immer von selbst von den Kreuzungen wegbewegen. Klingelt es da bei Ihnen, Mr Honeycutt?«
»Nein!« Matt spürte, dass er dunkelrot anlief. »Ich würde niemals ein Straßenschild von der Stelle bewegen.« Mittlerweile drängten die Mädchen sich um ihn, als könnten sie ihm irgendwie helfen, indem sie sich als Gruppe präsentier-ten. Bonnie gestikulierte hektisch und ihre entrüstete Miene machte klar, dass sie dem Sheriff persönlich die Leviten lesen wollte.
»Tatsächlich, Mr Honeycutt«, unterbrach Sheriff Mossberg ihn, »haben wir zuerst Ihre Festnetznummer angerufen, da das der Apparat ist, den Sie für Ihre Meldung benutzt haben. Und Ihre Mutter sagte, sie hätte Sie gestern Nacht überhaupt nicht gesehen.«
Matt ignorierte die kleine Stimme, die blaffen
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